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Halb Taurin, halb Leonin, weiß Robin dennoch, wohin sie gehört. Sie wird das schwere Erbe antreten und die Anführerin der Leonen werden. Doch wenn dein größter Feind dein Vater ist und er von dir verlangt zu morden – kannst du dann dein Schicksal tragen?

„Wir dürfen uns nicht mehr sehen“, waren seine letzten Worte. Und auch wenn Robin weiß, dass sie nur so ihrer beider Leben schützen können, scheint mit jedem Tag ihre Sehnsucht nach Emilian zu wachsen. Doch als Birkaras, der Anführer der Taurer, sie zwingt, ihren Stamm zu verlassen und einen unschuldigen Menschen zu töten, muss Robin eine Entscheidung treffen – eine Entscheidung auf Leben und Tod. Wird Emilian an ihrer Seite sein?

 

Blutwald 

 
Autor: Julie Heilan 
Verlag: Fischer FJB
Erschienen: 09/2015
ISBN: 978-3-8414-2109-8
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Robin ist unfreiwillig zur Anführerin ihres Stammes geworden – und versagt dabei auf allen Ebenen. Ihre Angst vor der Verantwortung, ihre Schuldgefühle am Tod ihres Vaters und der Hass des gesamten Dorfes machen ihre Lage nicht einfacher. Ihre Lösung: Flucht. Doch auf Dauer ist das auch keine Lösung, zumal ihr auch ihr bester Freund Laurin deutlich zu verstehen gibt, dass er mehr sein will als nur ihr Freund. Und der Mann, den Robin eigentlich will, Emilian, ist weit weit weg und wünscht sich, dass sie ihn vergisst. Eine ausweglose Situation, die vom Anführer der Tauren noch verschlimmert wird. Ob Robin sich ihm lange widersetzen kann?

Spröde, unglaublich düster und reichlich makaber hat Julie Heiland mit Blutwald einen weiteren sonderbaren Roman in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Ihrem abgehackten und dumpfen Schreibstil ist die Autorin leider treu geblieben. Durch zwei unterschiedliche Erzählperspektiven, einmal aus der Ich-Perspektive von Robin und einmal durch den personalen Erzählstil zweier anderer Figuren (deren Identität lernt der Leser im Laufe der Handlung kennen) wird der Leser erneut in die unglaublich mittelalterliche Welt der Leonen gebracht.

Die Handlung startet rund 2 Wochen nach den verheerenden Endereignissen von Band 1 und zeigt einen Stamm, der nun total aus den Fugen ist. Nichts funktioniert mehr, alle schreien buchstäblich durcheinander und der Leser erlebt eine Protagonistin, die das komplette Gegenteil von dem ist, was sie im ersten Band verkörperte. Und als ob das noch nicht genug wäre, wechselt die Autorin den Schauplatz (was an sich ja gut ist, der Leser will ja schließlich auch mal die andere Seite kennenlernen) und versetzt ihre Hauptfigur in das Lager der Tauren.

Doch wer jetzt meint, dass es besser wird, der irrt. Da reiht sich eine grausame Szene an die nächste und es wird stellenweise so unlogisch, wirr, düster und schräg, dass es auch noch den letzten Funken an Lesefreude killt. Die Geschichte wird passagenweise so morbide und abgedreht, um nicht zu sagen krankhaft, dass man nur noch den Kopf schüttelt. Da sind plötzlich Dialoge zu lesen, die kitschig sind und im nächsten Zug so konfus und verrückt, das man als Leser fast schon gezwungen ist, noch mal ein paar Zeilen zurückzugehen, um sich einigermaßen zurechtzufinden. Im letzten Drittel wird das Ganze dann noch so zäh, dass es fast schon einer wahren Wohltat gleichkommt, am Ende angelangt zu sein. Die Tatsache, dass auf der letzten Handvoll an Seiten noch etwas Pfiff in die Handlung kommt, bewirkt oder rettet hier dann auch nichts mehr. 


Figuren
Im ersten Band waren die meisten Figuren schon kein Hit, aber hier wird es noch um ein gutes Stück schlechter. Die verbliebenen Männer der Leonen sind noch schlimmere Weicheier geworden, als sie eh schon waren, und bei den Frauen des Dorfes zeigen sich gewisse Anzeichen, dem gleichzuziehen. Schön, bei Marla ist es verständlich, angesichts der Tatsache, was ihr passierte. Aber bei den anderen? Der Leser bekommt einfach keinen Zugang zu den Charakteren, geschweige denn der Handlung selbst.

Robin ist zum feigen Mädchen geworden, das – sobald es unangenehm oder schwierig wird – am liebsten davonrennen würde, und es oftmals dann auch einfach tut. Gut, die vergangenen Ereignisse waren nicht gerade harmlos, aber sich so gehen zu lassen ist auch keine Lösung. Sie kratzt dann zwar noch ein Letztes bisschen Kraft zusammen und wagt einen Schritt, der in gewisser Weise sehr mutig ist, doch ab da geht es massiv abwärts. So nach und nach erkennt der Leser dann zwar, warum sie so wird, wie sie am Ende ist, doch das macht die Sache auch nicht besser.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist schwarz gebunden und hat einen Schutzumschlag, der optisch genauso aussieht, wie der des ersten Bandes. Nur steht die junge Frau diesmal in der linken unteren Coverecke mit einem gespannten Bogen in der Hand und die Hauptfarbe ist ein unansehnliches Rotbraun – wohl in Anspielung auf den Titel. Auf der Rückseite steht ein wenig Text, der den Leser auf den Romaninhalt einstimmt. Im Inneren findet man am Ende noch eine Leseprobe des dritten Teils dieser Trilogie. Alles in allem nicht berauschend, doch es passt von der Aufmachung zum ersten Teil.


Fazit
Zu spröde, zu trocken und an etlichen Stellen zu unglaubwürdig. Merkwürdigkeit bekommt hier eine ganz neue Dimension und die Geschichte selbst überzeugt nicht. Gut, der Leser weiß am Ende, wo der dritte Teil spielen wird, doch Vorfreude auf den besteht überhaupt keine.


1 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Bannwald

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