Verde sitzt in der Dämonenwelt fest und brodelt vor Eifersucht: Der geliebte Endo lebt mit einem Menschen zusammen! Kurzerhand geht es ab in die Menschenwelt und Goro muss als Vertragspartner herhalten. Ob Verde Endo zurückgewinnen kann? Oder hat Endo sein Herz bereits anderweitig verschenkt?
Originaltitel: Konya mo Nemurenai Vol. 2 |
Die Grundidee der Handlung
Dämon Endo und Rikiya teilen sich immer noch unverhofft eine Wohnung. Rikiya, der eigentlich von Endo genervt sein müsste, fängt an, Gefühle für den Dämon zu entwickeln, was ihn nicht nur in Gefühlschaos stürzt, auch Verde – Endos Verlobter – taucht auf und macht kurzerhand Rikiyas sonst so durschnittliches Leben chaotisch, wie es Dämon Endo schon zuvor getan hat.
Mit dem zweiten Band leitet die Mangaka das Ende ein, nachdem man als Leser Endo und Rikiya in Band 1 kennengelernt hat. Mit Verde taucht eine neue Figur auf, die für Spannung sorgt und man darf gespannt sein, wie sich alles im dritten und letzten Band auflöst. Neben Verde mischt auch Goro in Band 2 mit, was für Dynamik sorgt.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wie bereits aus Band 1 gewohnt, zeichnet sich Kotetsuko Yamamotos Stil eher durch Einfachkeit aus. Wenig bis keine überladen gestaltete Panel zieren ihren Manga, als direkte Bishonen (hübsche Jungs) kann man Rikiya und Endo nicht bezeichnen, dennoch üben sie – zusammen mit dem Stil der Mangaka – eine gewisse Faszination aus. Besonders Endo ist auf seine eigene Art verführerisch bzw. als sexy zu bewerten, aber auch Rikiya punktet durch seine Bodenständigkeit und gleichzeitig seine Verpeiltheit.
Die Dynamik wird gut umgesetzt, sowohl in Bewegungsanläufen dargestellt, als auch das Verhältnis der Protagonisten untereinander filtert die Mangaka heraus. Durch Verdes Auftreten haben wir in Band 2 einen neuen Charakter. Verde erscheint einem zuerst wie eine Frau, erst beim Lesen fällt auf, dass es ein Mann ist. Dieser Umstand ist durchaus interessant, da Verde meiner Ansicht nach absichtlich so angelegt ist, dass er für eine Frau gehalten werden kann. So ist er in Dämonengestalt ein langhaariger Mann mit feinen Gewichtszügen, in der menschlichen Gestalt wird die Haarpracht von einem frischen Kurzhaarschnitt abgelöst und zusätzlich das androgyn-weibliche Gesicht mit Ohrringen umrahmt.
Obwohl die Panel oft leerer wirken im direkten Vergleich zu anderen Boys-Love-Manga, verwendet die Mangaka nicht wenig Rasterfolie. Die Bilder bekommen so Tiefe. Zugleich spielt - was auch den magischen Anteil der Story untermalt – die Mangaka mit Bewegungen und Perspektiven. So entführt Verde z.B. Rikiya auf den Tokyo Tower. Um die Höhe angemessen darzustellen, wechselt die Mangaka geschickt den Blickwinkel.
Eine gewisse Fragilität lässt die Mangaka den Figuren Rikiya und insbesondere Verde zukommen. Die Emotionen beider Charaktere werden häufig in Close-ups dargestellt, es wird der Fokus auf die Augenpartie gelegt oder überhaupt auf die Gesichtspartie. Endos Gesichtsausdruck ist in der Regel nachlässig oder gelangweilt, oft zu einem frechen Grinsen verzogen, insgesamt liest es sich aber schwerer aus seiner Mimik und auch Goro, der wieder auftritt, ist schwer einzuschätzen. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz und die Dynamik untereinander bzw. der Humor, der eingesetzt wird, lässt den Manga neben der Dramatik locker wirken.
Im Hinblick auf die Textgestaltung hat auch hier Tokyopop wieder gezeigt, dass sie gute Übersetzer einstellen. So sind mir weder Probleme im Textverständnis aufgefallen, noch grobe Schnizer in Grammtik und Rechtschreibung. Der Text liest sich flüssig und wird der ausgesprochenen Altersempfehlung vollkommen gerecht. Insgesamt ist, trotz, dass es ein Boys Love für Leser ab 15 Jahren ist, wenig bisher in dem Bereich gezeigt, was den Titel gut zum Einsteigermanga des Genre macht.
Aufmachung des Manga
Auf einem frischen Türkis präsentiert sich das Trio aus Dämon Endo, Rikiya und Mark. Das Bild schaut wie eine Momentaufnahme auf, die Bewegungen Rikiyas und Marks werden eingefangen, zugleich bildet sich Rikiyas erstauntes Gesicht ab. Die Rückseite ziert Verde und Goro, die nebeneinander sitzen. Der Manga selbst besitzt eine Farbseite, auf dem Endo mal offen lachend dargestellt wird, was ihn einen sehr sympathisch macht. Neben der Farbseite, einem Nachwort und ein paar Bonuscomics enthält der Manga keine Extras.
Fazit
Band 2 verspricht erneut gute Unterhaltung, insbesondere ist man auf die Auflösung des gemeinen Cliffhangers gespannt und vor allem fragt man sich, ob man Endos Dämonengestalt zu Gesicht bekommen wird. Neben der Dramatik, die durch Verde hervorgerufen wird, enthält der Manga den bereits aus Band 1 bekannten Humor.
Hinweise
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Backlist:
- Band 1