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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Ein Teleporter nach dem anderen wird umgebracht. Wer steckt dahinter? Und was bezwecken der oder die Mörder? Gut, dass Stephanie ihr Spiegelbild hat, das für sie in die Schule geht und die Hausaufgaben macht. Denn wer kann sich schon vormittags auf Geometrie konzentrieren, wenn er nachmittags noch eine Mordserie aufklären muss? In ihrem neuesten Fall müssen Skulduggery und Stephanie einen jungen Teleporter namens Fletcher Renn beschützen. Dumm nur, dass der sich als größte Nervensäge auf Erden entpuppt – und dass ihnen nicht nur die Diablerie im Nacken sitzt, sondern auch Remus Crux, der tollpatschigste Detektiv, den die Welt je gesehen hat. Der glaubt doch allen Ernstes, Skulduggery selbst sei der Teleporter-Mörder!

 

  Autor: Derek Landy
Verlag: Loewe
Erschienen: 06/2009
ISBN: 978-3-7855-6002-0
Seitenzahl: 352 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Wieder einmal ist es an Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh, den Untergang der Welt durch die Gesichtslosen zu verhindern. Im Sanktuarium befindet sich ein Spion, der wichtige Informationen an die Anhänger der Gesichtslosen weitergibt, und es ihnen so ermöglicht, sich den Isthmus-Anker zu beschaffen, mit dessen Hilfe sie das Tor in die andere Wirklichkeit, in der sich die Gesichtslosen befinden, zu öffnen, um sie so in diese Wirklichkeit einzulassen.
Große Gefahren, Verrat und Kämpfe stehen dem knöchernen Detektiv und seiner jungen Partnerin bevor. Werden sie es erneut schaffen, den Weltuntergang abzuwenden?


Stil und Sprache
So muss ein Buch anfangen! Gleich der erste Satz lautet „Der Tote lag mit dem Gesicht nach unten im Wohnzimmer neben dem Couchtisch.“ Die Neugierde des Lesers ist gleich vorprogrammiert und so blättert man begierig Seite um Seite weiter, um hinter des Rätsels Lösung zu kommen: Warum werden die Teleporter umgebracht? Und vor allem: Wie? Immerhin könnten sie sich in einer Gefahrensituation ja einfach woanders hin teleportieren …
Derek Landy sorgt dafür, dass wichtige Details aus den vorangegangenen beiden Büchern an den passenden Stellen kurz und knapp wiederholt und dem Leser so wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Unwichtigere Details hingegen ergeben nur für diejenigen Sinn, die die vorangegangenen Bücher kennen - was eh dringend anzuraten ist, um die Geschichte voll und ganz erfassen zu können - und Kleinigkeiten noch im Gedächtnis haben (so zum Beispiel auf Seite 28, Skulduggerys Auto betreffend: „Aber wenigstens war er nicht gelb.“).

Von Derek Landy ist der Leser einen locker leichten, humorvollen Schreibstil gewohnt. Diesen behält er zwar im Großen und Ganzen bei, doch bemerkt man eine leichte Veränderung: So, wie die Geschichte um Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh von Band zu Band düsterer wird, wird der Schreibstil auch etwas ernsthafter. Dabei macht der Autor es seinen Figuren nicht gerade leicht, denn immer, wenn man denkt „Okay, jetzt aber. Endlich wird alles gut!“, gibt Landy der Handlung eine unerwartete Wende und es sieht manches Mal sehr schlecht für die Guten aus. Die Geschichte ist recht undurchsichtig, es wimmelt von Intrige und Verrat und es ist nicht vorhersehbar, wer nun der Spion, der Verräter ist. Gut konstruiert!
Neben dem flotten Erzählstil, lässt die rasante Handlung die Seiten nur so vorüberfliegen. Dabei schafft Landy es, die eh vorhandene Spannung zum Ende hin noch einen Ticken höher zu schrauben.


Figuren

Der Leser begegnet vielen liebgewonnenen Figuren, wenige neue kommen hinzu. Derek Landy schafft es – scheinbar mit Leichtigkeit – allen Leben einzuhauchen und sie so absolut glaubhaft und realistisch rüber zu bringen.
Allen voran ist da natürlich Skulduggery Pleasant, der knöcherne Detektiv; sarkastisch wie eh und je. Er selbst beschreibt sich auf Seite 84 wie folgt: „Ich bin gebildet, charmant, weltmännisch und lässig-elegant, Professor. Aber ich habe nie behauptet, ich sei zivilisiert.“ Gibt es dem etwas hinzuzufügen?
Seine Partnerin, die mittlerweile 14 Jahre alte Walküre Unruh, hat sich im Laufe der Bücher weiterentwickelt. War sie anfangs noch ein manchmal nerviges Mädchen, dass meist keine besonders große Hilfe war, versteht sie nun einiges von dem, was sie tut. Logische Schlussfolgerungen, sowie Faustschläge scheinen ihr leichtzufallen und sie aus manch brenzliger Situation zu befreien.

Wie die Protagonisten, so sind auch die Antagonisten gut dargestellt und wissen zu überzeugen. Sie haben ihre Motive und Ziele, um derentwillen sie entsprechend handeln. Aber auch die Nebenfiguren wie Tanith Low, Grässlich Schneider und China haben ihren Auftritt und dürfen in der Geschichte keinesfalls fehlen.


Aufmachung des Buches
Die Gestaltung des Schutzumschlags ist denen der vorangegangenen beiden Bücher ähnlich, diesmal jedoch in Blau gehalten. Das passende Lesebändchen fehlt ebenfalls nicht.
Ich empfinde die Aufmachung als überaus passend, wird doch gut dargestellt, was den Leser im Innern erwartet. Ein echter Hingucker, dem die Aufmerksamkeit in den Buchhandlungen gewiss ist!


Fazit
Derek Landy versteht es, Spannung und Humor gekonnt miteinander zu verbinden und so eine kurzweilige Lektüre zu schaffen. Eine nicht unbedingt neue Idee (die Rettung der Welt vor den Bösen), die jedoch gut umgesetzt worden ist, gepaart mit wunderbaren Figuren wie Skulduggery und Walküre, machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen. Fans des knöchernen Detektivs werden sicherlich nicht enttäuscht!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Gentleman mit der Feuerhand
Band 2: Das Groteskerium kehrt zurück