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Drei wunderschön verwobene Kurzgeschichten!

Akira gibt Itsuki gern Nachhilfe, sie kennen sich schließlich schon seit ihrer Kindheit und sind sehr vertraut miteinander. Doch das Einzige, woran Itsuki noch denken kann, ist, mit Akira endlich einen Schritt weitergehen zu können. Prompt gesteht er ihm seine Liebe und stellt Akira vor vollendeten Tatsachen. Ob Itsukis Strategie von Erfolg gekrönt sein wird?

 

Love Monster 

Originaltitel: Love Monster
Autor: Junta Mio
Übersetzer: Hana Rude
Illustrator: Junta Mio
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Mai 2015
ISBN: 978-3-8420-1260-8
Seitenzahl: 196 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Es könnte so einfach sein, doch ist es das nicht: Itsuki leidet unter seiner versteckten Liebe zu Akira. Bei einer ihrer Nachhilfestunden gesteht Itsuki Akira schließlich seine Liebe, doch zunächt ist Akira wie vor den Kopf gestoßen: Itsuki liebt ihn?! Aber er ist doch ein Mann? Und wieso reagiert dann Itsuki so komisch? Und auch die zweite Story mit dem Pärchen Ryo und Keigo hat so eine Höhen und Tiefen, ebenso die letzte Story, die inhaltlich nicht mehr ganz zu Geschichte eins und zwei gehört, verspricht eine heiße Story zwischen Sota und Minami.

Mit Love Monster hat die Künstlerin 3 Kurzgeschichten unter einem Großthema zusammengefasst, das regelrecht Programm ist. Auf jeweils unterschiedlicher Art und Weise unterhält die Mangaka gut, wenngleich die Stories manchmal ein wenig kurz und sehr in medias res gingen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Optisch kreiert die Manga zart aussehende, fast feminin wirkende Uke (passive Part in einer homosexuellen Beziehung). Die Seme sind im Vergleich dazu sehr stattlich bzw. kräftig oder groß. Erstaunt hat mich besonders bei der titelgebenden Story Love Monster, dass die ältere Figur Akira sowohl klein und zierlich, aber auch vom Verhalten weniger reif vorkommt, wie Itsuki, der jünger und diverse Klassenstufen unter Akira ist. Umgekehrt hätte nicht verwundert, allerdings gibt es der Sache einen gewissen Reiz.

Optisch unterscheiden sich alle Figuren der Story voneinander, auch wenn sie, wie eingangs erwähnt, ähnliche Merkmale tragen. So ist aber Akira klein, zierlich, hat hellbraunes Haar und große, unschuldig blickende Augen, die sich ganz dem Boys Love Genre in den erotischen Szenen passend mit Tränen füllen. Aber auch der vermeindlliche Uke Ryo in der zweiten Story Love Hunter, hat eher einen zarten Körperbau, wenngleich er einen rockigeren Touch als Akira hat. Dennoch ist auch bei ihm das Markenzeichen: große Augen, die unschuldig dreinblicken können. Dass Keigo allerdings eine Überraschung erlebt, ist nicht nur für ihn verwunderlich, auch als Leserin ist man es.

Die letzte Geschichte Love Attac, hängt, was die Figuren angeht, nicht mit den zwei Geschichten zuvor zusammen. Auch ist das Setting ein anderes, dennoch ist der Grundtenor der gleiche: unschuldig aussehender Uke und dominanter Seme. Optisch entsprechen Sota und Akira sich am ehesten, wobei Sota in der letzten Geschichte wesentlich cooler gestyltes Haar hat, es ist hochgegelt und in frechen Strähnen im Gesicht, das Haar von Akira fällt hingegen locker und weich ins Gesicht.

Die präsentierten Seme sind unterschiedlich, wenngleich sie ihm Verhalten Ähnlichkeiten aufweisen. Am interessantesten ist die „Verwandlung“ von ruhigen, besonnenen Figuren zu dominanten, dem Titel entsprechenden „Monstern“. Natürlich bedeutet das nicht, dass sie gewaltätig werden, aber sie treffen den Titel ganz gut. So wird für den Leser eine gewisser Reiz erschaffen. Mir persönlich ging es leider etwas zu schnell, was die erotischen Szenen anging, das ist aber auch der Kürze geschuldet. Dennoch weiß die Künstlerin mit den Zeichnungen zu überzeugen, sodass die leider etwas zu kurz kommende Story dadurch etwas relativiert wird. Persönlich am besten hat mir die letzte Story gefallen, Love Hunter. Nicht nur, weil dort die Figuren ein wenig reifer, erwachsener waren bzw. das Setting überhaupt, auch Minami, den Seme, mochte ich sehr gerne, da er optisch mit seiner  Brille eher einem Uke entsprochen hat. Gleichzeitig trotz der Dominanz beim Sex zeigt er weiche Seiten, die mir sehr zugesagt haben.

Um die Figuren in Szene zu setzen und dem Leser zu präsentieren, bedient sie sich an Rasterfolie und erschafft so Tiefe in ihren Zeichnungen. Daneben hat sie einen sehr zarten Stil, die Linien sind sehr dünn, dabei wirken die Panel sauber. Kleidung unterschiedlicher Musterung erzeugt Junta Mio ebenfalls mit Hilfe von Rasterfolie. In Bezug auf Anatomie ist die Künstlerin korrekt und die erotischen Szenen sowie die Panel allgemein sind schön anzusehen und es gibt wenig auszusetzen. Um Bewegung reinzubringen wird mit Close-ups, Perspektivenwechseln und Panorama- bzw. Ganzkörperzeichnungen gespielt und oft gewechselt.

   
Aufmachung des Manga
Das Cover ist dominiert von Pink- und Grautönen, die meiner Ansicht nach gut miteinander harmonieren. Den ein oder anderen mag es abschrecken, und auch wenn ich kein Fan der Farbe Pink bin, gefällt mir die Kombinatin sehr gut. Das Bild selbst drückt den Inhalt gut aus, dabei wird etwas Haut gezeigt, wenn auch etwas dezent und nicht augenscheinlich. Der feminine Stil der Autorin spiegelt sich in der Zeichnung von Akira wieder. Er schaut einem mit großen, runden Augen an, die Haare zerzaust in die Stirn fallend und die Wangen zart gerötet. Das verschmitzte Grinsen auf Itsukas Gesicht weißt auf das „Monsterhafte“ hin. Das Backcover zeigt das zweite Paar. Hier gibt es einen enormen Kontrast zu dem Pink, in dem Keigo einen gelben Schal trägt. Sonst tragen beide auch graue Kleidung.

Der Manga enthält eine Farbseite, die das Pärchen Ryo und Keigo zeigt, sonst gibt es ein Nachwort der Autorin. Der Manga ist das gewohnte Tokyopoptaschenbuchformat, erscheint als Softcovereinband.


Fazit
Auch wenn die Stories ein wenig zu schnell in medias res gehen, weiß der filigrane Zeichenstil zu überzeugen. So ist Love Monster eine schöne Unterhaltung für zwischendurch, wenngleich so manches Klischee aufgegriffen wird. Dennoch gibt es auf dem Markt schlechtere Boys Love und so erfüllt der Manga seinen Zweck. 


4 Sterne


Hinweise
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