Der Karpatianer Nicolas De La Cruz möchte nur noch eines: seiner Existenz ein Ende bereiten, denn er hat lange genug gelitten. Doch dann begegnet er der schönen Lara, die sein Herz berührt und in deren Adern das Blut von Drachensuchern, Magiern und Menschen fließt. Auch ihre Seele weist schwere Verletzungen auf: Als Kind wurde Lara von ihrem Großvater und ihrem Vater zu qualvollen Experimenten missbraucht. Sie muss sich den dunklen Schatten ihrer Vergangenheit stellen – und einer Gefahr, die das gesamte karpatianische Volk bedroht. Kraft dafür findet sie in der Liebe zu Nicolas. Doch gibt es für die beiden in diesen düsteren Zeiten überhaupt eine Zukunft?
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Originaltitel: Dark Curse |
Die Grundidee der Handlung
Als kleines Mädchen konnte Lara aus der Eishöhle und vor Xavier fliehen, lebte danach bei Zigeunern und durchstreifte ferne Kontinente. Doch nun ist sie ihrem einstigen Kerker ganz nahe, das spürt Lara in jeder Zelle ihres Körpers. Nach Jahren der Suche als Höhlenforscherin muss sie nur noch den Eingang finden, dann kann sie ihre Tanten rächen und deren Leichen – denn dass sie noch am Leben sind, kann Lara nicht glauben – bergen und nach Hause bringen. Ihr Eifer lässt sie jedoch unvorsichtig werden, ihre Forscherkollegen werden verletzt und so bringt sie die beiden mit letzter Kraft zurück in ein kleines Dorf. Dort landet sie mitten in den Armen eines Mannes, dessen Dunkelheit ihr Drachentattoo heiß und kalt werden lässt …
Leider verdirbt einem die späte Übersetzung einen Teil des Lesespaßes, denn der Ausgang von einzelnen Handlungssträngen ist dem Leser aus „früheren“ Bänden bereits bekannt.
Stil und Sprache
Der Aufbau der Handlung ist leicht verwirrend. Einerseits sind zahlreiche Rückblicke von Lara vorhanden, andererseits bringt die unterschiedliche Reihenfolge der Übersetzung den Leser immer mehr ins Straucheln. Auch ist es der Spannung nicht gerade förderlich, wenn in diesem Band um Babys während der Schwangerschaft gekämpft wird, deren Verlust fast schon Wirklichkeit ist, und in einer vorheriger Geschichte durfte man Zeuge der Taufe sein ...
Vor allem Lara führt diesmal in der dritten Person durch die Handlung. Nicolas ist nur phasenweise für die Sichtweise verantwortlich und auch seine Vergangenheit wird kaum berührt. Der Fokus liegt viel mehr auf Lara, deren schreckliche Kindheit bildhaft und brutal beschrieben wird, sodass man mit ihr mitleidet. Der Schlüssel für die Spannung liegt dann auch in diesen Rückblenden und Rückführungen. Das Schicksal der Karpatianer liegt auch in Laras Hand, was Opfer fordert, mit vielen Emotionen eingeflochten ist und dramatische Szenen hervorbringt. Daneben passieren immer mal wieder überraschende Wendungen, die in einem großen Showdown in der Höhle des Löwen münden, der über mehrere Stationen ausgefochten werden muss und gelungen ist.
Wie gewohnt ist dazwischen die Liebesgeschichte von Lara und Nicolas eingefügt. Die Emotionen sind dabei ausgezeichnet gelungen, die erotischen Szenen prickeln, sind heiß und mit Niveau eingefügt.
Figuren
Lara ist die Urenkelin des bösen Magiers Xavier, gezeugt zum einzigen Zweck, um als Blutlieferantin zu dienen. Geboren und aufgewachsen in der Eishöhle, gefoltert und missbraucht von ihrem Vater und Urgroßvater, nur ihre beiden ebenfalls gefangenen Tanten konnten ihr über den telepathischen Pfad Trost, Hoffnung und Wissen übermitteln. Als 8-jähriges, entkräftetes Mädchen gelingt ihr die Flucht und sie lebt fortan bei Zigeunern. Doch ihre Tanten, eingeschlossen in Eisgefängnis, musste Lara zurücklassen. Seit Jahren ist sie auf der Suche nach ihnen. Lara zeigt zahlreiche Facetten, solche eines schrecklich misshandelten Kindes, aber auch einer Frau, die entschlossen ihren Weg geht. Doch der Schrecken der Vergangenheit holt sie immer wieder ein, manchmal ohne Vorwarnung, manchmal bewusst, um Leben zu schützen.
Nicolas ist einer der berühmt-berüchtigten De la Cruz-Brüder, doch das vergisst man zumeist während der Handlung. Zu wenig wird von seiner Vergangenheit erzählt, von seiner Heimat oder seinen Brüdern. Auch die gewohnten telepathischen Hilfsangebote oder Kontaktaufnahmen von seinen Brüdern fehlen gänzlich. Aber die Arroganz, die Ansicht, immer Recht zu haben und zu wissen, was zu tun ist, ist vor allem zu Beginn stark vorhanden. Doch als er Lara damit an den Rand des Erträglichen drängt, macht seine Figur eine erstaunliche, aber immer noch glaubhafte Entwicklung durch. Nicht wirklich sympathisch, aber er hat auch etwas Faszinierendes an sich.
Die karpatianischen Männer halten mehrmals Kriegsrat, was zu hitzigen Diskussionen führt und die geballte Macht der verschiedenen Egos aufeinander prallen lässt. Die Frauen schließen sich zu einem Heilzirkel für die Schwangeren in ihren Reihen zusammen. Auch dabei begegnet man fast allen bisher bekannten Figuren.
Aufmachung des Buches
„Fluch der Nacht“ ist in verschiedenen roten bis orange-gelben Farben gestaltet. Der Vollmond ist diesmal so mächtig, dass er gar nicht mehr ganz ins Bild passt und auch die Ornamente in der unteren Hälfte sind größer als üblich. Die Rückseite ist in einem so dunklen Violett, sodass die Landschaft kaum mehr zu erkennen ist.
Fazit
Die unterschiedliche Reihenfolge der Übersetzung verwirrt immer mehr und nimmt auch die Spannung aus der Serie. Schade, ein eigentlich sehr gelungener Band wird dadurch zu einem manchmal faden Aufwisch. Wer kann, sollte daher die Serie in der Reihenfolge der Originalveröffentlichung lesen.
Hinweise
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Backlist:
Band 12: Verführer der Nacht
Band 13: Schatten der Versuchung
Band 14: Dunkles Fest der Leidenschaft
Band 15: Gefangene deiner Dunkelheit
Band 16: Jägerin der Dämmerung
