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Kuschel ist eine Katze. Sie buddelt Löcher ins Blumenbeet und schleppt tote Mäuse an. Alles ganz normal, findet sie. Ihre Familie sieht das anders - allen voran Ellie, die jedes Mal in Tränen ausbricht, wenn Kuschel eines ihrer "Geschenke" auf die Fußmatte legt. An einem Mittwoch zerrt Kuschel einen großen Hasen durch die Katzenklappe. Tot. Mausetot. Die Familie ist entsetzt: Das ist ja Hoppel, der Hase der Nachbarn! Kann Kuschel das wirklich gewesen sein? Und was sollen sie nun mit dem Hasen machen?

Für alle, die schon gerne selber lesen.

 

Tagebuch einer Killerkatze 

Originaltitel: The Diary of a Killercat
Autorin: Anne Fine
Übersetzerin: Barbara Heller
Illustrator: Axel Scheffler
Verlag: Moritz
Erschienen: 08.05.2015
ISBN: 978-3-89565-298-1
Seitenzahl: 64 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kuschel ist eine Katze und als solche fängt sie Mäuse und Vögel. Das gefällt ihren zweibeinigen Mitbewohnern nicht unbedingt, insbesondere Tochter Ellie bricht jedes Mal in Tränen aus, wenn sie wieder ein "Geschenk" von einem ihrer Ausflüge mitbringt. In diesem Buch ist es Kuschel selbst, die zu Wort kommt und ihre Sicht der Dinge schildert. Anne Fine hat die Idee humorvoll und lesenswert umgesetzt.


Stil und Sprache
"Okay, okay, hängt mich ruhig auf! Ja, ich hab den Vogel getötet. Du lieber Himmel, ich bin nun mal eine Katze!" - Mit diesen Worten beginnt Kuschels Tagebuch und in ähnlichem Stil geht es auf den folgenden 63 Seiten weiter. Kuschel hat eine überaus sarkastische Art an sich, die einfach herrlich zu lesen ist - wobei fraglich ist, ob sich dieses Buch wirklich an (kleine) Kinder richtet oder doch eher an die ausgewachsenen Dosenöffner des Haushalts ... Die Schrift ist jedenfalls in Erstleser-Manier groß gehalten, zudem werden die Texte von zahlreichen farbigen Illustrationen - aus der Feder von niemand geringerem als Axel Scheffler - begleitet. Scheffler fängt die Szenen perfekt ein, insbesondere Kuschels Mimik ist herrlich anzuschauen: mal hinterhältig grinsend, mal mit arrogant erhobenem Haupt oder unschuldig und reumütig dreinblickend.

Da Kuschel mit ihren Menschen natürlich nicht sprechen kann, gibt es reichlich Missverständnisse, die den einen oder anderen Katzenbesitzer zum Nachdenken anregen könnten. In den gerade einmal sechs Tagen, die dieses Tagebuch umfasst, erlebt Kuschel so allerhand - von Schimpftiraden über zerstörte Blumenbeete, Beerdigungen bis hin zum Tierarztbesuch ist alles dabei. Natürlich stets mit reichlich Witz und einer Prise Empörung bzw. Unverständnis wiedergegeben.

Auf der Buchrückseite heißt es "Für alle, die schon gerne selber lesen" - entsprechend gibt der Verlag die Zielgruppe mit "ab sechs Jahre" an. Meiner Meinung nach ist diese Altersgruppe für das Buch völlig unpassend, da weder Inhalt noch die sprachliche Umsetzung dem angemessen sind. Das Buch ist bereits 1996 im Diogenes-Verlag erschienen - allerdings von Steve Cox illustriert - und mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren, was deutlich besser passt.


Figuren
Die Figuren in diesem Buch sind überschaubar. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Kuschel, aus deren Sicht das Tagebuch geschrieben ist. Sie ist eine sehr umtriebige Katze, die ihren Instinkten alle Ehre macht. Ihre Menschen können ihr Verhalten allerdings nicht so gut nachvollziehen bzw. wollen es nicht tolerieren, dass es zum Katzendasein dazugehört, Vögel und Mäuse zu fangen. Das Familienoberhaupt möchte Kuschel am liebsten loswerden, während Tochter Ellie bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu weinen anfängt und ihre Mutter als einzige einen kühlen Kopf zu wahren versucht. Menschen aus Katzensicht zu beobachten ist schon was Feines.


Aufmachung des Buches
"Tagebuch einer Killerkatze" ist im Moritz-Verlag erschienen. Das gebundene Buch ist nahezu DIN A5 groß und liegt daher auch gut in Kinderhänden. Das Covermotiv unterstreicht den Titel und macht direkt deutlich, auf was man sich bei dieser Geschichte einstellen sollte. Die mattweißen Innenseiten sind griffig und angenehm stabil, die Verarbeitungsqualität insgesamt sehr gut.


Fazit
Ein herrliches Buch, von Axel Scheffler liebevoll illustriert. Allerdings ist die Zielgruppe vom Verlag unpassend gewählt, was Auswirkung auf die Bewertung hat.


4 Sterne


Hinweise
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