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Mit List und Zauber bannt der Fuchs seinen Tod auf den Apfelbaum. Aber ist das die Antwort auf die Frage nach dem Lebensglück?

Kathrin Schärer greift ein altes Märchenmotiv auf.
Sachte und mit Schalk erzählt sie davon, dass der Tod zum Leben gehört.

 

Der Tod auf dem Apfelbaum 

Autorin: Kathrin Schärer
Illustratorin: Kathrin Schärer
Verlag: atlantis
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3-7152-0701-8
Seitenzahl: 36 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der schlaue Fuchs trickst den Tod aus, indem er ihn auf den Apfelbaum verbannt. Doch der Fuchs wird älter und älter, seine Freunde und Familie sterben und er fühlt sich schrecklich allein. Vielleicht ist Unsterblichkeit doch nicht das Wahre?

Kathrin Schärer erzählt mit viel Feingefühl und dem Blick für das Wesentliche eine Geschichte vom Tod, ohne jedoch aufdringlich ins Pädagogische abzurutschen. Vielmehr nimmt sie kleine wie große Betrachter an die Hand und führt sie behutsam durch das Buch.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Eine Besonderheit dieses Buches, die mir direkt beim ersten Durchblättern aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es aufgrund der aussagekräftigen Illustrationen nahezu ohne Text auskommen würde. Kathrin Schärer hat einen sehr intensiven Zeichenstil, der den Betrachter direkt für sich einnimmt. Dabei bedient sie sich keiner ausgeprägten Hintergrundgestaltung, sondern lenkt den Blick auf das Wesentliche, das sie wiederum mit viel Fingerspitzengefühl und einem Auge für Details mit kräftigen Farben ausgearbeitet hat. Man sieht dem Fuchs seine Empörung an, als die Amseln seine Äpfel vom Baum fressen, aber auch seine Unsicherheit in Anbetracht des Todes ist beinahe spürbar. Das mit dem unnatürlich hohen Alter struppig gewordene Fell, das blinde Auge - all das hat Kathrin Schärer in den stets doppelseitigen Bildern perfekt eingefangen. Erwähnenswert ist, dass der Tod nicht in Schwarz daherkommt, sondern transparent-weiß, was ihm viel von seinem Schrecken nimmt. Ja, er wirkt sogar freundlich, friedlich und hoffnungsvoll.

Die meist kurzen Begleittexte sind schnörkellos gehalten und wechseln zwischen erzählendem Text und wörtlicher Rede, was sie lebendig macht. Kathrin Schärer spricht die Sinne des Lesers an - so meint man das "Gezeter und Gefiepse" der im Apfelbaum klebenden Tiere zu hören und die Gebrechen des alten Fuchses zu spüren. Text und Bild ergänzen sich dabei perfekt - ein Vorteil, wenn beides aus der gleichen Feder stammt.


Aufmachung des Buches
Das nahezu quadratische (25,6 x 26,9 cm) Buch ist als Hardcover im atlantis-Verlag erschienen. Die dezente Gestaltung passt perfekt zum Inhalt. Besonders gelungen ist dabei, dass die Illustration auf Vorder- und Rückseite ein Ganzes bilden.


Fazit
Eine Geschichte, die auf leisen Pfoten daherkommt und doch für Gänsehaut beim Betrachter sorgt. Kathrin Schärer hat sich dem Thema "Tod" auf einfühlsame Weise gewidmet und ein grandioses Werk geschaffen.


5 Sterne


Hinweise
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