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Bloody Mary ist es leid, seit 400 Jahren als Vampir durch die Städte zu streifen. Doch Knoblauch, Pflöcke und das Sonnenlicht können ihm nichts anhaben. Als er erfährt, dass der legendäre Ichiro Rosario di Maria lebt, hofft er, durch dessen „Macht des Exorzismus“ endlich sterben zu können. Allerdings hat Maria diese Macht noch gar nicht erlangt und Bloody Mary bleibt nichts anderes übrig, als an seiner Seite auszuharren und auf den Tod zu warten ...

 

Bloody Mary 1 

Originaltitel: Bloody Mary Vol. 1
Autor: Akaza Samamiya
Übersetzer: Alexandra Keerl
Illustrator: Akaza Samamiya
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Juni 2015
ISBN: 978-3-8420-1256-1
Seitenzahl: 168 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Bloody Mary, ein männlicher Vampir ist kein gewöhnlicher Vampir seiner Gattung. Er hat ein ganz brisantes Problem: er kann nicht sterben, jede handelsübliche Methode, ihn zu töten, scheitert. Doch dann gerät Mary an Ichiro Rosario di Maria, der ihn eigentlich dabei helfen sollte – eigentlich. Denn trotz seiner Abstammung ist Maria nicht in der Lage, Mary zu helfen. Um an sein Ziel zu gelangen, geht Mary mit Maria ein Versprechen ein, das den Schutz Marias vor den Dämonen umfasst. Mary ist nun also Marias Bodyguard, in der Hoffnung, später von Marias Kräften zu profitieren und endlich sterben zu können.

Mit Bloody Mary schafft Akaza Samamiya ein neues Werk, welches mit komplexen Elementen spielt. Ein sterben wollender Vampir und ein überleben wollender Sterblicher sind eine sehr eigensinnige Kombination. Die Autorin versteht es, diese skurille Idee nicht nur mysterös und spannend zu gestalten, auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die feingliedrigen Zeichnungen unterstützen die Stimmung dabei ungemein.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Akaza Samamiyas Zeichnungen zeichnen sich durch eine gewisse Leichtigkeit und Feingliedrigkeit aus. Ihre Figuren sind in sanften Linien gezeichnet. Manche der männlichen Figuren sind sehr andrgyn bis dezent weiblich dargestellt, was aber auch Samamiyas Stil ausmacht.

Bloody Mary, der, trotz seines Namens, männlichen Geschlechts ist, ist ein 1,65m großer Vampir mit feuerroten Haaren, Fangzähnen und einer Kaputze mit Katzenohren, die besonders in Verbindung mit den Chibidarstellungen für Witz und Niedlichkeit sorgt. Mary ist verzweifelt, nach seinem 400 jährigen Dasein nicht sterben zu können, und so soll Ichiro Rosario di Maria ihm dabei helfen. Mit Ichiro haben wir die zweite „Mary/Maria“, was ein wenig für Verwirrung sorgen kann beim Leser durch den weiblichen Namen, wenngleich es bei Ichiro der Nachname ist. Ichiro ist im Vergleich zu Mary hochgewachsen, mit seinen knapp 1,80m überragt er Mary um einiges, und auch seine Haltung allgemein Mary gegenüber ist eher überheblich bis höhnisch. Ichiro erkennt schnell, wie er den verweifelten wie naiven Vampir dazu bringen kann, für seine Zwecke zu arbeiten. Diese eher negative Seite gefällt einem als Leser nicht so gut, wenngleich sie nicht unbegründet ist.
Trotz der Zweckgemeinschaft hat man das Gefühl, dass Ichiro und Mary sich schnell an einander gewöhnen. Mary wird mithilfe von Marias Blut kräftiger, in diesen Szenen wird aus dem sonst eher unbeholfenem Vampir ein sehr mächtiger Gegner. Seine Züge verändern sich, er wirkt entschlossener und auch skrupelloser.  Auch seine Körperhaltung wird dann selbstbewusster. Ganz der Vampir, der er eigentlich ist, schafft er es durch das eingenommene Blut, alle Feinde auszuschalten. Kurz danach sieht man allerdings Mary ausgezerrt. Dieser Kontrast zeigt dem Leser, wie mächtig das Blut Ichiros ist. Ichiro selbst verändert seine Miene ebenso häufig im Band. Mal wirkt er freundlich und offen, dann ist er aber wieder drohend, verschlossen und gnadenlos.

