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Die siebzehnjährige Teeta ist Captain einer Crew von Tierfängern auf dem Wasserplaneten Jietta. Mit ihrem Schiff, der Cha Cha Maru, machen sich die Pet Shop Hunter auf die Suche nach seltenen Tieren, die im Wolkenmeer von Jietta zu finden sind. Zahlreiche Gefahren lauern in der Tiefe des Meeres, und die dunkle Vergangenheit eines Besatzungsmitglieds bringt die Crew in höchste Lebensgefahr.

Satoshi Urushihara ist den Fans japanischer Popkultur als Zeichner erotischer Manga und Anime bereits bestens bekannt. „Plastic Little“, kurz nach „Legend of Lemnear“ entstanden, ist ein in Japan überaus erfolgreicher Manga, der der Qualität des gleichnamigen Anime in nichts nachsteht.

 

  Autor: Satoshi Urushihara
Illustration: Satoshi Urushihara
Verlag: Carlsen Comics
Erschienen: 2000
ISBN: 3-551-74403-3
Seitenzahl: 157 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Empfehlung des Rezensenten) 


Die Grundidee der Handlung
Der Buchrückenbeschreibung bleibt an dieser Stelle nicht viel hinzuzufügen. Nach dem Tod ihres Vaters vor zehn Jahren, der in einem Death Hole umkam, tritt nun die junge Teeta in seine Fußstapfen und führt als Captain das Wolkenschiff und als Pet Shop Hunter. Mit ihrer Crew stürzt sie sich hierbei in ein Abenteuer nach dem nächsten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wie bei vielen Manga Comics fällt auch bei „Plastic Little“ sofort die Lesereihenfolge auf. Man liest das Buch zwar von oben nach unten, aber – typisch japanisch – von rechts nach links und von hinten nach vorne. Der Comic beginnt mit einem Prolog und ist im Übrigen in fünf Kapitel untergliedert, die Teeta und anderen Crewmitgliedern gewidmet sind. Diese erzählen einzeln voneinander gelöste Geschichten, die keinen direkten Zusammenhang haben. Ab Seite 93 findet der Leser eine achtseitige „Pause“, betitelt mit „Plastic Little Special News“, in der endlich die einzelnen Crewmitglieder, die landschaftlichen Begebenheiten des Planeten und die spezielle Bekleidung erläutert wird. Diese witzige Idee gefällt mir gut, hätte aber auch etwas früher kommen dürfen.

Auf den ersten drei Seiten finden sich farbige Hochglanzdrucke, von denen das erste besonders auffällt, denn es zeigt die Protagonistin in einem hautengen, erotisch dargestellten und die Kurven betonenden Overall. Im Übrigen wurde der Comic jedoch komplett monochrom gedruckt.

Bei der Darstellung der Figuren reitet Urushihara ungebremst auf dem Klischeeschiene von Manga Comics mit. Seine Figuren, insbesondere die weiblichen, zeichnen sich durch große Augen aus und sind immer hübsch bis erotisch-sexy. Besonderen Spaß hatte der Zeichner wohl auch darin, die Figuren May und besonders Teeta nackt darzustellen. So findet man regelmäßig Bilder, in denen Teeta unter der Dusche, im Badehaus oder in den eigenen Räumlichkeiten ihrer Nacktheit frönt. Der Blickwinkel geht jedoch nur bis knapp unter die Gürtellinie, so dass diese Zeichnungen immer nur erotisch ausfallen, aber nie ins Pornografische abrutschen. Unabhängig davon, ob er seine Figuren nun bekleidet oder unbekleidet darstellt, legt Urushihara mit einer enormen Detailtreue seine ganze Fertigkeit in die Zeichnungen. Dies gilt auch für Bilder der Landschaften, Schiffe, Waffen, etc.

Im krassen Gegensatz zu dieser Detailgenauigkeit stehen diejenigen Szenen, in denen jemand bei einer unangenehmen Situation überrascht wird, sich mit einer peinlichen Frage outet oder für sein Verhalten gar eine Kopfnuss bekommt. In diesen Sequenzen werden die Figuren bewusst mit dümmlichem Ausdruck, oft gar mit einer Träne im Augenwinkel, dargestellt. Die Bilder wirken dann eher plump und mit wenig Detailtreue gezeichnet. Besonders ist an dieser Stelle der Navigator Nicol zu nennen, der in Teeta verliebt ist. Jedesmal, wenn er sie nackt sieht – und das ist im Laufe des Buches nicht so selten – bekommt er so stark Nasenbluten, dass es schon fontänenartig spritzt. Meist gibt’s kurz darauf von Teeta noch die obligatorische Kopfnuss.

Laute Geräusche werden im typischen Comic-Stil durch große und fett gedruckte Schrift signalisiert. Gedanken oder Hintergrundgeräusche finden sich oft besonders klein und ohne Sprechblase neben den Figuren oder am Ende einer Seite unter den Bildkästchen.


Aufmachung des Comics
Der Comic „Plastic Little“ liegt mir als Taschenbuchausgabe vor. Von den oben bereits genannten Hochglanzdrucken abgesehen, sind die Geschichten auf einfaches, leicht gräuliches Papier gedruckt.

Beim Cover dominiert ein farbiges Hochglanzbild von Teeta, die ihre Arme vor der unbekleideten Brust überkreuzt hat und den Leser mit großen, bernsteinfarbenen Augen anschaut. Um ihren Körper flattert ein silberweißes Band im Wind. Auf der Rückseite findet sich neben der Buchbeschreibung eine farbige Zeichnung der fünf weiteren Crewmitglieder der Cha Cha Maru.


Fazit
Der Comic „Plastic Little“ ist ein typischer Vertreter der Manga-Szene, bei dem erotische Zeichnungen nicht zu kurz kommen. Die Qualität der Zeichnungen ist zumeist hochwertig, die Kurzgeschichten unterhaltsam. So ist dieser Comic nicht schlecht und empfiehlt sich insbesondere auch für Fans der Manga-Szene, ist aber auch kein „must have“.


3 5 Sterne


Hinweise
"Plastic Little" wird vom Verlag mittlerweile nicht mehr verlegt und ist daher nur noch gebraucht bzw. antiquarisch erhältlich.

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