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Sie glauben, um zu töten

London. Der Kameramann Niall Stuart wird unfreiwillig Zeuge, als zwei junge Männer einen Soldaten in Zivil grundlos angreifen und töten. Niall nimmt die Szene mit seinem Handy auf. Einer der Täter kommt zu ihm, das blutige Messer noch in der Hand, und bekennt, dass er den Mord im Namen Allahs begangen hat. Sein Komplize schwenkt die Flagge des Islamischen Staats. Als Niall wenig später den Auftrag erhält, eine Dokumentation über den Fall zu drehen, ahnt er nicht, dass er mit grausamer Absicht für diese besondere Aufgabe ausgewählt wurde.

 

Schwarzblende 

Autor: Zoë Beck
Verlag: Heyne
Erschienen: 9. März 2015
ISBN: 9783453410435
Seitenzahl: 407 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Niall ist ein mäßig erfolgreicher Dokumentarfilmer und gerät völlig ungeplant in eine Mordszene, mitten am Tag in einem Park in London. Zwei Islamisten töten einen jungen Soldaten, schlagen ihm mit einer Machete regelrecht den Kopf ab – und Niall wird von ihnen angehalten, die Szene mit seinem Handy zu filmen, sie anschließend ins Internet zu stellen. Die Täter werden ergriffen, auch Niall muss zunächst ins Gefängnis, wird verhört und nach einem Tag wieder gehen gelassen. Er erhält den Auftrag, eine Dokumentation über das Geschehene zu erstellen, bekommt ein Filmteam an seine Seite, beginnt die Hintergründe zu ermitteln.

Die Autorin beginnt spannungsgeladen, danach ebbt es mehr und mehr ab, am Ende wird die Geschichte sogar eher unglaubwürdig und wirkt konstruiert. Insgesamt ein aus meiner Sicht nicht ganz überzeugender Roman mit wirklich interessantem, vor allem auch aktuellem Thema, den Machenschaften und dem brutalem Vorgehen der IS. Es gibt immer wieder Höhepunkte, die den Leser wieder ins Boot holen, ihn  fast schon “aufwecken“ und wieder Gefallen an der Geschichte finden lassen, aber leider hält sich dies Faszination nicht durchgehend.


Stil und Sprache
Die Autorin schreibt ausschließlich aus Sicht des Protagonisten Niall. Wir erfahren alle Entwicklungen, Aufdeckungen und Neuigkeiten aus seinen Blickwinkel. Es gibt keine großen Zeitsprünge. Die Kapitel springen von Tag zu Tag, Mit dem Produktionsteam erfährt man aus Interviews und Recherchen mehr und mehr Hintergründe, Zoë Beck hat eine angenehme, unkomplizierte Ausdrucksweise. Sie beschreibt, führt in politische wie religiöse Hintergründe ein, ohne den Leser damit zu überfrachten. Es finden Interviews mit den  Angehörigen und Freunden der Täter und des Opfers statt, es werden aktuelle Geschehnisse mit ins Visier genommen. Es passiert viel, es bleibt nicht bei dem ersten Mord im Park. Immer wenn sich Neues auftut, wird der Leser sofort auch wieder in den Bann gezogen. Bei den Abschnitten dazwischen schafft es die Autorin aber leider nicht, den Spannungsbogen zu halten.


Figuren
Niall steht eindeutig im Mittelpunkt. Er wird mit all seinen Fähigkeiten und Schwächen sehr positiv dem Leser herüber gebracht. Er wirkt nicht abgehoben. Auch das Produktionsteam, hier vor allem die leitende Beth, wirkt sehr menschlich, einfühlsam, aber auch durchsetzungsstark und vor allem entschlussfreudig. Weder Beth noch Niall scheuen die Konfrontation, die Gefahr. Einige Figuren bleiben nur schwach umrissen, sind eher typische Vertreter ihrer jeweiligen Position. 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein ansprechendes Cover. Es zeigt einen dunklen, bedrohlich wirkenden Raum. Es ist nichts weiter zu erkennen außer einem Fenster, durch das helles, blendendes Licht herein fällt.


Fazit
Aufgrund des sehr aktuellen, den islamistischen Terror fokussierenden Hintergrundes, zunächst durchaus interessant zu lesen, allerdings dann leider doch nicht durchweg spannend und fesselnd genug. Daher nur eine durchschnittliche Bewertung.

 
3 Sterne


Hinweise
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