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Kategorie: Boys Love

Nozomi und Rintaro sind von Kindheit an befreundet und hängen auch in der Highschool immer zusammen ab... Da scheint es nur natürlich, dass sie zu Beginn des Studiums eine gemeinsame Wohnung beziehen! Allerdings reagiert Nozomi neuerdings sehr stark auf seinen alten Freund... Als es zu erotischen Begegnungen zwischen den beiden kommt, hat Rintaro große Angst, dass ihre besondere Beziehung auffliegen könnte ...

 

Lass es uns tun 

Originaltitel: Himananode Hajimetesmimasu
Autor: Aya Sakyo
Übersetzer: Antje Bockel
Illustrator: Aya Sakyo
Verlag: Egmont Manga (EMA)
Erschienen: Januar 2015
ISBN: 978-3-770-48450-8
Seitenzahl: 210 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Für die Kindheitsfreunde Rintaro und Nozomi ist es das Natürlichste auf der Welt, ihre Zeit gemeinsam zu verbringen, von Kindesbeinen an bis zur High School. Zu Beginn des Studiums beziehen die beiden schließlich eine gemeinsame Wohnung. Wo während der High School beide noch ein harmloses Verhältnis hatten, entwickelt sich zwischen den beiden als Studenten nun ein erotische Beziehung. Doch Rintaro hat Vorbehalte, was andere davon halten könnten und so versucht er alles, um die Beziehung erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Doch das gelingt nur unzureichend ...

Aya Sakyo ist in Deutschland kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit Liebesskizzen ist bereits ein Boys Love One Shot aus ihrer Feder herausgekommen und auch ihre Shojomanga unter dem Namen Ayane Ukyo sind bekannt. Mit gleichbleibender zeichnerischer Qualität überzeugt die Mangaka mit sauberen Zeichnungen und expliziten sexuellen Darstellungen. Die Gefühle der Figuren kommen dabei auch nicht zu kurz.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Zeichnungen sind - wie man es von Aya Sakyo kennt – professionell. Ihre Linienführung ist nahezu tadellos, die erotischen Szenen, die durchaus häufig vorkommen, sind sehr detailliert dargestellt. Anatomisch sind die Figuren absolut korrekt und durch die Explizität werden auch die Geschlechtsteile in all ihrer Pracht dargstellt. Doch auch im Hinblick der generellen Optik überzeugt Aya Sakyo. So konzipiert sie zwei gegensätzliche Figuren. Rintaro, der Uke in der Beziehung, sieht gar nicht wie einer aus. Er hat kurzes, in die Stirn fallendes schwarzes Haar, schmale Augen und einen gut trainierten Körper.
Nozomi, sein Kindheitsfreund ist das genaue Gegenteil. Nicht nur, dass er langes Haar hat, was oft von den Mädchen, die ihn süß finden, mit Haarbändern frisiert wird, auch sein gesamtes Verhalten ist dem von Rintaro unterschiedlich. Er ist ein weinerlicher Charakter. Seine großen Glubschaugen füllen sich nicht nur einmal mit Tränen und so manches Mal zweifelt man ein wenig an seinem Intelligenzgrad, da er oft naiv und unbedarft erscheint. Dann hingegen hat er auch seine ernsten Momente, in denen sich seine Mimik total verändert. Trotz seiner Naivität und seiner oft niedlichen Darstellung ist Nozomi nicht zierlich, im Gegenteil, er ist sogar größer als Rintaro, zugleich besitzt er auch männliche Merkmale, die man aber oft auch als Leser vergisst. So wird er von der Autorin nach einem Kater am nächsten Morgen mit Barstoppeln dargstellt. Dieses komische Bild ist gewohnungsbedürftig, nichtsdestotrotz nimmt man es der Zeichenerin ab.

Wie eingangs erwähnt ist die Anatomie stimmig. Nicht nur, dass Detaillreichtum in den erotischen Szenne herrscht, auch lassen sich die Figuren unterscheiden. Ein großer Pluspunkt ist die optische Unetrscheidung zwischen den verschiedenen Geschlechtern, so ist Nozomis auftauchende Schwester ganz klar von den beiden Männern zu unterscheiden, allerdings dürfte dieser Umstand auch aus Aya Sakyos Erfahrung als Shojomangaka herrrühren. Zu Nozomis Schwester ist kurz anzumerken, dass diese ein wenig Chaos in die gesamte Story bringt und somit das dahindümpelde Verhältnis der beiden jungen Männer durcheinander wirbelt. Dieser durch sie hinzugefügte Witz macht die Story lebendig zugleich wird sich dadurch auf die Emotionen der Figuren fokussiert.

Die Emotionen beider Figuren werden gut sichtbar dargestellt, es bedarf in manchen Panel keines Textes, um diese Szenen zu verstehen. Die Gestik und Mimik wird deutlich, zudem sind die Darstellungen korrekt und somit ist das Lesen des Mangas ein großes Vergnügen. Die Rasterfolie, die verwendet wird, um Licht und Schatten zu gestalten, ist professionell eingesetzt. Sprechblasen und Textfelder werden auf die Panel so angeordnet, dass das Auge des Lesers diesem Fluss folgt, die Zeichnungen, die wichtig sind, sind ins Zentrum gerückt. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass die Autorin nicht wisse, was sie machen und wie sie es darstellen solle. Diese Professionalität ist ein großer Pluspunkt des Manga. Der Text liest sich durch die Anordnung und der guten Umsetzung flüssig, die Äußerungen passen zu den Charakteren.


Aufmachung des Manga
Auf dem Cover abgebildet sind Rintaro und Nozomi. Nozomi umarmt Rintaro mit einem Lächeln. Das Bild wird auf dem Backcover fortgesetzt, bei dem beide sich noch näher gekommen sind und sich innig in die Augen schauen. Die erotische Spannung ist absolut greifbar. Dominiert wird das Cover von einem leichten Rosé und weichen Blautönen. Das Cover sieht damit sehr romantisch aus, was die innere Darstellung auch gut wiedergibt.

Der Manga besitzt eine Farbseite, die eine Kapitelillustration abbildet, die auch wieder durch sanfte Farbtöne, diesmal in Kombination mit kräftigen Bonbonfarben, dominert ist. Im Manga gibt es ein Nachwort der Autorin als Extra. Der Manga ist als Softcoverformat gedruckt.


Fazit
Mit Lass es uns tun wird Aya Sakyos hierzulande zweiter Boys Love Manga veröffentlicht. Ihre Zeichnungen sind gewohnt professionell und detailliert dagrstellt, sodass dem Leser die  erotischen Szenen sehr heiß präsentiert werden. Die dazu süße Story um die beiden Jugendfreunde macht den Manga zu einem interessanten Lesevergnügen, da die vermeindlich klaren Positionen der Figuren hier nicht greifen und so dem Leser eine Überraschung geboten wird.


5 Sterne


Hinweise
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