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Erfahren Sie, was selbst mit nur einem einzigen Blitzlicht alles möglich wird!

Wer die Bilder der Strobisten kennt, der weiß, dass der gefürchtete Fahndungsfotolook schon lange passé ist und dass in den kleinen Geräten ein enormes kreatives Potential steckt.

So kann der einzelne Blitz nicht nur beleuchten, sondern auch Farben und Muster projezieren, und es ist ein Leichtes, aus einem Blitz mehrere Lichtquellen zu zaubern. So zeigt Ihnen Tilo Gockel, wie sie Abschatter, Reflektoren und Spiegel einsetzen, um das Blitzlicht aufzuteilen, umzulenken und zu duplizieren. Darüber hinaus lernen Sie, Ihr Blitzgerät vom Blitzschuh der Kamera losgelöst zu verwenden. Sie erfahren, wie sie den Blitz mehrfach hintereinander an verschiedenen Stellen auslösen und diese Idee sogar in Richtung Light Painting ausweiten können.

Der Autor kennt die Probleme, die sich beim Einstieg in die knifflige Technik des entfesselten Blitzens stellen und verrät Ihnen in den Workshops zahlreiche Tipps und Tricks hierzu. Die praxisnahe Darstellung und Reduzierung der Technik auf das Notwendige ermöglicht Ihnen einen schnellen Start in die Blitzfotografie mit raschen Erfolgsergebnissen. Die Shootings im Buch motivieren zum Nachahmen sowie zum spielerischen Umgang mit Blitzlicht und helfen Ihnen beim Erweitern des eigenen Licht-Werkzeugkastens um viele neue Licht-Setups und Ideen.

Aus dem Inhalt:

  • Kombination von Blitzlicht mit Umgebungslicht
  • Verwendung von Abschattern, Reflektoren und Spiegeln
  • Flash-Composite-Technik, auch ohne Abdunkeln
  • Light Painting mit Xenon-Blitzgeräten
  • Dauerlicht mit Stroboskopfunktion und Modeling Flash (Einstelllicht)
  • Einsatz preiswerter Non-TTL-Blitze
  • Bauanleitung für einen Bare-Bulb-Porty aus zwei Aufsteckblitzen

 

Just one Flash 

Autor: Tilo Gockel
Verlag: dpunkt
Erschienen: Dezember 2014
ISBN: 978-3-86490-209-3
Seitenzahl: 240 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Schon in seinem Vorwort, in dem Tilo Gockel unter anderem von der Idee zu diesem Buch berichtet, macht er den Leser neugierig auf das Folgende. Danach führen sechs Kapitel durch das Buch – eines zu Grundlagen, vier zu verschiedenen Workshops und eines mit entsprechendem Anhang.

Im Abschnitt „Quickstart“ nimmt Gockel dem Leser zunächst die Angst vor der Komplexität der Blitzlichtfotografie und gibt eine erste Anleitung zum Blitzeinsatz mit und ohne Umgebungslicht. Zugleich definiert er seine Zielgruppe (S. 14): „Ich möchte Sie bei einem Kenntnisstand abholen, auf welchem Sie bereits eine Spiegelreflexkamera routiniert bedienen können und flott und reproduzierbar auch manuell die Belichtung auf das Umgebungslicht einstellen können. Der Dreisprung Blende – ISO – Zeit sollte also auch idealerweise sitzen.“ Damit spricht Tilo Gockel klar ein erfahreneres Klientel als Benjamin Jaworskyj in „Fotos nach Rezept 2 – Der Einstieg in die Blitzfotografie“ an. Ein Unterschied liegt auch in der größeren Distanz zwischen Autor und Leser, die nicht nur durchs Siezen entsteht.
Als zweiter Abschnitt der Grundlagen folgt „Die Technik im Detail“, als dritter „Die Ausrüstung“ - fachkundig und doch sehr verständlich formuliert, bietet sie dem Leser umfassende und sehr gut nachzuvollziehende Informationen. Zudem ist Tilo Gockel erfrischend aufrichtig: „Ich würde empfehlen, weniger zu kaufen und mehr zu fotografieren. Die Fotos werden eher durch die Praxis als durch neues Equipment besser. Schaffen Sie nur an was wirklich sinnvoll ist, denn alles andere belastet Sie nur.“ (S. 45)

