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Die sechzehnjährige Naya gerät in der düsteren Elfenwelt New Yorks zwischen die Fronten eines jahrhundertealten Krieges. Gejagt von Licht und Schatten, steht der Lichtelf Jaron ihr zur Seite, aber bald schon ist ihre einzige Rettung der geheimnisvolle Dunkelelf Vidar. Doch kann sie ihm wirklich trauen?

 

Nacht ohne Sterne 

Autor: Gesa Schwartz 
Verlag: cbt
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3570163207
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Naya lebt in New York unter den Menschen und hat doch nie ganz zu ihnen gehört, denn sie weiß, was sich hinter der normalen Welt verbirgt. Ihre Mutter war eine Lichtelfe, ihr bester Freund ist ebenfalls ein Elf und immer wieder bietet sie gemeinsam mit der bei ihnen wohnenden Fee Fremden aus dem Elfenreich Asyl im Buchladen ihres Vaters. Doch auch wenn sie weiß, dass die Welt der Elfen existiert, wird sie ihr auf ewig verwehrt bleiben… dachte sie. Doch dann taucht der Dunkelelf Vidar in ihrem Leben auf und alles gerät aus den Fugen. Plötzlich steht Naya zwischen den Fronten und vorher unverrückbare Wahrheiten gelten auf einmal nicht mehr…

Nach ihren Chroniken der Schattenwelt, in denen es um Engel und Dämonen ging, widmet Gesa Schwartz sich in ihrem neusten Roman den Elfen, Feen und Kobolden. Aus der Sicht einer menschlichen Jugendlichen, die zwischen die Fronten gerät, schildert sie den ewigen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit und begleitet gleichzeitig eine Jugendliche auf der eindrucksvollen, gefährlichen Reise zu sich selbst. Beste Unterhaltung ist bei dieser Mischung allen Fantasy-Fans garantiert!


Stil und Sprache
Da Naya die Protagonistin in „Nacht ohne Sterne“ ist, wird der Roman auch aus ihrer Perspektive in der dritten Person erzählt. Dadurch fühlt man sich Naya von Beginn an verbunden und lernt mit ihr zusammen die Wunder und Gefahren der magischen Welt der Elfen kennen. Viel Zeit für Entdeckungen bleibt zu Beginn aber nicht, denn die Handlung steigt rasant und spannend ein. Zwar beginnt sie in der Welt der Menschen, aber wir erleben Naya direkt bei einem Zusammenstoß mit den Elfen und kurz danach wird ihre Welt schon völlig auf den Kopf gestellt. Trotzdem es immer mal wieder ruhigere Phasen gibt, flacht die Spannung während des gesamten Romans nicht wirklich ab. Stattdessen bleibt die Handlung fesselnd bis zum Schluss und Gesa Schwartz gelingt es, die Faszination für die Geschichte durch immer neue Wendungen und Überraschungen hoch zu halten. Das Ende führt schließlich die Fäden überzeugend zusammen und gipfelt in einem kämpferischen Showdown, der gewohnt actionreich beschrieben ist.

Im Allgemeinen gefällt mir der Schreibstil der Autorin sehr gut. Sie fängt die phantastischen Elemente bildgewaltig ein und man kann sich sowohl die Landschaften als auch die Personen bestens vorstellen. Allerdings sind ihre Beschreibungen mir manchmal ein wenig zu ausschweifend und gerade die beinahe kitschig beschriebenen gedanklichen Gefühlsbekundungen der Protagonistin habe ich teilweise nur quer gelesen.

Unabhängig von den ein wenig kitschigen und sich wiederholenden Gefühlsbeschreibungen gefiel mir die Liebesgeschichte in „Nacht ohne Sterne“ sehr gut. Zwar baut die Autorin die in Jugendromanen wohl unvermeidliche Dreiecksgeschichte ein, aber sie stellt sie realistisch dar und reizt sie nicht bis zur letzten Seite übertrieben aus.


Figuren
Trotz ihrer mütterlicherseits außergewöhnlichen Abstammung ist Naya eigentlich das sympathische Mädchen von nebenan. Direkt zum Beginn von „Nacht ohne Sterne“ erlebt man sie als hilfsbereit, aufmüpfig und erstaunlich mutig, wenn man bedenkt, wie sehr sie sich vor der Dunkelheit fürchtet. Auch wenn sie schon immer wusste, dass neben der Welt der Menschen weitere Welten existieren, hatte sie doch nie Zutritt zu ihnen und sehnt sich so verständlicherweise nach der unbekannten Magie – fürchtet sie aber auch. Je mehr Naya von der Welt der Licht- und Dunkelelfen sieht, desto klarer wird wie recht sie mit ihrer Angst hat. Und trotzdem lässt sie sich nicht einschüchtern, rappelt sich nach jeder Niederlage wieder auf und kämpft für ihr Leben und das ihrer Freunde. Dabei wächst Naya stetig über sich hinaus und findet nach und nach ihren Platz in dieser verrückten, gefährlichen, magischen Welt.

Die beiden männlichen Hauptfiguren entsprechen auf den ersten Blick dem gängigen Jugendbuchklischee. Da ist der gute Jaron, mit dem Naya schon immer befreundet war, der ein Lichtelf ist und immer zu ihr steht. Auf der anderen Seite ist der düstere Vidar, der offensichtlich eine dunkle Seite hat und der sich von Beginn an geheimnisvoll und gefährlich gibt. Nach diesem ersten Eindruck hatte ich schon Angst, dass Gesa Schwartz bei diesen üblichen Klischees bleibt, aber sie verleiht zum Glück beiden Kriegern mehr Tiefe und viele Facetten, die über das Klischee hinausgehen.

Unter den sonstigen Nebenfiguren sticht vor allem die Königin der Elfen und die Feen-Freundin von Naya hervor. Aber auch neben diesen beiden wurden viele interessante Figuren an die Seite der Heldin beziehungsweise gegen sie gestellt. Sie alle bleiben allerdings viel stärker im Hintergrund, als ich anfangs vermutet hätte, was keinesfalls störend, aber überraschend war.


Aufmachung des Buches
„Nacht ohne Sterne“ erschien als gebundenes Buch mit Schutzumschlag. Auf dem Cover ist eine junge Frau zu sehen, die zu der Beschreibung von Naya passt. Sie trägt einen schwarzen, glitzernden Mantel, wobei einige der Punkte tatsächlich mit hervorgehobenen Glitzerpartikeln versehen sind. Auch der Titel hebt sich spürbar vom Cover ab und glitzert. Zusätzlich sind im Hintergrund Spitzenelemente am unteren Rand zu sehen, die sich  auf dem Buchrücken fortsetzen. Mir gefällt die Aufmachung gut, sie ist düster, thematisch passend und fällt durch die Glitzerpartikel auf. Im Buchinneren sind an den Kapitelanfängen Sterne als Verzierung abgedruckt.


Fazit
Gesa Schwartz überzeugt ein weiteres Mal mit bester Fantasy-Unterhaltung. Eine spannende Geschichte, düstere Welten und eine sympathische Protagonistin bilden die perfekte Mischung und ergeben ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch für alle Fantasy-Fans.


4 5 Sterne


Hinweise
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