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Solange Quentin denken kann, ist Margo für ihn das begehrenswerteste Mädchen überhaupt. Doch je näher er ihr kommt, desto rätselhafter und unerreichbarer wird sie. Und dann steht Margo eines Nachts plötzlich vor seinem Fenster und bittet ihn um Hilfe: Er soll sie auf ihrem persönlichen Rachefeldzug begleiten und Freunden, die sie enttäuscht haben, einen Denkzettel verpassen. Quentin macht mit. Für eine Nacht wirft er alle Ängste über Bord. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden. Quentin sucht sie verzweifelt und findet Spuren, die ganz bewusst gestreut wurden. Um Margo zu finden, taucht er ein in ihr Universum und folgt ihr quer durch die USA. Es ist eine Reise zu einer Frau, die viel mehr ist, als er sich je erträumt hat, und zugleich ganz anders, als er je hat wahrhaben wollen.

 

Margos Spuren 

Originaltitel: Paper Towns
Autor: John Green
Übersetzer: Sophie Zeitz
Verlag: dtv
Erschienen: Juni 2015
ISBN: 978-3423086448
Seitenzahl: 336 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
In amerikanischen Schulen gibt es eine eindeutige Hierarchie und in dieser steht Margo als Königin an der Spitze und Quentin ist irgendwo im unteren Bereich – doch dann steht sie eines Nachts vor seinem Fenster und holt ihn zu einem Rachefeldzug ab, der sein Leben verändert. Er wird mutiger, spontaner und folgt Margos Spur, als sie verschwindet – ohne zu ahnen, wohin ihn die Suche schließlich führen wird …

John Green ist bekannt für Jugendbücher, die die etwas andere Art von Geschichte erzählen. So berichtet er in „Margos Spuren“ zwar von einer Highschool Schwärmerei, verwandelt diese aber nach und nach in ernste Sorgen und beinahe schon philosophische Fragestellungen. Damit ist sein Roman keinesfalls nur für Jugendliche interessant, sondern wird auch Erwachsene noch sehr nachdenklich zurücklassen.


Stil und Sprache
Allein für den Schreibstil von John Green lohnt es sich schon, jedes seiner Bücher zu lesen. Er verleiht auch in „Margos Spuren“ seinem Ich-Erzähler Quentin eine mitreißende Erzählstimme, die durch viel Humor und Ironie überzeugt, aber auch für die ernsten Themen wunderbar geeignet ist. So bringt er eine gewisse Art von Zauber selbst in die alltäglichen Ereignisse und Schauplätze und zieht den Leser immer tiefer in die Suche nach Margo hinein. Ich habe nur das englische Originalbuch gelesen, gehe aber nach der Leseprobe davon aus, dass die Übersetzung von Sophie Zeitz dem tollen Stil von John Green gerecht wird.

Während der Schreibstil von der ersten Seite an überzeugt, brauchte die Handlung ein wenig, um mich einzufangen. Anders als vermutet beginnt der Roman nämlich nicht direkt mit der nächtlichen Racheaktion, sondern mit einer Einführung, die die gemeinsame Kindheit von Margo und Quentin kurz anspricht und auch die Vorstellung der jetzigen Verhältnisse übernimmt. Sonderlich spannend ist das noch nicht, aber dank des großartigen Schreibstils sehr atmosphärisch. Gleiches gilt für die Phase nach der Racheaktion, bevor die eigentliche Suche beginnt. Sobald die Suche anläuft, kann man das Buch dann aber nicht mehr aus der Hand legen. Die Sorge um Margo überträgt sich absolut auf den Leser und man kann Quentins Reise kaum schnell genug folgen. Das Ende wird einige Leser sicherlich enttäuschen, war für mich aber das einzig passende und durch und durch gelungen.

Wie bereits erwähnt geht es nicht nur um eine Highschool Schwärmerei, sondern um sehr ernste und teils sogar philosophische Themen. Über diese denkt man noch lange nach der letzten Seite nach und John Green packt sie in so wunderschöne Worte, dass man eine ganze Reihe von Zitaten aus dem Buch abschreiben könnte. Allein dafür sollte man das Buch auf keinen Fall verpassen.


Figuren
Quentin ist anfangs ein relativ typischer Außenseiter, wie man ihn aus unzähligen amerikanischen Büchern kennt. Er hat einen kleinen, aber loyalen Freundeskreis – spielt ansonsten in der Highschool aber keine große Rolle. Die Freizeit wird mit Videospielen und dem Zuhören bei Bandproben verbracht. Zu sehen, wie dieser zurückhaltende, vorsichtige Junge sich im Laufe des Romans wandelt, macht einen der Hauptreize des Romans aus. Mit jedem Schritt wird er erwachsener und selbstständiger und John Green gelingt die Darstellung wunderbar am schmalen Grad zwischen Faszination für Margo und Besessenheit.

Auch wenn Margo über weite Teile des Romans verschwunden ist, ist sie gewissermaßen die Hauptfigur. Alles dreht sich um sie – ihre Abenteuer, die Suche nach ihr, ihr Wesen. Je mehr Quentin von ihr erfährt, desto mehr wird das anfängliche Bild entzaubert und man begreift nach und nach, was eigentlich hinter dem auf den ersten Blick begehrenswerten Leben steckt.

Die Nebenfiguren gehen trotz der starken Protagonisten nicht unter, sondern sind noch das kleine I-Tüpfelchen auf dem guten Roman. Auch wenn sie wenig Überraschungen bieten, bringen sie doch jede Menge Humor ein und sorgen so zusätzlich für Unterhaltung.


Aufmachung des Buches
Für die Rezension lag mir die englische Version von „Margos Spuren“ vor – eine Taschenbuchausgabe, die als Filmversion die beiden Hauptcharaktere in der aktuellen Verfilmung zeigt. Auch das dieses Jahr bei dtv erschienene Taschenbuch wurde mit diesem Cover herausgegeben. Da ich die Wahl der Schauspieler durchaus passend finde, gefällt mir das Cover auch. Zu den anderen Büchern von John Green passt es so aber leider nicht.


Fazit
John Green ist ein Meister der Worte und überzeugt auch in „Margos Spuren“ mit einem wunderschönen Schreibstil.  Dazu packt er eine interessante Suche, faszinierende Charaktere und jede Menge Überraschungen – also eigentlich all das, was man sich bei einem Jugendbuch nur wünschen kann.


4 5 Sterne


Hinweise
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