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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Die Bedrohung – ein neues Imperium. Die geheime Macht – die Kirche Nyphrons. Zwischen allen Fronten – Hadrian und Royce. Riyria und die Welt von Elan sehen sich der größten Gefahr seit Jahrhunderten gegenüber.

Die berüchtigten Diebe mit Namen Riyria übernehmen einen Auftrag als Spione des Königs von Melengar, während sich das kleine Königreich verzweifelt im Kampf gegen das Neue Imperium wehrt. 

Der Aufstieg Nyprhons 

Originaltitel: Rise of Empire/Nyphron Rising
Autor: Michael J. Sullivan
Übersetzer: Wolfram Ströle
Verlag: Hobbit Presse / Klett-Cotta Verlag
Erschienen: 21.03.2015
ISBN: 978-3-608-96014-3
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Kampf um die Macht und den Einfluss unter der Flagge des Imperiums geht fröhlich weiter und das Reich Melengar gerät zunehmend unter Druck. Im dritten Teil der Riyria-Reihe sucht Hadrian nach dem Lebenssinn und will die Partnerschaft als „Riyria“ auflösen um irgendetwas Wertvolles zu tun. Als die Beiden jedoch von Prinzessin Arista um Hilfe gebeten werden, machen sich die Drei auf den Weg um einen Pakt mit dem Nationalistenführer Degan Gaunt im Kampf gegen das Imperium auszuhandeln. Zwar handelt Arista auf eigene Faust, ohne das Wissen und die Erlaubnis des Königs von Melangar, aber das hält sie nicht davon ab, mit ganzer Kraft für das zu kämpfen, was sie für das einzig Richtige hält. Ihre Reise zu dem Treffen mit Gaunt führt die kleine Gruppe in die Vergangenheit von Hadrian und Royce und die Drei geraten in ein gefährliches Abenteuer, das auch mit diesem Buch noch lange nicht beendet ist.

Der dritte Band mit dem Duo Riyria schließt mit einer kleinen Zeitverzögerung an den vorherigen Band an und führt das Abenteuer rund um Hadrian, Royce, Arista und Co. auf bewährte und spannende Art und Weise weiter.


Stil und Sprache
Ein weiteres Abenteuer wartet auf das Duo Riyria, Hadrian und Royce. In der dritten Person, teilweise aus der Sicht des allwissenden Erzählers und teilweise aus Sicht der unterschiedlichen Figuren, setzt die Handlung einige Zeit nach dem Abenteuer  aus „Der Turm von Avempartha“ ein. Die neue Imperatorin ist gekrönt, allerdings verhält sie sich nicht wie eine Herrscherin, etwas, das den Regent Saldur, der die Geschäfte des neuen Imperiums führt, ziemlich nervös macht, wie sich deutlich herauslesen lässt.
Melengar weigert sich, dem Imperium beizutreten und der junge König Melengars ist mit der bedrohlichen Situation überfordert. Arista hat sich in den letzten beiden Bänden nach und nach zu einer tapferen und entschlossenen Frau entwickelt, die nun zeigen muss, wie taff sie wirklich ist.

Das Buch ist kurzweilig geschrieben und auch Sprachlich, so wie auch die Vorgänger, leicht und gut lesbar.  
Die Szenen sind gut vorstellbar beschrieben und auch die Unterschiede zwischen Arm und Reich, die pragmatische Resignation der armen Bevölkerung, in der es jedoch im Geheimen gärt und der rebellische Funke, der nur auf die Entzündung wartet, damit sich das Volk erhebt, wurde gut dargestellt. Hadrian und Royce arbeiten wieder zusammen, allerdings gibt es nun auch zwischen den beiden Freunden einige Reibungspunkte.

Die Intrige, die im ersten Teil scheinbar ziemlich einfach angelegt war, weitet sich. Man erfährt einiges über Magie, Politik, Religion und auch einige Hinweise und Hintergründe aus den vorhergehenden Bänden wurden gut eingebunden und ausgeweitet. Da die Geschichte aus den Sichtweisen der unterschiedlichen Figuren geschrieben wurde, sieht man die Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und kann so das „Ganze“ besser verstehen und die Dimension der Welt vergrößert sich dadurch sehr. Die Welt von Elan wird umfangreicher, da man einiges über die neue Imperatorin und ihre Begleiterin, über die Gegenspieler Melengars und über die diversen Pakte und Zweckgemeinschaften der unterschiedlichsten Menschen, die aus der Not heraus gebildet wurden, erfährt. Für diese Menge an Situationen, Abenteuer und Informationen ist das Buch irgendwie etwas zu kurz und man hat den Eindruck, dass manche - eigentlich sehr interessante Szenen - durch das Verhältnis Inhalt zur Länge des Buches öfters nicht optimal ausgearbeitet wurden und die Geschichte dadurch kurzfristig teilweise etwas an Spannung eingebüßt hat. Da das Abenteuer definitiv noch nicht abgeschlossen ist, etwas, was auch der kleine Haken am Ende der Geschichte deutlich macht, steigert es natürlich die Neugier auf die Fortsetzung enorm. 

