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Es ist Luleas 13. Geburtstag. Ein magischer Tag, gäbe es da nicht ein Problem: Lulea hat noch keinen tierischen Vertrauten.
Ohne diesen Begleiter gibt es keinen Hexenbesen, so sind die Regeln.
Kurzerhand begibt sie sich auf die Suche, doch die Uhr tickt. Sie muss ihren Vertrauten bis Mitternacht gefunden haben.
Auf ihrer Reise begegnet sie einer gefräßigen Spinne, einem kidnappenden Feenvolk und einer diebischen Elster, die sich ihr in den Weg stellen. Als wäre das nicht schlimm genug, läuft sie einer frechen Fee über den Weg, deren missglückter Zauber die Hexe auf Mäusegröße schrumpfen lässt. Zum Glück gibt es aber Schru Schru, den besserwisserischen Sperlingskautz, der auf fast alles eine Antwort weiß. Ob Lulea ihren Vertrauten finden wird?

 

Lulea und ihre Vertrauten 

Autor: Felizitas Montforts
Illustrationen: Lydia Pollakowsky
Verlag: Fantasy; CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen: 10. September 2015
ISBN: 978-1517302825
Seitenzahl: 174 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lulea ist mit ihren 12 Jahren die älteste Schülerin im Wunschelwald. Sie leidet sehr darunter, dass sie noch keinen Vertrauten hat, denn solange das so bleibt gibt's keinen Flugbesen und auch keine Zaubererlaubnis.
Doch an ihrem 13. Geburtstag steht der kleinen Hexe einiges an Aufregung ins Haus. Sie bekommt ein wertvolles Schmuckstück geschenkt, das sie auf dem Schulweg verliert. Auf der Suche nach dem zauberkräftigen Kamm trifft sie auf die kleine Fee Flitze, die Lulea - und irrtümlich auch sich selbst - mit einem Schrumpfzauber belegt, den sie nicht mehr lösen kann, lernt den Waldkautz Schru Schru kennen und rutscht bis zum Abend von einem Abenteuer ins nächste. Doch die Uhr tickt, denn wenn sie den Zauberkamm nicht rechtzeitig finden, kann der Zauber nicht gelöst werden und die Beiden müssen klein bleiben, zudem muss Lulea bis Mitternacht unbedingt einen Vertrauten finden, wenn sie nicht noch ein weiteres Jahr auf die Zaubererlaubnis und ihren Flugbesen warten will. 


Stil und Sprache
„Lulea und ihre Vertrauten“ ist die 2. Auflage von den Erlebnissen der kleinen Hexe Lulea. Die Geschichte ist in der dritten Person, teilweise aus der Sicht von Lulea, ihrer Mutter und des allwissenden Erzählers geschrieben.

Im Vergleich zur ersten Auflage haben sich einige grundlegende Dinge verändert. Die Hauptperson ist nun nicht mehr ein aufgewecktes, 9-jähriges Kind, sondern ein Teenager von 13 Jahren, etwas, das den Ton und das ganze Rundherum der Geschichte ändert. Einige Intrigen und Abenteuer sind dazugekommen bzw. wurden detaillierter ausgeführt. Auch der Schreibstil der Autorin hat sich inzwischen weiterentwickelt. Das erkennt man gut bei vielen nachträglich bearbeiteten Szenen, die sich von den komplett übernommen Geschichtsteilen etwas in Stil und Sprache unterscheiden. Leider fließen diese Passagen dadurch nicht immer harmonisch ineinander, sondern wirken ab und zu etwas abrupt. So „beißen“ sich auch die „neue“ Sprechweise bzw. manche der neu verwendeten Ausdrücke im Buch an einigen Stellen etwas mit der Wortwahl der ursprünglichen Sequenzen, die damals auch auf eine jüngere Zielgruppe angelegt waren. (Vor allem der „Bottich" Kakao, den Lulea zum Frühstück trinkt, springt förmlich ins Auge.) Da die Kinderbuchpassagen mit den jugendbuchmäßigen Optimierungen eng verflochten sind, wirkt es teilweise fast zu "erwachsen" für ein Kinderbuch und gleichzeitig beinahe zu kindlich für ein Jugendbuch. Wie immer ist diese Einschätzung aber Geschmackssache und die Nutzung der Leseprobe daher sehr zu empfehlen um festzustellen, ob man diesen Stil mag oder eher nicht.

