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Manchmal gibt es gute Gründe, sich vor der Dunkelheit zu fürchten....

Weit ist die Welt - und dunkel...

...und in der Dunkelheit lauert die Gefahr. Das muss der junge Arlen auf bittere Weise selbst erfahren. Schon seit Jahrhunderten haben Dämonen, die sich des Nachts aus den Schatten erheben, die Menschheit zurückgedrängt. Und das einzige Mittel, mit dem die Menschen ihre Angriffe noch abwehren können, sind die magischen Siegel.

Als Arlens Mutter bei einem Dämonenangriff ums Leben kommt und sein Vater nur tatenlos zusieht, flieht der Junge aus seinem Heimatdorf - auf der Suche nach Menschen, die den Mut noch nicht aufgegeben und das Geheimniss um die alten Bannzeichen noch nicht vergessen haben...

Das Lied der Dunkelheit ist ein eindringliches, phantastisches Epos voller Magie und Abenteuer. Es erzählt die Geschichte eines Jungen, der einen hohen Preis bezahlt, um ein Held zu werden. Und es erzählt die Geschichte des größten Kampfes der Menschheit - der Kampf gegen die Furcht und die Dämonen der Nacht.

 

 Autor: Peter V. Brett
Verlag: Heyne
Erschienen: 06/2009
ISBN: 978-3-453-52476-7
Seitenzahl:  797 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Das Lied der Dunkelheit besitzt drei Handlungsstränge. Es steht jeweils eine Person im Mittelpunkt.

Arlen ist ein geschickter, eifriger Junge. Er möchte mehr von der Welt kennenlernen, jedoch wird er ständig von seinem Vater bevormundet. Doch Arlen möchte nicht die Pfade einschlagen, die seine Eltern für ihn vorgesehen haben. Sie alle leben in ständiger Furcht vor den Dämonen, sie haben die absolute Vorherschaft über die Nacht und keiner traut sich bei Nacht den Schutz der Siegel zu verlassen. Die magischen Siegel können die Dämonen bannen, sie sind die einzige Sicherheit, die den Menschen geblieben ist. Arlen kann dieses Gefängniss der Angst nicht mehr ertragen. Er bewundert die Kuriere, die Gefahren auf sich nehmen, um von Siedlung zu Siedlung  zu reisen. Nur ihnen ist es zu verdanken, dass auch kleinere Dörfer regelmässig lebensnotwendiges Salz und andere Güter geliefert bekommen. Auch die Überbringung von Nachrichten und Briefen obliegt allein ihnen. Als dann bei einem Dämonenangriff Arlens Mutter den Tod findet und Jeph, sein Vater, aus Feigheit nur hilflos zusieht, läuft Arlen von zuhause weg... 

Leesha ist Leonas einziges Kind, doch eine Tochter ist in ihren Augen nichts wert. Sie kommandiert sie herum, lässt sie die ganze Hausarbeit verrichten und nie hat sie ein gutes Wort für sie übrig. Berny, ihr Ehemann, hat ebenfalls nichts zu melden. Er wird nicht nur von ihr unterdrückt, sie lässt auch keine Gelegenheit aus, ihn zu betrügen. Als Gared, der Leesha versprochen ist, sie öffentlich demütigt, indem er damit prahlt, er hätte sie entjungfert, hält es Leesha nicht mehr aus. Sie findet Zuflucht bei der Kräutersammlerin und beginnt schließlich eine Lehre bei ihr.

Rojer verliert mit 3 Jahren seine Eltern. Sie opferten sich bei einem Dämonenangriff, um ihm die Rettung zu ermöglichen. Der Jongleur Arrick nimmt ihn auf und kümmert sich um ihn. Er lehrt ihn seine Kunst und macht ihn zu seinem Gehilfen.

Die Spannung ist stets auf hohem Niveau, die Geschichte kennt praktisch keine Längen, auch das Ende (es handelt sich um den ersten Band einer geplanten Trilogie) ist zufrieden stellend.


