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Der Preis für eine Liebe kann hoch sein – sie kann das Leben kosten …

Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist überzeugter Single. Auch, weil ihre große Liebe sich einst einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, starrt sie fassungslos in die Augen desselben Mannes – auf dem Profilbild einer Dating-Website. Noch während sie überlegt, ob sie ihn kontaktieren soll, wird der Mann auf dem Foto zum Verdächtigen in einem Mordfall. Und Kats Ermittlungen führen nicht nur tief in ihre eigene Vergangenheit. Sie stören auch den sorgfältig ausgeklügelten Plan eines skrupellosen Mörders …

 

Ich vermisse dich 

Originaltitel: Missing You
Autor: Harlan Coben
Übersetzer: Gunnar Kwisinski
Verlag: Page & Turner
Erschienen: 03/2015
ISBN: 978-3442204403
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Rückentexte von Büchern sollen ja eigentlich dazu dienen, einen guten Eindruck vom Inhalt zu vermitteln, dies ist hier aber leider völlig danebengegangen. Es gibt zu Beginn erst gar keinen Mordfall, in dem Kats Ex-Verlobter verdächtig sein könnte, stattdessen ermittelt Kat in eigener Sache und wird gleichzeitig von einem Teenager gebeten, seine vermisste Mutter zu suchen. Niemand will Brandon Phelps glauben, schließlich ist seine Mutter doch mit ihrem neuen Lover auf einer Karibikreise. Kat stößt nach widerwilligen ersten Ermittlungen aber auf einige Hinweise, die nahelegen, dass Dana Phelps nicht ganz freiwillig abgetaucht ist. Nach und nach kommt sie einem ungeheuren Verbrechen auf die Spur …

Die Verknüpfung zwischen der eigenen Vergangenheit seiner Protagonistin und einem aktuellen Fall ist so etwas wie das Markenzeichen Harlan Cobens und hat mich bisher regelmäßig fasziniert. Dieses Mal ist der Zusammenhang aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen und wirkt doch sehr konstruiert, so dass der große Knalleffekt am Ende ausbleibt.


Stil und Sprache
Ohne Prolog oder ähnliches geht es direkt zur Sache und man ist als Leser sofort ganz nah bei Kat Donovan. Sie ist eine starke, sympathische Protagonistin und zieht einen von Anfang an auf ihre Seite. Sie ist auch diejenige, die überwiegend durch die Handlung führt und die Geschichte in der dritten Person erzählt. Allerdings gibt es einzelne Kapitel aus Sicht anderer Beteiligter, was nicht unerheblich zum Spannungsaufbau beiträgt, erkennt man eben nicht sofort alle Zusammenhänge. Erst nach und nach offenbart sich die ganze Tragweite hinter dem Verschwinden von Dana Phelps und so baut sich zum Ende hin schon ein guter Spannungsbogen auf. Auch ein explosives Finale gibt es und eigentlich sollte nichts fehlen, aber der richtige Kick des ganz besonderen fehlt eben doch.

Stilistisch bleibt sich Harlan Coben treu, leicht zu lesen sind seine Thriller allemal und so steht eigentlich nichts einem schnellen Erfolg im Wege. Lediglich zur Mitte der Geschichte hin flacht die Spannung einmal etwas ab, der grundsolide Aufbau bleibt aber erhalten.


Figuren
Kat Donovan muss man einfach mögen. Polizistentochter und selbst Polizistin, hat sie viel gesehen und erlebt, nicht zuletzt die Ermordung ihres Vaters verwinden müssen. Und genau da ist das Problem, denn dieses Kapitel ist zwar lange her, aber dennoch nicht abgeschlossen.  Immer wieder bohrt Kat da nach, verstrickt sich in diverse Probleme und legt sich gern mit den falschen Leuten an. Darüber vergisst sie aber nie ihren Instinkt und was der ihr zum Verschwinden von Dana Phelps sagt. Eine sehr sympathische Hauptdarstellerin, von der ich gern mehr lesen würde.

Es gibt außerdem eine Reihe von Nebenfiguren, allen voran Stacy, Kats beste Freundin und Chaz, ihren Partner im Polizeirevier, den Kat lieber heute als morgen loswerden würde. Dann sind da noch Aqua, ein Freund aus alten Zeiten, Brandon Phelps, der verzweifelte Teenager, und seine Mutter Dana, die am Ende über sich hinauswächst. Sie alle wirken glaubwürdig und liebevoll ausgedacht, auch wenn natürlich das ein oder andere Klischee am Rande auftaucht.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch mit Klappbroschur zeigt – wie schon frühere Titel des Autors – auf dem Cover ein verlassenes Haus auf einer grasbewachsenen Anhöhe. Legt man diese Titel nebeneinander, kann man auf den ersten Blick kaum einen Unterschied ausmachen, für mich persönlich keine wirklich ansprechende Aufmachung. Innen gibt es 44 Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Harlan Coben hat hier einen seiner typischen Thriller abgeliefert und routiniert heruntergeschrieben, wirklich überzeugend ist die Story aber insgesamt nicht. Leidlich spannend und teilweise recht vorhersehbar, reicht es immerhin für eine Durchschnittswertung.


3 Sterne


Hinweise
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