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Erotische Spiele an der Highschool

Schülerin Azusa ist ein Bücherwurm und fasziniert von der Beschreibung erotischer Szenen in der Literatur. Ihr heimlicher Schwarm ist Kaoru, der extrovertierte Mädchenschwarm ihrer Klasse, doch ausgerechnet der kommt hinter ihre Vorliebe! Als Kaoru ihr auch in körperlicher Hinsicht auf die Pelle rückt, ist sich Azusa nicht sicher, ob er es ernst meint oder nur mit ihr spielt. Doch so oder so kann sie nicht von ihm lassen...

 

Be my Slave 1 

Originaltitel: Boku no Dorei ni narinasai Vol. 1
Autor: Mika Sakurano
Übersetzer: Luise Steggewentz
Illustrator: Mika Sakurano
Verlag: Tokyopop
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3-8420-1855-6
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Azusa ist eher eine graue Maus und interessiert sich für das Lesen, insbesondere für Literatur, in denen es zu heißen, erotischen Szenen kommt. Selbst keinerlei Erfahrung mit der körperlichen Liebe, gerät sie an den Schülerschwarm Kaoru, der auch ihr den Kopf verdreht hat. Doch Kaoru entpuppt sich nicht als der nette Junge, stattdessen rückt er Azusa ziemlich auf die Pelle, die aber von seinen Annäherungen gar nicht so gestört ist, wie sie es eigentlich sein sollte. Spielt Kaoru nur ein Spiel mit ihr? Und was hat es mit der Bekannten von Kaoru auf sich?

Mit Be my Slave debütiert die Mangaka Mika Sakurano hier in Deutschland und liefert ein Werk ab, was den aktuellen Trend, erotische Werke mit einem Dominanzverhalten zu bringen, ganz gut einfängt. Dennoch, trotz des Titels kommt es nur zu dezenter Erotik, vielmehr sind Szenen eher angedeutet bzw. verdecken Kleidungsstücke die Handlungen, sodass hier die Fantasie des Lesers gefragt ist.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Hat man schon bei dem Titel nicht Zartes erwartet, sticht dann doch der Manga Be my Slave aus der Masse der Shojomanga heraus. Anfänglich empfindet man den Stil als etwas unbeholfen, aber daran gewöhnt man sich schnell. Gemäß der Story geht es sehr sinnlich zu und man kann durchaus sagen, dass das Verhältnis zwischen Azusa und Kaoru auf einem Dominanzverhalten basiert. Es hat, nicht nur allein wegen des Titels, einen dezenten SM-Hauch. Zwar tauchen keine Fesselspiele wie in anderen SM-Werken auf, dennoch sind Kaorus Handlungen und Befehle schon sehr deutlich und man merkt, dass es Azusa anspricht, so macht sie doch oft bereitwillig mit. Diese doch sehr devote Haltung Azusas ist etwas, das man mögen muss. Persönlich hat es mich sehr gut unterhalten und ich fand es angemessen. Anders empfinde ich die Abhängigkeit Kaorus von seiner Bekannten Kanae.

Es ist als Leser schwer, die Figuren richtig zu deuten. Ihre Charaktere sind zum Teil sehr gegensätzlich dargestellt. Vom Optischen her ist Azusa die typische graue Maus: So hat sie mittellanges, schwarzes Haar, trägt eine Brille und ist eher bieder, wenig modisch gekleidet. Unter ihrer Brille versteckt sich allerdings ein hübsches Gesicht und so werden ihre Bemühungen, sich für Kaoru schön zu machen, auch durchaus bemerkt. Als Pendant zu Azusa gibt es noch Daisuke, den Klassenkameraden Azusas. Dieser vordergründig schüchterne, zurückhaltende Junge mit dunklen Haaren und Brille erscheint auch dem Leser auf den ersten Blick eher wie eine normale Randfigur, sein Verhalten an mancher Stelle lässt einen allerdings auch stutzen.

Ein weiteres großes Rätsel, wenn nicht sogar das größte, bereiten Kaoru und sein Verhalten. Sein Äußeres ist als schön zu bezeichnen, seine langen Wimpern und die runden Augen wirken fast zu weiblich, daneben hat er eine sehr schmächtige Figur, ohne dabei aber total schwach zu wirken bzw. macht es sein Charakter wieder wett. Seine Gesichtszüge sind oft eher nonchalant und nichtssagend, er lächelt zwar oft, aber dieses Lächeln wirkt wie ein Fake. Insgesamt haben alle Charaktere Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu offenbaren, sei es bei Azusa, dass ihr ihre Schüchternheit im weg steht und sie so in Kaorus Anwesenheit oft errötet oder auch Kaorus Verhalten und seine Beziehung zu Kanae.

Kanae ist optisch und vom Charakter her auch wieder das Gegenteil von Azusa. So ist sie die einzige agierende Ältere, zudem geht sie einem Beruf nach. Oft in der Krankenschwesterkleidung gezeichnet, trägt sie ihr Haar zu einem Zopf gebunden und wirkt geschäftig und seriös, was ihr Verhältnis zu Kaoru nochmal brisanter macht.

Die Zeichnungen sind an sich zu Teilen steif, man merkt, dass die Mangaka noch nicht so professionell ist wie andere Künstler. Nichtdestotrotz entpricht der Manga vom Optischen her den Shojomanga, wie man sie kennt. Lediglich die erotischen Szenen stechen etwas heraus, inklusive der doch teilweise deutlich sichtbaren Zeichen der Erregung bei Azusa, z.B. in dem man ihre aufgerichteten Brustwarzen sieht. Dieses Spiel mit dem Sichtbaren und Unsichtbaren ist das, was den Reiz ausmacht.

Die Linienführung hilft beim Verständnis und der Orientierung im Manga, die Panels sind klar abgetrennt und die Sprechblasen mit dem enthaltenen Text sind der Altersgruppe angemessen. Die Autorin wechselt hier und da die Perspektiven, so wirken die Zeichnungen lebendig. Zudem wird so ein gewisser dramaturgischer Effekt erzeugt, wenn z.B. Nahaufnahmen verwendet werden in spannenden oder kritischen Szenen. Der Einsatz von Rasterfolie und Tusche ist auch angemessen, beides wirkt weder unsauber noch planlos eingesetzt, auch ist es nicht überladen. Durch die Schattierungen bekommen die einzelnen Seiten neben den Umsetzungen der Bewegungen Tiefe. Das einzige, was etwas zu kritisieren wäre, sind die teilweise emotionslosen und fast schon kalten Ausdrücke der Figuren. Da herrscht noch eine gewisse Steifheit, zugleich passt es aber auch zu dem Manga.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt das Hauptpaar Kaoru und Azusa. Passend zu dem Titel ist Azusa genötigt, die Schokolade aus Kaorus Mund zu nehmen. Es fängt das Abhängigkeitsverhältnis ganz gut ein, zugleich ist die subtil dargestellte Erotik sehr ansprechend und es macht neugierig. Der Manga wird im Softcoverformat verkauft, enthält keinerlei Farbseiten oder weitere Extras. Der Kontrast zwischen dem pinken Balken und der dunklen Schuluniform wirkt einladend. 


Fazit
Sich etwas von den gängigen Shojomanga auf dem Markt abhebend, debütiert Miki Sakurano mit ihrem Werk, das eine gewisse schlüpfrige Thematik enthält. Zeichnerisch noch nicht ganz ausgereizt, ist der erste Band der Reihe schonmal sehr vielversprechend.


4 Sterne


Hinweise
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