Man muss die Vorgängerbände natürlich nicht zwingend gelesen haben, allerdings steigt damit der Lesespaß sehr, denn man trifft auf „alte Bekannte“ aus den Vorgängerbänden, auch das Geheimnis um Hadrians Vergangenheit wird ein Stück gelüftet. Das macht natürlich neugierig auf die weiteren Abenteuer des unterhaltsamen Duos. Fantasy-Freunde und besonders Fans der Riyria-Reihe sollten das Buch also auf keinen Fall verpassen.


Figuren
Royce und Hadrian arbeiten – nach Hadrians Vorstellung das letzte Mal - als Riyria zusammen, um Prinzessin Arista zu helfen. Hadrian hadert mit der Vorstellung, bisher nichts Wichtiges in seinem Leben geleistet zu haben und will sein Leben ändern, etwas, das Royce - der mit der aktuellen Situation völlig zufrieden ist - nicht nachvollziehen kann. Auf Aristas Bitte begleiten die Beiden die Prinzessin auf einen letzten Auftrag, der mehr heikle Geheimnisse ans Tageslicht bringt, als sie sich vorstellen konnten und Hadrian ein neues Ziel gibt. Unstimmigkeiten zwischen den Freunden machen das Verhältnis der beiden zusätzlich spannend, als Hadrian entdeckt, dass ihm Royce etwas Wichitges verschwiegen hat.
Arista reist in Begleitung von Riyria, ohne Wissen und Erlaubnis ihres Bruders, aus Melengar ab um ein Bündnis mit dem Nationalistenführer Gaunt auszuhandeln. Sie begibt sich auf eine anstrengende und gefahrvolle Reise, in der sie sich persönlich und magisch sehr weiterentwickelt und schließlich zeigen muss, aus welchem Holz sie in Wahrheit geschnitzt ist.

Die Imperatorin steckt in einer Blase aus Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung fest und hat sich völlig in sich zurückgezogen. Etwas, das den Regenten Saldur zur Verzweiflung bringt, da er nicht auf sie einwirken und nach seinem Willen lenken kann. Amalia, die herzensgute Spülmagd, wird durch einen Zufall zur Lehrerin und Gesellschafterin der Imperatorin bestimmt und soll die apathische junge Frau in kurzer Zeit „gesellschaftsfähig“ machen. Eine nahezu unlösbare Aufgabe, bei der sie auf unerwartete Schwierigkeiten trifft und erst über sich hinauswachsen und Selbstbewusstsein entwickeln muss, um ihrer Anvertrauten zu helfen.  

Degan Gaunt tritt zwar nur durch Erzählungen in Erscheinung, dennoch ist er ein besonders wichtiges Puzzleteil im Spiel um die Macht in der Welt Elan. Regent Saldur ist ein harter, entschlossener Mann, der genau weiß, was er will und alles dafür tut um seine Macht und das Imperium auszuweiten. Natürlich alles offiziell „im Namen der Imperatorin“. Als sein Eroberungsfeldzug zu stocken beginnt,  tritt der verschlagenen Stratege Merrick Marius auf den Plan, ein starker Gegenspieler, der Riyria, Arista und Co noch gehörig ins Schwitzen bringen wird.  

Die Figuren wirken dreidimensional und sind alle mit einem nachvollziehbaren und starken Motiv ausgestattet. Im Lauf der Geschichte entwickeln sich die Protagonisten durch die Herausforderungen, denen sie sich stellen und die oft schweren Entscheidungen, die sie treffen müssen, permanent weiter.


Aufmachung des Buches
Das Coverbild des broschierten Buches passt zu den zwei vorhergehenden Bänden gut dazu und der Rückseitentext macht neugierig. Auf der vorderen Innenklappe des Umschlages gibt einen etwas detaillierten Einblick in die Geschichte, auf der Rückseite findet man eine wirklich minimäßige Kürzestvita des Autors sowie die Titel und ISBN der beiden vorhergehenden Bänden der Reihe.

Das Buch besteht aus einem Prolog und 17 große Kapitel, die ihrerseits in kleinere, mit drei *** unterteilte Abschnitte unterteilt sind. Ein kurzes Verzeichnis über die Länder und Götter der Welt Elan, sowie eine schwarz/weiß gehaltene Karte schließen das Buch gut ab.


Fazit
Das Abenteuer von Riyria geht in die nächste Runde. Diesmal stehen nicht nur Hadrian und Royce im Vordergrund, in deren Freundschaft sich einige Unstimmigkeiten einschleichen, sondern die Dimensionen der Geschichte und die im ersten Band eingefädelte Intrige werden insgesamt ausgeweitet. Zusätzlich erfährt man mehr über Arista, die Imperatorin, die Menschen und die Politik von Elan. Alle Fans der Riyria Reihe und all jene die es noch werden wollen, sollten diesen kurzweilig-spannende Fantasyroman keinesfalls verpassen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Thron von Melengar (Riyria 1)
Band 2: Der Turm von Avempartha (Riyria 2)