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Kategorie: Krimis

Eigentlich will sich Clarissa doch nur für ihr nächstes Buch zum Thema Wellness und Genuss inspirieren lassen. Aber die Ruhe findet ein jähes Ende, als sie einen Toten an Bord eines Bootes auf dem Titisee entdeckt. Unglücklicherweise gerät sie selbst ins Visier des Ermittlers. Um sich zu entlasten, begibt sich Clarissa höchstpersönlich auf Spurensuche. Dabei stößt sie hinter der trügerisch heilen Welt auf ausgesprochen unschönen Bodensatz.

 

Tod auf dem Titisee 

Autor: Sanne Aswald
Verlag: Emons Verlag
Erschienen: 16. Juli 2015
ISBN: 978-3954516582
Seitenzahl: 208 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext stellt gut gebündelt einen kurzen Abriss des Buchinhaltes dar. Clarissa ist Krimi-Autorin und hat sich zum Schreiben in die Stille des Schwarzwaldes zurückgezogen. Da entdeckt sie eine Leiche und wird just von der hiesigen Polizei auch noch verdächtigt, damit etwas zu tun zu haben. Kann sie den „Fall“ aufklären? Und gelingt es ihr trotzdem, einen neuen Bestseller zu schreiben? Ein locker-leichter Wohlfühlkrimi, der Spaß beim Miträtseln bringt! Sicher, die Idee, einen Krimiautor in einen „Fall“ zu verwickeln ist bestimmt nicht neu, die Umsetzung ist dafür aber umso gelungener.
 

Stil und Sprache
Der Krimi wird zumeist in der ersten Person aus Sicht der Protagonistin Clarissa erzählt, oder alternativ kommt Clarissas innere Stimme, liebevoll von ihr „Stimmchen“ genannt, zu Wort. Daneben gibt es einige Abschnitte in der dritten Person, die Rückblicke diverser Charaktere darstellen. Dies mag im ersten Augenblick verwirrend erscheinen, trägt allerdings zum besseren Verständnis und wesentlich zum Fortgang der Geschichte bei. Außerdem gibt es noch nach einigen Kapiteln Einschübe mit Mails, die Clarissa an ihre Freundin Sarah schreibt.

Der Schreibstil ist flüssig, hat teils Einschläge ins Badische, aber niemals so, dass man als Nicht-Badenser Verständnisprobleme hat. Es macht große Freude, Clarissa beim „Kriminalisieren“ über die Schulter zu schauen. Auch wenn es gleich zu Anfang eine Hauptverdächtige mit nachvollziehbaren Motiven gibt, so bleibt es dennoch spannend. Es treten immer mehr Spuren und Verdachtsmomente zu Tage, die die Handlung vorantreiben. Kann Clarissa den Fall lösen und hat sie das richtige Gespür?

Tod auf dem Titisee ist dabei kein knallhart kalkulierter Krimi, sondern mehr ein Wohlfühlkrimi, der einfach Spaß macht und außerdem dem Leser auch einige typische Rezepte näher bringt und zum Nachkochen anregt.


Figuren
Clarissa Kleinschmidt ist Krimi-Autorin mit Leib und Seele sowie Wahlhamburgerin, momentan hat sie aber eine kleine Schreibblockade. Daher hat sie sich in den Schwarzwald, wo es ruhig sein soll, zurückgezogen, um für ihr neues Buch Eindrücke zu sammeln, aber auch um vor ihrem anhänglichen, leicht stalkerisch veranlagten Ex-Verlobten Pascal zu flüchten. Sie freundet sich mit der Kräuterexpertin Ellen an, die viel über Kräuter, Heilkräuter, aber auch giftige, weiß. Auch wenn die zwei sich erst kurz kennen, werden sie schnell zum Dream-Team, auch was das Kriminalisieren angeht. Ellen ist ein richtiges Original, leicht verschroben und entspricht dem Bild, wie man sich eine Art „Kräuterhexe“ vorstellt. Clarissas Ex-Verlobter Pascal taucht dann tatsächlich in ihrem Hotel auf und bringt Unruhe hinein. Unterstützt wird Clarissa von der Hotelinhaberin Franziska. Die Leitung des Mordes hat Komissar Benjamin Hübchen, den Clarissa in Gedanken spaßeshalber Benjamin Blümchen nennt. In ihren Augen hat er es nicht drauf, den Fall vernünftig zu lösen, doch er gibt sich große Mühe.

Neben den wichtigen Hauptakteuren gibt es natürlich zahlreiche Nebenfiguren. Alles Figuren sind gelungen und glaubwürdig ausgearbeitet, allen voran natürlich Clarissa, die man sich als eine Art Schwarzwälder Miss Marple vorstellen kann.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist eine stabile Taschenbuchausgabe. Auf dem Cover kann man ein Stück (Scharz-)Wald erkennen, sowie einen Bootssteg. Dieser führt vermutlich zum titelgebenden Titisee. Die Gestaltung ist zwar recht einfach, aber dennoch sehr ansprechend gehalten.


Fazit
Ein ganz wunderbarar Wohlfühlkrimi mit zahlreichen Rezepten als kleines Schmankerl! Ich würde mich sehr über mehr Abenteuer von Clarissa Kleinschmidt freuen. Ganz klar eine Leseempfehlung!


5 Sterne


Hinweise
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