Stil und Sprache
Die Grundstimmung von "Das Lied der Dunkelheit" ist sehr düster. Der Tod ist allgegenwärtig und gehört zum Alltag eines jeden Menschen. Die Furcht ist in jedem tief verwurzelt, der Selbsterhaltungstrieb bestimmt das ganze Dasein eines jeden. Die Fortpflanzung besitzt einen hohen Stellenwert, auch Mütter besitzen einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Brett hat eine glaubhafte Welt geschaffen. Menschen mit all ihren Fehlern, Ängsten, Nöten und Bedürfnissen. Kein Aspekt wird ausgespart. Obwohl die Menschheit kurz vor ihrem Untergang steht, suchen viele nur ihren persönlichen Vorteil und versuchen sich auf Kosten anderer zu bereichern.

Der Schreibstil von Peter V. Brett ist flüssig und schnörkellos. Die Dialoge sind nicht zu umfangreich, aber auch nicht zu knapp. Man wird nicht mit sinnlosem Geschwafel konfrontiert. Auf ausschweifende Landschaftsbeschreibungen wurde ebenfalls verzichtet, die würden auch völlig deplaziert wirken. Die ganze Erzählung durchzieht eine Grundstimmung von Gefahr und Grauen, was der Spannung sehr zuträglich ist.

Am Ende des Buches kommt es zu einem Höhepunkt, doch möchte ich hier nichts darüber verraten. Sprachlich wirkt es auch sehr gelungen. Nichts wirkt aufgesetzt oder deplaziert.


Figuren
Die Hauptcharaktere sind plastisch, lebendig und glaubwürdig. Kein Lebensbereich wird ausgespart und auch die Wortwahl so mancher Charaktere ist recht deftig. Keiner macht sich Gedanken über Etikette und Höflichkeiten. Überleben ist das einzige, was zählt. Trotz allem ist die Gewaltdarstellung nicht unnötig heftig. Keine sinnlosen Metzelorgien, aber auch eindeutig kein Kinder- und Jugendbuch.

Die Motive der Charaktere sind gut nachvollziehbar, der Leser wird in ihre Gedanken und Gefühle mit einbezogen. Man hätte hier zwar noch mehr machen können, jedoch hätte die Erzählung dadurch deutlich an Fahrt verloren.


Aufmachung des Buches
Das Lied der Dunkelheit liegt als Taschenbuch vor. Das Cover passt sehr gut zum Buch, auch wenn es in seiner Gestaltung doch sehr an "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss erinnert. Der Buchtitel ist erhaben auf den Karton geprägt, was sehr hochwertig wirkt. Der Umschlag ist beiderseits ausklappbar und im Innern befindet eine farbige Karte. Der Karton ist von sehr guter Qualität, ich hatte nach einmaligem Durchlesen keinerlei Knicke am Buchrücken. Das verwendete Papier ist FSC-Zertifiziert und stammt aus Norwegen. Gedruckt wurde das Buch in Deutschland, also mal keine Billig-Ostblockproduktion, was ich für sehr lobenswert halte.

Das Buch ist nicht illustriert und besitzt kein Namensregister. Schade, denn ein Namensregister wäre hin und wieder recht nützlich.


Fazit
Das Lied der Dunkelheit ist weit besser als ich erwartet hätte. Dies zeigt wieder einmal, das ein Buch nicht populär sein muss, um spannende Unterhaltung zu bieten. Ich hatte schon lange kein Fantasy Werk mehr, das mich so in seinen Bann zog, das ich binnen weniger Tage durchgelesen hatte, so das ich nun sehnlichst die Fortsetzung erwarte. Die erscheint übrigens im April 2010. 

Das Lied der Dunkelheit ist in meinen Augen eine ganz klare Kaufempfehlung. Ich empfehle das Buch ab einem Alter von 17 Jahren.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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