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Eine Kleinigkeit wie der Tod wird ihn nicht aufhalten

Er ließ das Zepter fallen. "Du bist sie!"
"Bin ich nicht!", wiedersprach sie. "Ich bin ihr Spiegelbild!"
"Du hast meine Freunde getötet!" Seine Unterlippe zitterte. "Du bist kein Spiegelbild."
"Doch. Zumindest war ich eines. Ich habe mich weiterentwickelt. Ich heiße Stephanie. Wie geht's?"
"Wenn ich dich töte, macht das zwar meine Freunde nicht wieder lebendig, aber es bringt mich todsicher zum Lachen."
"Also, das", befand Skulduggery Pleasant und hielt Rhadaman den Lauf seines Revolvers an die Schläfe, "ist jetzt wirklich eine besorgniserregend ungesunde Einstellung."

 

Skulduggery Pleasant Das Sterben des Lichts 

Originaltitel: Skulduggery Pleasant - The Dying of the Light
Autor: Derek Landy
Übersetzerin: Ursula Höfker
Verlag: Loewe
Erschienen: 21.09.2015
ISBN: 978-3-7855-7611-3
Seitenzahl: 720 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In diesem finalen Band strebt alles unvermeidbar auf den großen Showdown zu, den die Sensitiven schon seit langer Zeit in ihren Visionen vorhergesehen haben. Derek Landy fährt dabei alles auf, was seine Geschichte und die Charaktere zu bieten haben, und begeistert mit einer abwechslungsreichen und undurchschaubaren Story.


Stil und Sprache
In Anbetracht der turbulenten Ereignisse des Vorbandes beginnt dieser finale Teil der Reihe eher ruhig, doch sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn es handelt sich um die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Erzählt wird diesmal auf zwei Zeitebenen: Der Großteil des Buches ist - wie man es gewohnt ist - in der Vergangenheitsform verfasst, während der zweite Handlungsstrang im Präsens geschriebenen wurde und zunächst durchaus ein wenig verwirrt. Gemeinsam haben sie diese einmalige Mischung aus speziellem Humor und temporeich voranschreitender Handlung, die Derek Landys Stil auszeichnet und der Reihe rund um den knöchernen Detektiv ihre gewisse Würze verleiht. Kein anderer Autor versteht es so, Action mit humorvoller Leichtigkeit zu kombinieren, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Bei all dem Witz, all der Dynamik und ja, auch bei all der Brutalität - diese ist reichlich vorhanden und sicherlich nichts für schwache Gemüter -, ist das Buch stellenweise tiefgründig und weiß den Leser emotional zu packen. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass der Autor mit einigen Grausamkeiten durchaus schockiert und man sich auf eine Menge Blut einstellen sollte.

Der Stil ist meist flüssig zu lesen, doch wenn es der Charakter einer Figur erfordert, greift Landy durchaus auf eine gehobene Ausdrucksweise zurück: "Er sah sich als fundamentalistischen Existenzialisten mit tiefsitzenden psychopathischen und genozidalen Tendenzen" (Seite 268). Glücklicherweise kommt dies nur äußerst selten vor, andernfalls müsste man wohl ein Wörterbuch parat liegen haben. So jedoch liest man sich - bis auf wenige Ausnahmen - ebenso flott durch den Text, wie die Handlung voranschreitet. Allerdings zieht sich die Geschichte zwischenzeitlich etwas, doch das in diesen Szenen ausgebremste Tempo wird durch die darauf folgenden Kampfszenen in den Hintergrund gerückt. Ein ständiges Auf und Ab, überraschende Wendungen und ein sich über zahlreiche Seiten erstreckender Showdown - der durch die flotten Perspektivwechsel besonders lebendig wirkt - bilden den Abschluss dieser grandiosen Reihe.


Figuren
Im nunmehr neunten Band der Reihe - zuzüglich Kurzgeschichten und einem Spin-Off über Tanith Low - sind einem die Figuren inzwischen mehr als bekannt und in ihrem Charakter überwiegend gefestigt. Dennoch verharren sie nicht, sondern passen sich der Situation an, entwickeln sich weiter - und das ist eine der Stärken dieser Reihe. Insbesondere Walküre, Stephanie und Darquise kommen nicht umhin, sich stetig weiter zu entwickeln. So muss sich Walküre nicht nur mit zahlreichen Feinden, sondern auch mit unbequemen Wahrheiten herumschlagen. Nicht immer mag das Verhalten jeder Figur logisch erscheinen, doch es ist stets zu ihrem Charakter passend und damit authentisch - egal ob Gut oder Böse. Wobei diese Grenze des Öfteren verwischt und es vielmehr reichlich Grauzonen gibt ...


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist im Loewe-Verlag erschienen. Der düster gestaltete Schutzumschlag passt hervorragend zum Inhalt und zu den bereits erschienenen Büchern. Ein schwarzes Lesebändchen rundet die gewohnt ansprechende und qualitativ hochwertige Gestaltung des Buches ab.


Fazit
Im Laufe der Zeit hat die Reihe ihre Leichtigkeit verloren und Ernsthaftigkeit gewonnen, dennoch ist ihr der unvergleichliche Humor erhalten geblieben. Der finale Band bringt die Geschichte zu einem gelungenen, konsequenten Abschluss, lässt den Leser nach der langen Zeit mit den liebgewonnenen Figuren aber auch wehmütig zurück.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Gentleman mit der Feuerhand
Band 2: Das Groteskerium kehrt zurück
Band 3: Die Diablerie bittet zum Sterben
Band 4: Sabotage im Sanktuarium
Band 5: Rebellion der Restanten
Band 6: Passage der Totenbeschwörer
Band 7: Duell der Dimensionen
Band 8: Die Rückkehr der Toten Männer

Kurzgeschichtensammlung: Apokalypse, Wow!
Spin-Off: Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

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