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Der forsche Haruka geht auf dieselbe Universität wie der schüchterne Tokiwa. Eigentlich sind die beiden ein Paar, doch mit der Liebe will es nicht recht klappen: Tokiwa ist unsicher, ob er Harukas fester Freund ist oder doch nur sein Liebhaber. Hinzu kommt, dass Haruka ein echter Frauenschwarm ist! Das Paar beschließt, eine Pause einzulegen. Doch Haruka hat schon eine Idee, wie er Tokiwa helfen kann, seine Unsicherheit abzulegen …

 

Koitomo 

Originaltitel: Koitomo!?
Autor: Yuu Moegi
Übersetzer: Mario Hirasaka
Illustrator: Yuu Moegi
Verlag: Egmont Manga (EMA)
Erschienen: April 2015
ISBN: 978-3-770-48636-6
Seitenzahl: 146 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Empfehlung der Rezensentin)


Die Grundidee der Handlung
Tokiwa wird oft wegen seiner unbeweglichen Miene als unnahbar und ernst betitelt – dabei ist er das nicht und besonders bei kleinen Vögeln zeigt er seine warmherzige Seite. Genau das scheint auch Haruka zu sehen, weshalb es ihn zu Tokiwa hinzieht. Eigentlich sind die beiden ein Paar – eigentlich. Denn so recht will es bei Tokiwa noch nicht mit der Liebe fruchten ... oder doch? Haruka bemüht sich, Tokiwa aus der Reserve zu locken. Ob ihm das gelingen wird?

Mit dem Spin-off zu Katekyo (bei EMA erschienen) gibt es für den Leser ein Wiedersehen mit Tokiwa und Haruka als Hauptfiguren, aber auch Kaede und Rintaro sind kurz mit von der Partie. In gewohnt sauberer Manier wird erneut eine wunderschöne homoerotische Geschichte präsentiert, die beste Unterhaltung bietet.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit absolut akkurat und vor allem ästhetisch schön gestalteten Figuren überzeugt Yuu Moegi den Leser. Ihre Figuren haben alle recht spitze Gesichter, schmale Augen und einen tollen Körperbau. Die Linienführung ist tadellos, die Figuren sind jeweils unterschiedlich gestaltet, was die Unterscheidung und vor allem aber den Wiedererkennungswert erhöht.

Tokiwa ist trotz seiner häufig regungslosen Miene emotional zu lesen, dem Leser gegenüber werden Seiten gezeigt, die er vor anderen versteckt. Sein weiß-blondes Haar fällt ihm in Strähnen in die Stirn, ansonsten ist er in Hemd, Hose und Kittel gekleidet, was ihn nochmal ernster wirken lässt. Haruka hingegen ist das genaue Gegenteil: offen, sowohl was seinen Kleidungsstil angeht, aber auch in der gesamten Art. So trägt er auffällige Hemden oder Jacken, seine Haare sind lässig frisiert, was seine humorvolle, aber vor allem offenherzige Art unterstreicht. Doch neben seinem extrovertierten Verhalten zeigt er auch seine wahre Seite, die ihn zwar sozial anecken lässt, was aber seine Bewunderung paradoxerweise nur erhöht. Beide Figuren sind auf einer Wellenlänge, die Art und Weise, wie sie sich gegenüberstehen, berühren oder nur reden, zeigt dem Leser große Nähe. Nichtsdestotrotz merkt man bei Tokiwa oft eine Unsicherheit – besonders, was seine wahren Gefühle für Haruka angeht. Dieser Spannungsmoment, den die Künstlerin eingebaut hat, wird gesteigert durch entsprechend heiß gestaltete Bettszenen, die in ihrer Detailltreue sehr explizit sind, zugleich aber auch gefühlvoll daherkommen.

Der Einsatz von Rasterfolie, Tusche und die Ausgestaltung des Hintergrundes ist gut realisiert, die Panel wirken sauber, weder überfüllt noch leer, vor allem aber wird der Fokus auf das gelenkt, was die Künstlerin erzählen will. Man merkt bei Yuu Moegi, dass sie Erfahrung hat, nicht nur, was die Zeichnungen angeht, auch die Figuren wirken in sich stimmig und durchdacht. Die Aktion beschränkt sich im Band vornehmlich auf die Interhaktionen der Figuren, und trotz längerer Gespräche hat man nie das Gefühl, es ginge nicht voran mit der Story. Im Gegenteil, es sind die Unterhaltungen, die einem die Figuren und ihre Gefühle näherbringen. Die Spannung wird nur insofern für die Agierenden sowie den Leser dadurch gesteigert, dass es in Sexszenen gipfelt.


Aufmachung des Manga
Tokiwa und Haruka, das Pärchen der Story, lehnen mit dem Rücken aneinander. Mit dem Bild, das sehr harmonisch wirkt, aber durch den Gesichtsausdruck Tokiwas auch das Problem des Buches aufgreift, wird das Interesse beim Leser geweckt. Durch die kräftigen Pink- und Violetttöne in Kombination mit dem Hellblau und dem Schwarz wirkt die Kolorierung sauber, zugleich ist es erneut ein Blickfang. Das Backcover ist wieder anders gestaltet und zeigt einen lüstern blickenden Haruka und einen leicht erstaunten Tokiwa. Neben dem Klappentext ist das Backcover mit einem Spruch besetzt.

Der leider etwas (zu) dünne Band wird vom Verlag als Softcoverausgabe vertrieben. Außer einer Farbseite hat der Band keine Extras.


Fazit
Mit Koitomo!? ist das Spin-off zu Yuu Moegis Katekyo! erschienen, allerdings kann man beide Werke wunderbar getrennt voneinander lesen, da zwar die Figuren in beiden Werken auftauchen, aber die Geschichte selbst nur lose zusammenhängt. Für Fans, die Katekyo! kennen, dürfte es ein schönes Wiedersehen gewesen sein, alle anderen werden aber genauso Spaß dran finden, da sowohl Story als auch Zeichnungen ansprechend gestaltet sind. Das hilft etwas drüber hinweg, dass der Band leider nur so kurz ist.


4 5 Sterne


Hinweise
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