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Der hohe Preis der Freiheit!

Rom, im ersten Jahrhundert nach Christus. Kaiser Claudius gewährt dem siebzehnjährigen Leibsklaven Cato die langersehnte Freiheit. Doch er knüpft seine Großzügigkeit an eine Bedingung: Der junge Mann, der nie etwas anderes kannte als die Annehmlichkeiten des Kaiserpalastes, muss sich fortan als Legionär in der römischen Armee verdingen. Und schon bald darauf ist Cato Teil einer gewaltigen Invasionsarmee, die sich auf das gefährlichste aller militärischen Abtenteuer einlässt, an dem einst sogar Cäsar scheiterte: die Eroberung Britanniens …

 

Im Zeichen des Adlers 

Originaltitel: Under the Eagle
Autor: Simon Scarrow
Übersetzer: Norbert Stöbe
Verlag: Blanvalet
Erschienen: November 2012
ISBN: 978-3-442-38054-1
Seitenzahl: 413 Seiten

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Grundidee der Handlung
„Im Zeichen des Adlers“ ist ein Auftaktband, der das Leben des jungen Quintus Lucius Cato ab 42 nach Christi erzählt. Wie im Buchrückentext des Verlages beschrieben, erhält der ehemalige kaiserliche Sklave zwar die Freiheit, wird jedoch für die römische Armee verpflichtet, in der er als Optio (Stellvertreter) des Zenturio Macro eingesetzt wird. In diesem Rang ist er Teil der ersten Invasionsarmee, die 43 nach Christi unter Kaiser Claudius in Britannien einfällt.

Der Autor nutzt geschichtliche Hintergründe und bekannte, historische Persönlichkeiten wie Aulus Vitellius und Vespasian für einen fesselnden Plot, in dem die Eroberung Britanniens ebenso eine Rolle spielt wie individuelles Machtstreben, perfide politische Intrigen, Verrat und Spionage.


Stil und Sprache
Nach einem Prolog, der 54 v. Chr. die Niederlage der Römer in Britannien unter Gaius Julius Cäsar beschreibt, führen 40 Kapitel durch den Roman. Erzählt wird in dritter Person, die vorwiegend Cato begleitet, der für den Preis der Freiheit sein bequemes Leben hinter sich lassen und Soldat werden muss. Am Anfang noch ungeschickt und von der Legion kaum ernst genommen, gelingt es ihm, sich durch das harte Leben als Soldat durchzubeißen, Anerkennung zu erarbeiten und in Scharmützeln und Schlachten zu bewähren. Diese Entwicklung hat der Autor im angemessenen Tempo glaubhaft verarbeitet.

Simon Scarrow hat eine lebhafte und unterhaltsame Art zu erzählen. Ein erstes, sich über mehrere Kapitel ziehendes Grenzgefecht der Römer gegen Germanen ist packend und dynamisch umgesetzt, die Seiten fließen dahin, während die Bilder des Geschehens vor den Augen des Lesers Gestalt annehmen. Das Leben im Militärlager, römisch-gesellschaftliche Bräuche und Gewohnheiten sowie historische Aspekte sind gut recherchiert und authentisch beschrieben. Die Intrigen verschiedener Interessensgruppen und ihre Auswirkungen, die Vorbereitungen und der Beginn der römischen Invasion Großbritanniens tragen viel zum Spannungsaufbau bei und gipfeln in einer entscheidenden Schlacht gegen Togodumnus‘ Verteidigungsarmee.

Schon früh erzeugen die politischen Machenschaften und Ränke einerseits eine gewisse Bedrohungslage, wirken anderseits aber lange Zeit unscheinbar, kaum greifbar – erst nach und nach schälen sich die Machenschaften heraus, treten die Hintermänner ins Licht. Scarrow ist hier ein historisch passender und verwinkelter Plot gelungen, der die Leser an die Serie bindet.


Figuren
Simon Scarrow füllt seine Geschichte mit glaubwürdigen und dreidimensionalen Charakteren, bei denen er – je nach ihrer Rolle und Bedeutung – die persönlichen Hintergründe mehr oder weniger stark ausarbeitet.

Im Fokus der Erzählung steht Cato, ehemaliger Palastsklave des Kaisers Claudius, ein bibliophiler und gelehrter Junge, der sich mit 16 Jahren plötzlich in der unbarmherzigen, römischen Armee wiederfinden muss – und hier nur bestehen oder untergehen kann. Dass er auf kaiserlichen Geheiß direkt zum Optio eines Zenturios ernannt wird und den Rang eines einfachen Soldaten überspringt, macht ihm den Umgang mit Kameraden und Untergebenen in der Zweiten Legion nicht einfacher. In die Quere kommen ihm daher sein bisheriges, bequemes Leben im Dienst des Kaisers und eine gewisse Arroganz, und so tappt er zunächst von Fettnapf zu Fettnapf. Doch ändert sich dies im Laufe der Handlungen – Cato findet Mut und Härte, und auch seine erste Liebe.

Fast ebenso intensiv widmet sich Scarrow dem Zenturio Macro, dem Vorgesetzten Catos. Der hat sich seinen militärischen Rang hart erarbeiten müssen, aber zugleich ein Geheimnis, das seine Position gefährdet. Helfen kann ihm nur sein junger Optio – was beide Männer zusammen schweißt.

Neben den Protagonisten betrachtet der Autor intensiv die militärische und politische Karriere des Obertribuns Vitellius und des Lagerlegaten Vespasians, und bildet damit zugleich eine feste Basis für die kommenden Bände.


Aufmachung des Buches
Erschienen als Taschenbuch bei blanvalet, ist der Buchumschlag in warmen Tönen, die bis ins Schwarze verlaufen, gestaltet. Auf der Buchvorderseite ist inmitten römischer Soldaten der Helm eines Zenturios – oder seines Optio – zu erkennen und stimmt so treffend auf den Inhalt ein. Titel und Autor sind nach außen geprägt und mit Spotlack veredelt.

Bevor der Roman startet, helfen eine Grafik und eine zweiseitige Beschreibung, den Aufbau der römischen Armee und die Befehlshierarchie zu Zeiten von Kaiser Claudius (43 n. Chr.) zu verstehen. Eine grobe Karte, die ich geographisch nicht eindeutig zuordnen konnte, stellt die Südostküste Britanniens zur Zeit der römischen Invasion dar.


Fazit
Simon Scarrow ist ein ebenso packender, wie historisch belegter Auftaktband gelungen, der die römische Invasion Britanniens 43. n. Chr. als Kulisse für eine Geschichte um Macht und Intrigen, aber auch Einzelschicksale römischer Soldaten verwendet. Empfehlenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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