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Er ist alles, was sich Shirin jemals von einem Mann erträumt hat. Stark, attraktiv und klug. Aber er ist noch mehr – denn Nataniel Sandoval ist ein katholischer Priester.

In einer Kirche sucht Shirin Zuflucht vor ihrem Ehemann, einem berüchtigten Unterwelt-Magnaten. Doch Pater Nataniel ist mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Schon bald erkennt Shirin den Mann hinter dem Priester. Aber wie kann es sein, dass er so viel über die Machenschaften der Unterwelt von Caracas weiß?
Gemeinsam werden sie in einen Strudel aus Politik, Intrigen und Verrat gerissen, und schon bald finden sie sich auf einer atemlosen Flucht durch den venezolanischen Regenwald wieder.

 

Suendenfeuer Moerderische Flucht 

Autor: Kim Henry
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Januar 2015
ISBN: 978-3-86443-230-9
Seitenzahl: 308 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die mittellose, junge Shirin hat den Waffenhändler Tony O’Donnell geheiratet, um ihren ermordeten Bruder ein anständiges Begräbnis zu ermöglichen. Obwohl sie von den Machenschaften ihres Mannes weiß, ist sie darüber entsetzt, als er sie noch schlechter behandelt, als sie angenommen hat, als sie in die Ehe einwilligte. Auf ihrer „Hochzeitsreise“ nach Venezuela flüchtet Shirin noch in derselben Nacht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und sucht Asyl in einer Kirche. Dort trifft sie auf Pater Nataniel, dem sie sich anvertraut. Sie weiß nicht, dass auch der Pater eigene Interessen vertritt und ihr deshalb zuredet, wieder zu ihrem Mann zurückzukehren. Shirin weigert sich und taucht stattdessen ab. Nataniel findet sie jedoch bald und hilft ihr nach einigem Hin und Her zu fliehen, denn er bringt es nicht übers Herz, sie ihrem Schicksal zu überlassen. Er beschließt sich mit ihr nach Brasilien durchschlagen.  Zwar wissen beide, dass ihnen ihre Verfolger an den Fersen kleben, aber sie ahnen nicht, wie wenig Zeit ihnen tatsächlich bleibt…

Die Grundidee ist spannend, allerdings konnte sie nicht wirklich optimal umgesetzt werden.


Stil und Sprache
Das Buch ist in der dritten Person aus der Sicht des allwissenden Erzählers, wobei die Szenen durchaus auch Shirin und Nataniel-lastig sein können.  Dem Genre entsprechend ist die Sprache leserfreundlich einfach gehalten, unkompliziert zu lesen und der Erzählstil ist dem Roman angemessen. Die Charaktere, wie auch die Schauplätze wurden knapp aber trotzdem ausreichend beschrieben, sodass sich der Leser ein gutes Bild von den Protagonisten und den jeweiligen Situationen machen kann. Der Roman liest sich kurzweilig, allerdings hat man den Eindruck, dass sich die Autorinnen mit genauen Recherchen nicht extrem lange aufgehalten haben dürften. Die Figuren wirken durch ihre knappe Ausarbeitung und der nicht vorhandenen Möglichkeit sich weiterzuentwickeln teilweise ebenso klischeehaft wie manche Situationen, die sich teilweise etwas konstruiert darstellen. Auch etliche Reaktionen und Entscheidungen der Protagonisten sind - gemessen an den beschriebenen Kenntnissen und Ausbildungen der Figuren - nicht wirklich immer nachvollziehbar und deswegen nicht ganz glaubhaft. Dadurch war es mir leider auch nicht möglich, mich mit einer der Protagonisten zu identifizieren, da sie mich auf Gefühlsebene absolut nicht angesprochen haben.

So viel Potential die Geschichte in ihrer Grundidee auch gehabt hätte... so "lose gestrickt" wie sie ist, gelingt es der Handlung leider nicht, die Schwächen der Handlung, die teilweise schablonenhaften Figuren oder einige lose Enden zu übertünchen. Das Buch ist schwer einzuordnen, denn für einen erotischen Roman war meiner Meinung nach zu wenig Erotik vorhanden, für einen Liebesroman war die Geschichte zu wenig gefühlsbetont, für einen Thriller wurde zu schlecht recherchiert und auch für das Actiongenre waren die Actionszenen zu kurz, schlecht durchgeplant und nicht glaubhaft getimed.

