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Sven Trautmann klein


Wann bzw. wie hast du deine Liebe zur Literatur entdeckt?

Ich habe schon früh die Literatur für mich entdeckt – das begann sogar lange, bevor ich selbst lesen konnte. Absolut faszinierend fand ich damals die Bücher von Enid Blyton, die uns mein Vater abends vorgelesen hat: Das Tal der Abenteuer, Die Burg der Abenteuer, Der Zirkus der Abenteuer, Die Insel der Abenteuer und Der Fluss der Abenteuer. In diese und ähnliche Bücher habe ich mich später selbst vertieft, nachdem ich lesen gelernt habe.
Durch meine Kindheit haben mich nicht nur Micky Maus und YPS [lacht], sondern beispielsweise auch „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson, Karl May oder James Fenimore Cooper („Lederstrumpf“) begleitet. Und Bram Stokers „Dracula“ ist bis heute eines meiner Lieblingsbücher.

Gute Romane sind für mich wie Expeditionen in Höhlen: man begibt sich in sie hinein, taucht in sie ab, folgt Gängen und Verzweigungen, entdeckt Großartiges und Faszinierendes, aber auch Erschütterndes und Trauriges. Irgendwann gelangt man zurück ans Tageslicht und schaut wehmütig ob des hinter einem liegenden Abenteuers zurück.


Kannst du dich noch an dein Lieblingsbuch aus deiner Kindheit erinnern?

Für meine Kindheit würde ich die oben genannten Abenteuer-Romane von Enid Blyton als meine Lieblingsbücher bezeichnen, ab ungefähr dem 12. Lebensjahr „Dracula“.


Welches (Hör-)Buch bzw. welche (Hör-)Bücher magst du (derzeit) am liebsten?

Bei Hörbüchern liebe ich die „Warrior Cats“ von Erin Hunter oder die von David Nathan vertonten Romane Stephen Kings, im gedruckten Bereich sind meine absoluten Favoriten der Epos um den Dunklen Turm von Stephen King und die fünfbändige Hexer-Geralt-Saga von Andrzej Sapkowski.


Welche Genres haben es dir besonders angetan?

In meinem Hör- und Lesegeschmack bin ich sehr breit aufgestellt und für vieles zu begeistern. Im Bereich der Hörbücher haben es mir Fantasy- und Abenteuer-Geschichten, Thriller und Horror angetan, aber ebenso auch mal komplexe Sachhörbücher. Ähnlich vielfältig schaut es bei Büchern aus: gute Thriller können mich ebenso fesseln wie einige High-Fantasy-Stories. Die Abwechslung macht es also aus. Comics und Mangas aus verschiedenen Sparten kommen aktuell eher gelegentlich zum Zug, praktisch immer lese ich irgendein Sachbuch, vorrangig zu Themen der Geschichte, Fotografie und Motorrad fahren.


Welche Autoren liest du am liebsten?

Früher hat mich im Horrorbereich Stephen King begeistert, die Leidenschaft für dieses Genre hat mit zunehmendem Alter aber etwas nachgelassen. Besonders gute Thriller nach meinem Geschmack stammen – neben gegenwärtigen Autoren wie Dan Brown und Tom Knox – unter anderem von Robert Ludlum. Im Fantasy-Bereich sehe ich, wie erwähnt, Andrzej Sapkowski ganz weit vorne, aber auch Autoren mit nicht ganz so ernster Umsetzung wie Derek Landy und Ben Aaronovitch sind klasse.

Im Bereich der Fotografie-Sachbücher hat der Kanadier David duChemin eine sehr besondere, faszinierende Art, die seine Bücher zu etwas Besonderem machen.


Hast du „Leserituale“? Liest du beispielsweise zu bestimmten Tageszeiten, an speziellen Orten, immer ein Buch nach dem anderen oder mehrere gleichzeitig?

Mit Sicherheit komme ich vor allem abends und an den Wochenenden zum Lesen, diktiert durch meinen Brotberuf. Sehr gerne greife ich natürlich in Urlaubszeiten zu Büchern, wenn es sich ergibt. Sachbücher gehören zu meinem Dauer-Repertoire, hier lese ich gelegentlich sogar mehrere gleichzeitig, und nicht selten lese ich jeweils einen Sachbuch- und einen Belletristik-Titel parallel. Hörbücher habe ich praktisch immer auf meinem MP3-Player, höre sie beim Putzen, Autofahren, Rasenmähen, zum Einschlafen und bei vielen anderen Gelegenheiten.


