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Tanz um dein Leben.

Bette und ihre beiden Freundinnen Giselle und June haben einen gemeinsamen Traum: Sie wollen als Tänzerinnen Erfolg haben. Das harte Training an der berühmtesten Ballettakademie Manhattans verlangt ihnen alles ab – das Ziel aber ist es wert: die Hauptrolle in der bevorstehenden Nussknacker-Aufführung! Doch nur eine kann die Beste sein. Und nur eine von ihnen ist bereit, alles für ihren Traum zu tun – wirklich alles …

 

Dein letztes Solo 

Originaltitel: Tiny Pretty Things
Autor: Sona Charaipotra; Dhonielle Clayton
Übersetzer: Stefanie Zeller
Verlag: Heyne fliegt
Erschienen: 06/2015
ISBN: 978-3-453-26987-3
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gigi ist als dunkelhäutige Schönheit die Exotin unter den Ballerinen am Konservatorium. Bette die sprichwörtliche reiche Tochter aus gutem amerikanischem Hause und June die Halbasiatin, die sich nirgendwo wirklich dazugehörig fühlt – sie alle verbindet nur eins: die Leidenschaft für den Tanz. Doch es kann nur eine geben, die die Starrollen bekommt, die den Ruhm, die Bewunderung und die Macht am Konservatorium inne hat. Und ausgerechnet die kühle Bette, die blonde Schönheit, muss mit ansehen, wie ihr diese Stellung Stück für Stück genommen wird. Aber wer sich mit ihr anlegt, der legt sich mit dem Teufel an. Und so geschehen erneut die gemeinen Spielchen, die psychischen Tricks und Intrigen, um die Konkurrenz aus dem Spiel zu bringen.

Schnörkellos, mit einigen Fachausdrücken und ein paar koreanischen Worten haben die beiden Autorinnen diesen Thriller in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Der Schreibstil und die Wortwahl sind einfach und klar, nur gelegentlich gibt es einen Ausflug in die Sprache des Balletts bzw. die der Asiaten. Die Handlung wird dem Leser durch drei unterschiedliche Ich-Perspektiven dargebracht. Die Geschichte beginnt mit einer Art Prolog durch Cassie, die praktisch das erste Opfer ist und deren tragischer Abgang vom Konservatorium einige Monate vor der aktuellen Handlung passierte. Danach wird die Story in der Gegenwart abwechselnd aus der Ich-Perspektive von June, Gigi und Bette vor dem Leserauge entfaltet. Die einzelnen Kapitel sind dabei mal länger, mal kürzer und entführen den Leser in eine Welt voller Schmerz, Leistungsdruck, Intrigen, Hass, Eifersucht und Neid. Die Tatsache, dass die Autorinnen dabei für ihre drei Hauptfiguren mal deren wirklichen Namen und dann wieder deren Kosenamen verwenden, macht es am Anfang wirklich schwer, dem Ganzen folgen zu können. Entsprechend verwirrend erscheint das, was da passiert.

Doch noch verwirrender ist die Tatsache, dass sich dem Leser schon nach wenigen Kapiteln der Eindruck aufdrängt, dass sich in diesem Thriller nichts wirklich Neues abspielt. Dass was da vor dem Leserauge passiert, kommt nur zu bekannt vor, scheint in dem einen oder anderen Hollywoodfilm schon einmal durchgenommen worden zu sein – und das nimmt diesem Roman viel von seiner Wirkung. Es bleibt eine gewisse Distanz zwischen Leser und Geschichte. Daran ändert sich auch nichts, als die Gemeinheiten immer böser und gefährlicher werden und es irgendwann zu einer regelrechten Kurzschlusshandlung bei einer der Figuren kommt, die für eine andere zur tödlichen Gefahr wird.

Das Einzige, was man diesem Thriller zugutehalten kann, sind die überraschenden Wendungen, die sich langsam von noch relativ harmlos bis hin zu morbide und mörderisch grausam entwickeln. Das ist es auch, was diesen Jugendthriller vor der Versenkung rettet und noch zu einem Durchschnittsthriller verhilft.


Figuren
Besonders tief gehen die einzelnen Figuren nicht. Sicher, eine jede hat auf ihre Weise im Familienleben ein Drama zu bewältigen und jede hat ihr Geheimnis. Doch wirklich überraschend ist das alles nicht. Sie alle sind von Eifersucht und Neid auf die anderen geprägt, nutzen jede Kleinigkeit der Schwäche um sie im geeigneten Moment gnadenlos und eiskalt zu ihrem Vorteil auszuspielen und dabei schrecken sie vor nichts zurück – absolut gar nichts.

Die Autorinnen schaffen es zwar, hier eine schöne Balance zwischen den einzelnen Charaktermerkmalen der Figuren zu kreieren, andererseits sind deren Verhalten und Denkweisen für den Leser aber auch schnell vorhersehbar und es scheint, als ob da tief in die Schublade von bestimmten Stereotypen gegriffen wurde. Schön zu verfolgen, aber langweilig auf die Dauer. Da gibt es Frauen, die sind so kalt und gefühllos, dass die Umstehenden buchstäblich erfrieren, dann sind da ein paar weibliche Wesen, die so sehr darum bemüht sind, ihre Geheimnisse zu wahren und unter Verschluss zu halten, dass sie gar nicht mehr mitbekommen, was um sie herum tatsächlich geschieht. Oder die, die vor lauter Sorge und Angst um das eigene Kind alles tun, um es vor Schaden zu bewahren und es am liebsten in Watte packen möchten.


Aufmachung des Buches
Eine Klappenbroschur, die optisch wirklich auffällt: Ein intensives Pink ist die alles beherrschende Farbe, die den Hintergrund für eine junge Tänzerin bildet, die mit wehenden Haaren und schwarzem Tutu in einer Ballettpose auf dem Cover abgebildet ist. Um sie herum fliegen schwarze glänzende Scherben umher, hält man den Roman leicht schräg. Der Titel steht in schwarzen Großbuchstaben in einem weißen Balken, der sich quer über das Cover erstreckt. Auf der Rückseite steht in wenigen Worten, wovon der Roman handelt. Auf der linken Klappe kann man eine etwas ausführlichere Information zum Roman lesen, auf der rechten sind die beiden Autorinnen abgebildet und ein paar Worte zu ihnen abgedruckt.


Fazit
Ein Jugendthriller, der zwar eine schöne Geschichte erzählt, sich allerdings in bereits bewährten Gewässern bewegt. Nett zu lesen, keine Frage, aber mehr auch nicht. Der Funke will nicht wirklich überspringen. Schade, aber das ist wirklich nur Durchschnitt. Und für Jugendliche unter 14-15 Jahren nicht empfehlenswert.


3 Sterne


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