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Jans Welt steht Kopf: Seine kleine Schwester Katja wurde entführt! Bislang gibt es keine Lösegeldforderung, die Polizei tappt im Dunkeln. Da bekommt Jan eine Datenbrille zugeschickt, mit der Anweisung, sich in das interaktive Spiel RUN einzuloggen. Der ominöse Spielleiter Zero stellt ihm und sechs weiteren Jugendlichen riskante Aufgaben, die mittels Videofunktion der Datenbrille aufgezeichnet werden. Ein atemloser Adrenalintrip quer durch Wien beginnt. Denn jeder Spieler setzt alles daran, die Aufgaben am besten zu lösen – schließlich ringt jeder um einen ganz persönlichen Preis: Für Jan ist es Katjas Leben …

 

RUN 

Autor: Mara Lang
Verlag: Buntstein bei bookspot
Erschienen: 10/2015
ISBN: 978-3956690396
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Viel bleibt dem Rückentext nicht hinzuzufügen, ohne allzu viel zu verraten. Jan gerät durch RUN in einen Strudel von Ereignissen, die er nicht mehr kontrollieren kann. Die vom Spielleiter gestellten Aufgaben werden immer gefährlicher und mehr als einmal schweben die Spieler in Lebensgefahr. Es gibt aber auch schöne Momente, denn über RUN lernt Jan auch Nina kennen, ein Mädchen, das ihm Rätsel aufgibt, ihn aber gleichzeitig ungeheuer fasziniert …

Mara Lang hat in RUN ein überaus spannendes Szenario aufgebaut, das sich so oder zumindest ähnlich tatsächlich ereignen könnte. Eine Menge falsche Fährten und ein Schuss Romantik sorgen für zusätzlichen Thrill. Gut, einige kleinere Ungereimtheiten kommen vor, aber im Großen und Ganzen passt hier alles. Meine Befürchtung, die Geschichte könnte zu sehr an Erebos erinnern, hat sich zum Glück nicht bestätigt.


Stil und Sprache
Jan erzählt die Geschichte ausschließlich aus seiner Perspektive und wirft die Leser direkt mitten hinein: Katja ist entführt worden und seit Tagen hat man nichts von ihr gehört. Seine Familie ist erstarrt, man kann nichts tun außer zu warten. Eine furchtbare Situation. Und dann bekommt Jan die Datenbrille und alles gerät ins Rollen. Aus den kurzen, oft lakonischen Sätzen kristallisiert sich schnell eine temporeiche, manchmal etwas abgehackte Erzählweise heraus, die aber sehr gut zur Story passt. Es geht immer Schlag auf Schlag, der Spielleiter lässt den insgesamt sieben Spielern kaum eine Atempause. So wird man als Leser praktisch in die Geschichte hineingezogen, kann das Buch kaum zur Seite legen, bis endlich auf den letzten Seiten eine Art Epilog die Geschichte zum Abschluss bringt. Vorher aber gibt es jede Menge Action, zahlreiche Wendungen und eine wirklich spannende Jagd auf Katjas Entführer. Ein filmreifes Finale darf da natürlich nicht fehlen und am Ende hat RUN alles, was ein guter Thriller braucht.


Figuren
Jan steht natürlich im Mittelpunkt der Geschichte und man erhält als Leser auch nur seine Sichtweisen geschildert. Über sich selbst verrät er naturgemäß nicht allzu viel und daher muss man sich ein eigenes Bild von ihm machen. Er ist ungefähr 18 und liebt seine kleine Schwester abgöttisch. Außerdem klettert er gern und ist da durchaus auch risikobereit, was ihm später zugutekommt. Insgesamt ist er eher ein Einzelgänger und macht die Dinge mit sich selbst aus. Im Kreis der anderen Spieler kommt er damit nicht so gut an, diese scheinen sich zunächst gegen ihn zu verbünden, was die Sache nicht einfacher macht. Jan ist sympathisch, auch wenn seine Handlungen nicht immer nachvollziehbar sind, fühlt man trotzdem mit ihm mit.

Die anderen Spieler sind unterschiedlich detailliert dargestellt, ein paar von ihnen sind eher Randfiguren und verlieren mit fortschreitendem Spiel noch an Bedeutung. Erwähnenswert ist besonders Nina, die Jan mit ihrer unberechenbaren Art eine Menge Rätsel aufgibt, aber auch tief in ihrem Inneren offenbar eine gute Seite hat. Zeros Identität gibt ebenfalls Rätsel auf, ist aber Teil des Spiels und gut gelöst. Erwachsene kommen ebenfalls nur am Rand vor und tauchen nur auf, wenn es logisch gar nicht mehr anders geht. Dass Jans Eltern aber so agieren, wie sie es tun, kommt mir doch an manchen Stellen etwas unrealistisch vor. Insgesamt ist die Figurenzeichnung für einen Thriller aber in Ordnung.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover die Silhouette eines laufenden Jungen, vermutlich Jan. Der Titel dominiert in grellem Grün und großen Lettern die untere Hälfte des Titels. Innen gibt es 86 nummerierte Kapitel, die zusätzlich in „online“ und „offline“ aufgeteilt sind.


Fazit
RUN ist ein spannender Jugendthriller, der nicht immer hundertprozentig logisch ist, dafür aber wirklich gute Unterhaltung bietet. Lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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