Hörst oder liest du lieber Bücher?

Theoretisch lese ich lieber: wenn ich die Zeit, die Ruhe und zudem die Wahl zwischen einem Buch und einem Hörbuch hätte, würde ich bevorzugt zur gedruckten Fassung greifen. In der Praxis sieht es dann leider anders aus – durch meinen Haupt- und meine(n) Nebenberuf(e) bleibt mir nicht annähernd so viel Zeit, mich neben Sachbüchern in Romane zu vertiefen, wie ich das gerne hätte, also ziehe ich sehr oft die Hörbuchfassung vor, besonders dann, wenn sie ungekürzt ist. Da schrecken mich auch Hörbücher mit einer langen Spielzeit von 20 bis 40 Stunden nicht ab …


Wie bist du dazu gekommen, (Hör-)Bücher nicht nur zu lesen/hören, sondern diese auch zu rezensieren?

Naja, was soll ich sagen? Schon lange, bevor die Leser-Welt ins Leben gerufen wurde, gab es da (m)eine Frau, die mindestens genauso gerne liest wie ich, und sie suchte immer geduldige Zuhörer, um mit ihnen darüber zu sprechen und zu diskutieren. Außer mir wurde sie in unserem Umfeld jedoch eher wenig fündig. [grinst]
Daher gründete sie irgendwann die Leser-Welt und begann, sie mit Leben zu füllen. Relativ schnell versuchte sie, mich dazu zu überreden, ebenfalls Rezensionen zu schreiben, um regelmäßiger Beiträge auf der noch sehr jungen Leser-Welt veröffentlichten zu können … und ruckzuck war ich dabei. Als ihr Projekt und auch das Team wuchs, begann ich zunehmend, sie als stellvertretender Chefredakteur bei einigen Prozessen zu unterstützen.


Was macht dir am Rezensieren Spaß, was vielleicht weniger?

Ich finde an der Tätigkeit als Rezensent sehr spannend, dass es die Aufmerksamkeit erhöht – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Einerseits schaut man genauer und intensiver hin, wenn man ein Buch liest, prüft Fakten nach, achtet auf Fehler, liest konzentrierter. Andererseits hat sich das Spektrum dessen, was ich lese oder höre, deutlich vergrößert. So habe ich in all den Jahren nicht selten zu Titeln gegriffen, die mir von Verlagen oder Autoren herangetragen wurden, auf die ich selbst nicht aufmerksam geworden wäre. Das gilt nicht nur für Romane und Sachbücher. Als beispielsweise in der Leser-Welt Rezensionen zu „Comics / Mangas“ hinzukamen, fing ich zum ersten Mal seit über 10 Jahren wieder an, mich auch mit Titeln aus diesem Bereich zu beschäftigen.

Auf der Kehrseite steht, nicht zuletzt auch durch meine Aufgabe als stellvertretender Chefredakteur, ein nicht zu unterschätzendes Pensum an Arbeit, die parallel zum Brotberuf ausgeübt werden will. Auch haben meine Frau und ich es mehr als einmal erlebt, dass es einige wenige Autoren gibt, die Kritik an einem Werk nicht nur persönlich nehmen, sondern gegen den Rezensenten auch im Persönlichen reagieren, beispielsweise mit Beleidigungen und Beschuldigungen. Auch wenn mir stets bewusst ist, dass ein Autor viel Mühe in sein Werk steckt, finde ich ein solches Verhalten unangemessen und schade.


Bei der Menge an Literaturportalen stellt sich die Frage, warum du dich entschieden hast, die Leser-Welt mit deinen Rezensionen zu unterstützen?

Für mich hat sich die Frage nie gestellt, siehe oben. [lacht]


Vervollständige bitte folgenden Satz: Lesen ist für mich …

… ein unabdingbares Grundbedürfnis, eine stetige und spannende Auseinandersetzung mit Neuem.

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