Alle Leser, die unkompliziertes, anspruchsloses und unterhaltsames „Lesefutter“ zum Abschalten und Amüsieren suchen, könnten mit dem Buch viel Spaß haben. Bücherfreunde, die interessante Protagonisten und eine gut ausgearbeitete, glaubhafte Story erwarten, werden mit dieser Geschichte möglicherweise nicht ganz glücklich werden. Da aber die Geschmäcker grundsätzlich unterschiedlich sind, ist es auf jeden Fall sinnvoll die Leseprobe zu nutzen, um sich selbst ein Bild zu machen.


Figuren
Nataniel Diaz Sandoval ist Priester und Agent. Einerseits will er den Armen helfen und versucht sein Bestes, andererseits ist er Informant des Geheimdienstes DAS und versucht diese Tätigkeit mit seinen Bemühungen als Priester unter einen Hut zu bringen. Trotzdem er als Priester aus Überzeugung handelt, hat auch er gegen das Gebot zu töten verstoßen und leidet immer noch darunter. Als er Shirin trifft, entdeckt er ganz andere Gefühlt in sich und steckt recht bald in der Zwickmühle zwischen Pflicht und Neigung.
Die junge Shirin hat den Waffenhändler Tony O’Donnell geheiratet und kurz darauf entdeckt, dass ihr Ehemann noch fieser ist, als sie angenommen hatte, als sie in die Ehe eingewilligt hat. Sie wehrt sich gegen ihn, als er sie schlägt, entkommt aus der Hotelsuite und flüchtet in der Hoffnung auf Asyl in die nächste Kirche, wo sie auf Pater Nathaniel trifft, der mehr zu verbergen hat, als sie ahnt. Nach einigem Hin und Her versuchen sie gemeinsam nach Brasilien zu entkommen, dicht verfolgt von den Schergen ihres rachsüchtigen Ehemannes, der seine Frau persönlich zur Rechenschaft ziehen will und des Geheimdienstes, dessen Agenten ein undurchsichtiges Spiel spielen. 

Als Antagonisten machen Tony O’Donnell und einige andere Figuren, die dem Waffenhändler, den Rebellen und korrupten DAS angehören - aus Rache, Gier, Machtbestreben oder Aussicht auf Lösegeld - Jagd auf die beiden Protagonisten.

Die Figuren - sowohl Haupt-, als auch Nebenfiguren - agieren zwar nicht immer wirklich intelligent, aber sie sind motiviert und haben ein Ziel. Zwar waren sie mit durchaus interessanten Talenten und bedingt nachvollziehbaren Gründen für ihr Handeln ausgestattet, allerdings schöpfen sie ihr Potential nicht annähernd aus. Nicht nur die Nebenfiguren wirken dadurch oft platt und klischeehaft, sondern auch die Hauptfiguren agieren teilweise entweder vorhersehbar oder - vor allem wenn man ihre persönliche Vorgeschichten in Betracht zieht - unverständlich naiv und unüberlegt.


Aufmachung des Buches
Das Coverbild des broschierten Buches passt zum Genre hat aber wenig mit der Geschichte zu tun. Der zweite Teil des Buchtitels umfasst den Kern der Geschichte ganz gut, auch der Rückseitentext gibt einen kurzen Einblick in den Inhalt und liest sich spannend. Der Roman ist in 13 durchnummerierte Kapitel unterteilt, die in - mit einem Sternchen gekennzeichnete - kürzere Abschnitte gegliedert sind. Ein Epilog schließt die Geschichte ab. Auf der letzten Seite findet sich eine knappe Kurzvita der beiden Autorinnen, die unter dem Pseudonym „Kim Henry“ schreiben.


Fazit
Die Grundidee der Geschichte klingt spannend und interessantes Konfliktpotential gäbe es ebenfalls genug. Die Ausführung ist leider nicht ganz optimal gelungen und so hebt sich die Story weder durch den Inhalt noch durch die Protagonisten von der breiten Masse ab. Da die Ansprüche der Leser an eine Geschichte jedoch oft sehr unterschiedlich sind, sollte man sich unbedingt selbst ein Bild machen und die Leseprobe nutzen.  


2 5 Sterne


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