Die Geschichte wurde insgesamt wesentlich actionlastiger, da Lulea – wortwörtlich – von einem Abenteuer ins Nächste stürzt und auch eine kleine Intrige wurde mit eingeflochten. Gleich zu Beginn der Erzählung erfährt der Leser, warum Lulea bis jetzt keinen Vertrauten abbekommen hat und warum dieser so wichtig für die Hexe ist. So kann man gut nachvollziehen, was die kleine Hexe antreibt und warum sie sich so sehnsüchtig solch ein Tier wünscht.

Die Szenen sind sehr fantasievoll beschrieben, wenn auch nicht immer ganz nachvollziehbar, besonders da sich die Aussagen und Überzeugungen der Figuren nicht immer ganz mit ihren tatsächlichen Handlungen einig sind. Am Ende der Geschichte wartet ein böser „Hook“, der die Geschichte plötzlich an einer spannenden Stelle „abschneidet“ und auf die Fortsetzung der Geschichte neugierig macht. Leider bleiben einige Fragen offen, die aber möglicherweise im nächsten Band beantwortet werden.

Die actionreiche Geschichte hält die Spannung durchgehend hoch und junge Leser ab ca. 9 Jahren werden mit dieser flotten Geschichte bestimmt viel Spaß haben.


Figuren
Lulea ist eine junge Teenagerhexe, die unbedingt ihren tierischen Vertrauten finden muss, damit sie endlich ihren Flugbesen bekommt und zaubern darf. Sie ist verzweifelt, weil sie nun schon 13 Jahre alt wird und als einziges und ältestes Hexenmädchen im Wunschelwald keinen Vertrauten aufweisen kann. Als sie sich den Zauberkamm, den sie zum Geburtstag von ihrer Mutter bekommen hat, auf dem Schulweg verliert, stolpert sie in ein Abenteuer, mit dem sie nie gerechnet hätte und lernt, wie wichtig Freunde sind.

Flitze ist eine kleine, jähzornige Fee, die in einem Wutanfall einen Zauberspruch verpatzt und sich und Lulea schrumpft. Leider hat sie damit auch ihre Zauberkräfte geschwächt und kann nun weder sich, noch die junge Hexe  wieder vergrößern. Das kann nur der Zauberkamm. Doch nur wenn sie und Lulea zusammenhalten, können sie den Kamm finden und den Zauber rückgängig machen. Schru Schru ist ein kleiner, kluger Sperlingskautz, der mit seinem Bruder Zwick in einer Baumhöhle lebt. Als Zwick die winzige Lulea als Mahlzeit in den Baum schleppt, besteht  Schru Schru darauf, die kleine Hexe zu verschonen und bietet ihr an, bei der Suche nach dem Kamm zu helfen. Der kleine Kater Klecks ist die Überraschung am Ende der Geschichte.

Chrisanne, Luleas Mutter, versucht ihre Tochter vor der Entdeckung durch ihren Vater zu schützen und greift dabei auch zu unfairen Maßnahmen, um zu verhindern, dass ihr Kind in Gefahr gerät. 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat eine angenehme Mitnehmgröße. Auf dem bunten Titelbild sieht man die kleine Hexe Lulea mit der Fee Flitze vor dem Baumstammhaus. Der Text auf der Rückseite des Buches führt gut in die Geschichte ein und macht neugierig auf Luleas Abenteuer. Zehn schwarzweiße Bilder auf 14 kurze, durchnummerierte und durch einen Hexenbesen gekennzeichnet Kapitel verteilt lockern die Handlungen auf und steigern den Lesespaß. Eine Danksagung der Autorin und die Vorstellung von „Lillys Suche nach dem Frühling“, einem weiteren Werk der Autorin, runden das Buch gut ab.


Fazit
Lulea und ihre Vertrauten ist ein actionreiches und spannendes Abenteuer für alle Hexenfreunde ab ca. 9 Jahren. Allerdings hat die kurzweilige Geschichte durch die Überarbeitung der Figuren und der Story, sowie durch die nachträgliche Ausrichtung auf eine etwas ältere Zielgruppe als ursprünglich angepeilt, leider etwas von dem ganz besonderen Charme verloren, der die erste Ausgabe ausgemacht hat. Trotzdem wird das rasante Buch bestimmt schnell viele zauberbegeisterte Leser finden. Im Zweifelsfall sollte man die Leseprobe nützen, um kurz hineinzulesen.


3 5 Sterne


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