Durch die Einnahme des Blutes kommt es bei beiden Figuren zu engem Kontakt. Das Label Boys Love ist leider nicht ganz passend, da es sich bei der Einnahme eher um eine zweckdienliche Sache handelt, in die man wenig Erotisches reindeuten kann. Nichtsdestotrotz bleibt abzuwarten, ob sich was in die Richtung tut. Ansonsten wäre die Etikettierung seitens Tokyopop falsch. Davon abgesehen unterhält der Manga und Fans von Dark Fantasy dürften auf ihre Kosten kommen. Neben den wechselnden ernsten Szenen enthält der Manga aber auch diverse lustige Szenen, die mithilfe von Chibizeichnungen Marys dargestellt werden.

Neben Mary und Maria tauchen noch zwei weitere nennenswerte Figuren auf. So lernt man als Leser im Band Ichiros Jugendfreund Takumi Sakuraba kennen, der eine große und wichtige Rolle für den Verlauf spielen wird. Rein äußerlich hebt er sich mit seinen dunklen Haaren von Ichiro, der hellblondes, fast silbrig wirkendes Haar trägt, ab. Von der Statur sind sich beide sehr ähnlich, anders sieht es bei ihrem Charakter aus. Takumi scheint sehr pflichtbewusst, aber vor allem auch an der Existenz von Vampiren interessiert zu sein. Auch zu Ichiro hat er ein eigenartiges Verhältnis. Wie das zu bewerten ist, wird sich in den weiteren Bänden hoffentlich zeigen. Die andere, unbekannte Person, die auftaucht, ist ein junges Mädchen in Rüschenkleid und Bobschnitt namens Hydra. Sie erscheint einem als Leser gleich zwielichtig und eher auf die Seite der Antagonisten gehörig. Auch hier ist die weitere Entwicklung der Story abzuwarten.

Ansonsten werden die Zeichnungen neben den feinen Linien durch dunkle Farbtöne dominiert. Die Rasterfolie und Tusche hilft dabei, diesen Eindruck zu verstärken. Als Kontrast zu Mary ist Ichiro durch seine hellen Haare aber auch seiner Kleidung herausstechend. Marys optische Merkmale sind seine Katzenohrenkapuze und die dicken Augenringe unter dem schmalen Gesicht sowie die Fangzähne. Da es eine Vampirstory ist, wird oft mit Blut und anderen Effekten gespielt, die Bilder bekommen teilweise dadurch eine gewisse schaurige Grundstimmung.
Vom Text her ist die Übersetzung als rund anzusehen, die humorvollen Stellen werden nicht nur zeichnerisch dargestellt, die Dialoge sind mit kleinen Witzen und gegenseitigem auf dem Arm nehmen gespickt.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt einen auf Ichiro liegenden Mary, der anscheinend seine Blutration zu sich genommen hat. Es schaut aus, als sei ein Schnappschuss gemacht worden, der beide die Aufmerksamkeit auf den Betrachter lenken lässt. Ichiro ist ziemlich abwesend, den Blick richtet er auf den Betrachter. Das Backcover vervollständigt das Motiv, welches von einer japanischen Chrystantheme umrahmt ist. Insgesamt ist das Bild so aufgebaut, dass die Illustration in einer Art Kasten eingefügt ist, der Klappentext auf der Rückseite ist auf den schwarzen Hintergrund mit roter Schrift gedruckt. Diese Attribute sind alle der Thematik passend gewählt und geben so dem Leser einen Eindruck, was er zu erwarten hat.

Eingangs werden dem Leser Farbseiten geliefert, die Mary zeigen, wie er Ichiro ausfindig gemacht hat. Am Ende des Bandes sind erneut Farbseiten enthalten, die die Steckbriefe der beiden Figuren abbilden. Die Farbseiten und die anderen Illustrationen sind dominiert von Rottönen, die das Thema farblich widerspiegeln. Der Manga besitzt das gewohnte Softcoverformat.


Fazit
Mit einer interessanten Ausgangslage erzählt die Mangaka die Story um den sterben wollenden Vampir Mary und dem Sterblich bleibenden Ichiro Rosario di Maria. Eine Zweckgemeinschaft eingehend, erleben beide die Ereignisse zukünftig gemeinsam. Es bleibt abzuwarten, wie sich ihr Verhältnis weiterentwickelt und was die anderen agierenden Figuren für Pläne haben.


4 Sterne


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