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Die Agenten von Lockwood & Co.: Anthony Lockwood, Lucy und George, führt ihr jüngster Fall mitten ins Zentrum der Geistererscheinungen, die London unerbittlich heimsuchen. Ein traditionsreiches Londoner Kaufhaus scheint Brutstätte des grausigen Phänomens zu sein. Wurde es doch auf den Überresten einer Pestopferruhestätte und über den Ruinen eines mittelalterlichen Kerkers errichtet. Gemeinsam mit Geisterjägern aus anderen Agenturen wagen sich Lockwood und seine Freunde bei Nacht in das Gebäude. Wer hier überleben will, braucht Mut und einen kühlen Kopf. Doch Lucy und ihre neue Kollegin Holly belauern sich eifersüchtig, Lockwood kommt von einem dunklen Geheimnis in seiner Vergangenheit nicht los und die düsteren Warnungen des wispernden Schädels verheißen Fürchterliches.

 

Lockwood u Co 3 

Originaltitel: Lockwood & Co. – The Hollow Boy
Autor: Jonathan Stroud
Übersetzer: Katharina Orgaß und Gerald Jung
Verlag: cbj
Erschienen: Oktober 2015
ISBN: 978-3570159637
Seitenzahl: 460 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung gibt einen sehr ausführlichen Einblick in den dritten Band der Lockwood & Co.-Reihe und mehr möchte ich auch nicht vorweg nehmen. Das neue Abenteuer der drei Helden ist ein weiteres Mal unglaublich spannend und Jonathan Stroud deckt parallel zur eigentlichen Handlung geschickt weitere Hintergründe seiner Geisterwelt auf. Erstmalig rückt zusätzlich die Beziehung zwischen den Protagonisten in den Fokus, sodass eine weitere Dimension die Spannung ergänzt.


Stil und Sprache
Die Handlung wird in der ersten Person aus Lucys Perspektive erzählt und der Schreibstil ist der jugendlichen Protagonistin angepasst. Jonathan Stroud bringt durch den flapsigen, abwechslungsreichen Stil jede Menge Humor mit ein. Trotzdem gelingen ihm auch die ruhigen Töne und vor allem eine sehr emotionale Szene kurz vorm Schluss des Romans rührt zu Tränen.

Wie auch die anderen Lockwood-Romane beginnt die Handlung mit einer spannenden Geisterjagd-Szene, sodass man direkt wieder in die Geschichte eintaucht und daran erinnert wird, warum man die anderen beiden Bücher so verschlungen hat. Die gewohnte Mischung aus Action und Humor hat mich bereits in der Anfangsszene laut loslachen lassen und gleichzeitig flogen die Seiten nur so dahin. Danach flaut die Spannung dann aber leider merklich ab. Lässt die Inhaltsangabe vermuten, dass es direkt um eine große Geisterepidemie geht, dauert es im Buch eine ganze Weile, bis diese tatsächlich relevant wird. Die Ruhepause überbrückt Jonathan Stroud geschickt mit dem Ausbau der Beziehung zwischen den Charakteren. Durch die Einführung einer neuen Person bringt er das Gleichgewicht der drei Agenten durcheinander und zwingt damit vor allem Lucy, über sich und ihre Rolle im Team nachzudenken.

Nach dieser ruhigeren Zwischenpassage läuft natürlich bald alles wieder auf einen fulminanten Showdown zu, der in einem spannenden Kampf im eingangs erwähnten Kaufhaus gipfelt. Danach endet das Buch natürlich wieder mit einer schockierenden Überraschung, die den Leser hibbelig auf den nächsten Band warten lässt.


Figuren
Auch im dritten Abenteuer der kleinsten Agentur Londons ist Lucy die Protagonistin und führt den Leser emotional durch die Handlung. Sie hat sich seit dem ersten Band deutlich weiterentwickelt und erprobt immer mehr ihre besondere Fähigkeit, mit den Geistern zu kommunizieren. Zum einen entwickelt sie dadurch Selbstbewusstsein, zum anderen grenzt sie sich aber auch immer stärker von beiden anderen ab. Mit dem neuen Teammitglied hat sie am meisten Probleme und ihre Emotionen und Ängste wurden in dem Zusammenhang sehr überzeugend ausgestaltet. Zum Schluss trifft sie eine mutige Entscheidung, die zwar überraschend kam, aber zugleich sehr logisch war und in die Entwicklung im Rahmen des dritten Bandes passte.

Die anderen Teammitglieder erleben wir ein weiteres Mal durch Lucys Augen. Erstaunlicherweise war mit Lockwood selbst in diesem Band eher unsympathisch – er scheint lange ziemlich blind für die Probleme und Ängste von Lucy zu sein. Gleichzeitig wirkt er durch diese negative Eigenschaft aber deutlich dreidimensionaler und überzeugender. George hingegen schließe ich von Band zu Band mehr ins Herz.

Das neue Teammitglied war mir über weite Strecken furchtbar unsympathisch, was aber sicher an Lucys sehr einseitiger Betrachtung lag und so beabsichtigt sein dürfte. Gegen Ende erfährt man aber auch hier mehr Hintergründe und erhält so ein stimmigeres Bild. Die anderen Nebenfiguren bleiben im Hintergrund und beschränken sich meist auf einzelne Fälle.


Aufmachung des Buches
Auch dem dritten Lockwood & Co.-Band hat der cbj-Verlag eine wunderschöne Gestaltung verpasst. Auf dem Schutzumschlag des Hardcovers ist passend zum deutschen Titel eine gruselig in Szene gesetzte Maske vor grünem Hintergrund zu sehen.

Im Buchinneren wurde zu jedem Kapitelanfang eine kleine Zeichnung abgedruckt, die oftmals eine Szene aus dem folgenden Kapitel widerspiegelt. Ein schönes Detail, was das letzte I-Tüpfchen zur tollen Gestaltung bildet. Als Extra wurde wieder ein Glossar der Geistertypen und verschiedener sonstiger Begriffe angehängt.


Fazit
Jonathan Stroud konnte mich auch mit dem dritten Band seiner Lockwood & Co.-Reihe überzeugen. „Die raunende Maske“ ist spannend, emotional und endet ein weiteres Mal mit einem solchen Cliffhanger, dass das Warten auf den vierten Band mir endlos vorkommen wird.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Die seufzende Wendeltreppe
Band 2: Der wispernde Schädel

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