„Wollen Sie mir unter die Schminke schauen? Wollen Sie wissen, was ich von Geld, Glamour, Gott und Gottschalk halte? Dann folgen Sie mir hinter die Kulissen meines Lebens. Dieses Buch ist mein Dank dafür, dass Sie mich fast vierzig Jahre in Ihr Wohnzimmer gelassen haben.“
Thomas Gottschalk brachte frischen Wind ins Radio und prägte einen neuen Stil der Fernsehunterhaltung. Als Kinostar und Werbefigur wurde er Kult, als Showmaster ist er Legende – zwei ganze Generationen sind mit ihm aufgewachsen. Aber auch wenn 98 Prozent der Deutschen sagen, dass sie Thomas Gottschalk kennen, hat sich doch nur ein winziger Teil seines Lebens im Licht der Scheinwerfer abgespielt, und vieles, was backstage abgelaufen ist, war spannender, lustiger und ehrlicher als das, was die Kameras eingefangen haben.
Zum ersten Mal erzählt Thomas Gottschalk jetzt aus einem Leben: von der Kindheit und Jugend im fränkischen Kulmbach, von seinem Aufstieg zum Medienstar und seinen Begegnungen mit den Großen dieser Welt, von Rückzugsorten und Glücksvorstellungen, von Familie und Freunden, tragischen und glanzvollen Momenten.
So nah wie in diesem Buch ist Thomas Gottschalk uns noch nie gekommen: nachdenklich, selbstironisch, lebensklug und ehrlich.
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Inhalt, Stil und Sprache
Schon das Vorwort vermittelt dem Leser einen Eindruck, wie die folgenden Seiten geschrieben sein werden, und genauso ist es dann auch. Herr Gottschalk gewährt dem Leser auf seine ganz eigene Art im leichten, eingängigen Tonfall einen tiefen Einblick in sein Leben – soweit er das kann und will. Herrliche Wortkreationen und geniale Satzkonstruktionen kommen hier zum Zuge und es ist sofort klar: Das ist Originalton Thomas Gottschalk. Mal ein bisserl flapsig, mit Witz und Charme und oft haarscharf am positiv Unmöglichen vorbei.
Aus der Ich-Perspektive von Herrn Gottschalk dringt der Leser in ein Leben ein, wo auf humorige Weise dessen Kindheit und Jugend dargestellt werden, er uns teilhaben lässt an den Anfängen und seinem Werdegang beim Radio, wie er über den einen oder anderen dachte und noch denkt, wie er seine ersten Gehversuche im Fernsehen machte und dabei gleichzeitig ein Privatleben aufbaute und schützte, dessen Wert und Stellung ihm mehr bedeutet als alles andere.
Er schreibt offen über Geschehnisse, die ihm lebhaft im Gedächtnis hängen geblieben sind, aber auch dass er sich an das eine oder andere auch nicht mehr erinnern kann. Die eine oder andere Erinnerung, vor allem die aus seiner Wetten dass…? Zeit produziert beim Leser unweigerlich die entsprechenden Bilder vor dem geistigen Auge. Und besonders eine dürfte da unauslöschlich vorhanden sein. Über all das spricht der TV-Titan und Privatmensch ohne Scheu, ohne Allüren und mit der ihm so eigenen humorvollen bis verschmitzten Art. Doch wo die ernsteren Töne gefragt sind, da hat er sie parat und bringt sie auch.
Schön, die vielen Seiten über die Kirche hätten für mich persönlich nicht unbedingt sein müssen, und ich gebe zu, dass ich da beim Lesen höllisch aufpassen musste, nicht geistig zu entgleisen, aber das hatte nichts mit seinem Schreibstil zu tun – eher mit meiner Art über selbige zu denken. Herr Gottschalk hat es hervorragend verstanden, die richtige Balance in seiner Autobiografie zu finden und bis zum Ende durchzuhalten. Er ist selbstkritisch, selbstironisch, bringt den Leser auf der einen oder anderen Seite herzlich zum Lachen und lässt unterschwellig einen köstlichen Sinn für das Leben und die Menschen darin im Besonderen erscheinen.
Aufmachung des Buches
Das blau gebundene Buch hat einen Schutzumschlag, der von seiner Gestaltung her eine unglaubliche Sympathie ausstrahlt. Thomas Gottschalk schaut dem Betrachter offen entgegen und ein leicht verschmitztes Lächeln umspielt seine Mundwinkel. Unterschiedliche Braun-, Beige- und Cremetöne unterstreichen die – wie ich finde – sehr gelungene Fotoaufnahme des Showmasters. Auf der Rückseite stehen zwei Aussagen von zwei unterschiedlichen Menschen sowie ein paar Worte von Herrn Gottschalk selbst in hellen Buchstaben vor dunklem Grund. Im Buchinneren gibt es ein paar Schwarz-Weiß-Fotos und ein farblich passendes Leseband vervollständigt die Aufmachung. Nicht aufdringlich, nicht grell und gerade durch seine dezente Optik ein absoluter Hingucker.
Fazit
Eine gut zu lesende Autobiografie, die wunderbar unterhält, einen zum Lachen bringt und trotzdem auch mal in die ernsteren Töne gleitet, ohne dabei langweilig oder anstrengend zu werden. Dass er mit Bildern eher sparsam umgegangen ist, unterstreicht das Geschriebene dafür umso mehr. Ein absolut lesenswertes Buch – und wer es noch nicht kennt, sollte es sich unbedingt gönnen!
Hinweise
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