Auf den Grundlagenteil folgt der Hauptteil des Buches – die Workshops. In insgesamt 26 Trainings zu den vier Themen People, Objects, Food and Drink und Spezielle Techniken zeigt er, was mit einem einzelnen System- oder Porty-Blitz so alles machbar ist. Die Workshops sind immer gleich aufgebaut. Zunächst werden die Ziele definiert, dann folgt ein kurzer Einleitungstext, gefolgt von „Location, Ausrüstung und Licht“. Danach werden „Einstellungen und Aufnahme“ beschrieben, während „Bildbearbeitung“ und „Tipps und Tricks“ den Text abschließen. Begleitet werden die Workshops von Beispielbildern, Lichtaufbau-Skizzen, Screenshots aus Photoshop und zahlreichen Randnotizen. Bei „Einstellungen und Aufnahme“ geht der Autor in den ersten Workshops Schritt für Schritt vorwärts – später reißt er die Vorgehensweise nur noch an, ergänzt durch zusätzliche Beschreibungen der abgebildeten Beispielfotos –, während die Bildbearbeitung von vornherein nur kurz angesprochen wird und entsprechende Photoshop-Erfahrung vom Leser verlangt.

Im Verlauf der Workshops stellt der Autor nicht nur sein Vorgehen, sondern auch verschiedene Aufnahme- und Blitztechniken wie Flash Composite oder Fokus-Stacking vor. Zudem spiegeln die Trainings nicht nur die verschiedensten Spielarten des Blitz- und Umgebungslichts sowie die vielfältigen Anwendungsbereiche wider, es wird auch nach und nach empfehlenswertes Zubehör besprochen.

Stellenweise gibt der Autor selbst erfahrenen Fotografen Rätsel auf, wenn er viele englische Fachbegriffe statt der deutschen Entsprechungen verwendet. Während „Focus und Recomposing“ oder „Bouncing“ in der Szene nicht unbekannt sind, heißt es auf S. 63 etwa: „Auf die Schärfespeicherung können Sie verzichten, wenn Sie stattdessen den Back-Button-Focus-Modus verwenden. Back-Button-Focus hilft Ihnen auch, [...]“. Hier erschloss sich mir nicht, welche Funktion an der von ihm verwendeten Canon-Kamera wohl gemeint sein soll. Erst auf S. 116 kommt des Rätsels Lösung, als die Technik erneut Verwendung findet und in Beispielfotos die Kameratasten sowie die nötigen Individualeinstellungen im Menü gezeigt werden. Zudem verweist Tilo Gockel regelmäßig auf Tutorials und Beispiele der englischsprachigen Homepage www.tiny.cc – wer hier des Englischen nicht ausreichend mächtig ist, kann den Verweisen nicht sinnvoll folgen.


Aufmachung des Buches
Im gängigen und typischen Format von Fotobüchern verschiedener Verlage ist auch Just one Flash! aufgelegt. Fest gebunden und tadellos verarbeitet  macht es sowohl von außen, wie von innen einen hervorragenden Eindruck. Das Cover spricht nicht nur an, sondern könnte mit der angedeuteten Thematik – einem Powder Shooting – nicht aktueller sein. Ein Inhaltsverzeichnis und ein ausführliches Stichwortverzeichnis erleichtern die Navigation im Buch, weiterführende Buch- und Website-Empfehlungen sowie ein Glossar bilden den Anhang.

Die meisten in diesem Buch abgedruckten Bilder sind gleich mit einem ganzen Block zahlreicher Aufnahmedaten – von den Einstellungen der Kamera über den jeweiligen Blitz bis hin zum verwendeten Zubehör – versehen.


Fazit
Tilo Gockel richtet sich mit Just one Flash! an erfahrene Fotografen, die sich intensiv mit Blitztechniken beschäftigen möchten. Eindrucksvoll zeigt er, was mit nur einem einzelnen System- oder Porty-Blitz alles möglich ist, zahlreiche gut beschriebene Workshops animieren zum Experimentieren und Lernen. Ein Arbeitsbuch mit unzähligen Tipps und Tricks.


4 5 Sterne


Hinweise
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