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Ein Mörder, der keine Spuren hinterlässt. Ein Opfer, das im Nichts verschwindet.

Es hätte der schönste Tag in Carolines Lebens werden sollen: Hochzeit auf den Shetlands. Mittsommernacht, die Küste in silbernes Licht getaucht. Die Gäste feiern ausgelassen - bis eine Freundin der Braut tot aufgefunden wird. Detective Jimmy Perez und seine Kollegin Willow Reeves verfolgen eine mysteriöse Spur: Kurz vor ihrem Tod hatte Eleanor erzählt, sie habe «Peerie Lizzie» gesehen, den Geist eines kleinen Mädchens, das hier gut hundert Jahre zuvor ums Leben gekommen war. Alles nur Spuk? Oder ein Geheimnis, so schrecklich, dass jemand es um jeden Preis zu schützen versucht?

 

Das Geistermaedchen 

Originaltitel: Thin Air
Autor: Ann Cleeves
Übersetzer: Stefanie Kremer
Verlag: rowohlt
Erschienen: 07/2015
ISBN: 978-3499270550
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Jimmy Perez und seine Kollegin Willow Reeves werden am frühen Morgen zu einem Feriencottage gerufen: Dort ist eine junge Frau verschwunden, die gemeinsam mit ihrem Mann und einem befreundeten Paar zur Hochzeit einer Freundin auf die Shetlands gekommen ist. Mitten in der Nacht ist Eleanor verschwunden und das, nachdem sie den Geist eines kleinen Mädchens gesehen hatte, das vor Jahrzehnten ertrunken ist. Was hat es mit der Geistererscheinung auf sich? Und wird man Eleanor lebend finden?

Jimmy Perez hat wieder ins Leben zurückgefunden, zwar vermisst er seine große Liebe Fran immer noch schmerzlich, aber er kann wieder arbeiten und stürzt sich mit all seinen Sinnen in diesen neuen Fall. Es geht – wie schon immer mal wieder in den Vorgängerbänden – um die speziellen Geschichten der Shetland-Inseln, um ihre oft etwas schrulligen Bewohner und Geschehnisse in der Vergangenheit.


Stil und Sprache
Es gibt zwei große Erzählstränge in diesem Krimi: Einmal erzählt Jimmy Perez seine Sicht der Dinge, außerdem kommt Polly, eine Freundin der verschwundenen Eleanor, häufig zu Wort. Aber auch andere Personen haben Erzählanteile, etwa Jimmys neue Kollegin Willow oder sein junger Kollege Sandy. Und wie immer geht es sehr geruhsam zu auf den Shetlands, viele Dinge klappen dort auch einfach nicht so schnell wie in der Großstadt, etwa Gerichtsmedizin oder Spurensicherung. Dieser Langsamkeit passt sich die Erzählweise an und geht sehr intensiv auf die Gefühle der Protagonisten ein, beschreibt Landschaften und Familienbande oft ohne Rücksicht auf ihre Relevanz für den Fall. Da muss man als Leser schon etwas Geduld mitbringen für die Entwicklung des Falles, der auch erst spät wirklich spannend wird. Dann aber geht alles noch ziemlich dramatisch zu und das Ende lässt keine Wünsche offen.

Großen Anteil hat auch die private Entwicklung der Ermittler an der Story und das macht diese Serie auch ein Stück weit aus. Die Dialoge wirken allerdings manchmal etwas gestelzt und holprig, angesichts der guten Geschichte kann man darüber aber meistens hinweglesen.


Figuren
Jimmy Perez ist einer meiner Lieblingsermittler und macht im Laufe der Serie eine spürbare, vollkommen glaubwürdige Entwicklung durch. Mit seiner Stieftochter Cassie hat er gelernt, den Verlust seiner Frau und ihrer Mutter zu bewältigen, meistens wenigstens. Mit seiner neuen Kollegin Willow Reeves weiß er nicht immer umzugehen, ist sie doch so ganz anders als er, unkonventionell und dennoch sensibel und einfühlsam. Die beiden ergänzen sich richtig gut und zumindest Willow findet Jimmy durchaus mehr als sympathisch. Es würde mich nicht wundern, wenn da noch was geht mit den beiden …

Sandy Wilson ist nun schon länger an Perez‘ Seite, was dessen Ermittlungen angeht, und auch er hat sich entwickelt. Er ist deutlich selbständiger geworden und denkt mit, statt nur Anweisungen zu befolgen. Er wirkt ebenso glaubwürdig wie die Nebenfiguren, von denen eine nicht unerhebliche Menge die Geschichte bevölkert. Trotzdem gelingt es anhand der guten Personendarstellung einwandfrei, sie auseinander zu halten und richtig einzusortieren. Sehr gut gemacht!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine Inselküste auf den Shetlands im Abendrot, im Vordergrund zwei Fischerboote, im Hintergrund ein weißes Haus. Sehr stimmungsvoll und gut zur Atmosphäre des Buches passend. Innen gibt es 47 oft recht kurze Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Jimmy Perez hat es immer noch drauf! Ein geheimnisvoller Fall weiß den Leser zu fesseln und die spezielle Atmosphäre der Shetlands tut ihr Übriges. Auf jeden Fall lesenswert.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Nacht der Raben
Band 2: Der längste Tag
Band 3: Im kalten Licht des Frühlings
Band 4: Sturmwarnung
Band 5: Tote Wasser

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