Junko und Hoshikawa sind jetzt offiziell ein Paar! Als Junko auf Arthurs Party ein interessantes Jobangebot bekommt, in die Zentrale der Sprachschule zu wechseln, freut sie sich sehr. Doch der Haken daran ist, dass sie drei Jahre lang nicht kündigen darf. Sie möchte sich erst mit Hoshikawa besprechen, doch es findet sich keine Gelegenheit dazu ...
Originaltitel: 5ji kara 9ji made Vol. 9 |
Die Grundidee der Handlung
Eigentlich könnte alles so schön sein: Hoshikawa und Junko sind nun endlich ein Liebespaar, doch statt die gemeinsame Zeit zu genießen, erhält Junko auf Arthurs Party ein reizvolles Jobangebot. Stark am überlegen, was es für sie und ihre Zukunft bedeuten würde, geht sich in sich. So muss Junko sich überlegen, was sie will: bei Hoshikawa sein und in Japan bleiben oder ins Ausland gehen und dort für mindestens drei Jahre verweilen. Doch nicht nur Junko und Hoshikawa haben ihre Hoch und Tiefs, auch Nene, Junkos kleine Schwester erlebt ihr erstes Herzklopfen, das sie für Yuki empfindet. Doch dieser ist doch in Junko verliebt! Kann das gut gehen?!
Obwohl die Figuren glücklich sein müssten, gibt es – ganz nah an der Realität gehalten – Aspekte, die Stolpersteine in die Beziehung mitbringen. Durch ihren erwachsenen Stil und den interessanten Figuren werden diese Aspekte gut in Szene gesetzt, sowohl von der Geschichte her als auch zeichnerisch.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
An Miki Aiharas Stil ist wenig auszusetzen. Nach 8 Bänden hat man ihren Stil liebgewonnen. Die großen, runden Augen Junkos, die einen in den Panel teilweise wie Rehaugen anstarren, sind das Markenzeichen, aber auch Nene, Momoe und die anderen weiblichen Figuren haben diese großen, von langen Wimpern umrandeten Augen. Die männlichen Personen sind ebenso ansprechend wie sexy in Szene gesetzt. Wie die weiblichen Figuren sind auch sie einwandfrei auseinanderzuhalten, es ist kein Problem, ihre Unterschiede festzumachen. Diese Variation an optischen Unteschieden spiegelt sich auch in den Charakteren und ihren Handlungen wider.
Was allerdings ein sehr lobenswerter Aspekt ist, ist die Tatsache, dass die Figuren sich entwickeln zu scheinen. So sind Junko und Hoshikawa in einer Beziehung, in der es stetig weitergeht, und auch Arthur und Momoe sind im vorliegenden Band in einem Stadium der Beziehung, das eine gewisse Nähe bereits deutlich macht, zugleich aber noch von Distanz geprägt ist. Es ist daher spannend für den Leser, wie sich das noch entwickeln wird. Und auch Nene, Junkos kleine Schwester, bekommt etwas mehr Auftritte. So vertiefen sich ihre Gefühle für Yuki. Zwischen den beiden entwickelt sich in diesem Band langsam aber sicher eine Beziehung, bei der man auch auf den Ausgang gespannt sein darf. Insgesamt fällt auf, dass sonst eher im Hintergrund agierende Figuren wie Nene oder Yuki diesmal mehr Spielraum bekommen haben, was bedeutet, dass auch der Leser Facetten erblickt, die er so nicht kannte. Bei Yuki ist zum Beispiel eine der gravierendsten Informationen der Umstand, dass der Leser den Grund für sein Crossdressing erfährt.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind die Zeichnungen gleichbleibend auf hohem Niveau, Miki Aihara weiß, sauber die Linien zu ziehen, hebt Aspekte wie die Augen hervor, aber auch sonst sind ihre Figuren gut herausgearbeitet und ihr jeweiliges Alleinstellungsmerkmal ist im Fokus. Zudem benutzt sie eine ausgewogene Menge an Rasterfolie, was die Bilder schön vertiefend präsentiert. Es werden somit Schatten- und diverse Graustufen verwendet, die in der Wirkung jeweils unterschiedlich sind. Der Manga ist ansonsten gewohnt schwarz-weiß, er enthält keine Farbseiten.
Im vorliegenden Band wird auch wieder stärker mit Speedlines und Soundwörtern, die Tokyopop übersetzt, gespielt, zudem gibt es Close-ups der Gesichter oder Teilausschnitte wichtiger Partien des Körpers. Durch den Wechsel der Perspektiven, Blickwinkel und gezeigten Partien entsteht eine eigene Dynamik, die durch den Text zusätzlich gesteigert wird. Die Übersetzung, ebenso gleichbleiben solide wie in den Bänden zuvor, passt sehr gut zum Inhalt, man hat nicht das Gefühl, dass die Figuren unpassend sprechen, im Gegenteil, es erscheint alles plastisch.
Ein anmerkbarer Aspekt, der im Band auftaucht, ist die Erzählweise einzelner Kapitel, da es in dieser Form so noch nicht erschienen ist. So haben wir das erste Mal in diesem Band den Aspekt, dass ein Charakter, hier Nene, aus ihrer Sicht schildert, die Story dann fortgesetzt wird von Yuki. Da wir sonst immer nur den Fokus auf einem Charakter haben, selten eine direkte Fortsetzung inklusive Rückbezügen, ist das ein Novum des Bandes, was mir während des Lesens sehr gut gefallen hat, da es eine andere Innensicht geboten hat.
Aufmachung des Manga
Das Cover ist diesmal in einem grellen Gelb, durch die Kleidung Yukis oder auch Hachiyas entsteht ein enormer Kontrast, der sofort ins Auge springt. Passend zum Inhalt sind Yuki, Nene und Hachiya abgebildet und anhand der Körpersprache lässt sich einiges an Ereignissen ablesen. Die Figuren sind wieder mit Spotlack aufgetragen, ebenso die Schrift auf der Vorder- und Rückseite des Buches. Die Rückseite hat, wie die Bände zuvor, eine Art Steckbrief. Diesmal ist es Nene, die vorgestellt wird bzw. an deren Gedanken wir durch den Text teilhaben. Die Backcoverillustration zeigt Momoe und Arthur und erneut Nene, die bereits auf dem Frontcover zu sehen ist.
Fazit
Wichtige Entscheidungen stehen an und lassen Junko nicht zur Ruhe kommen und ihre Zweisamkeit mit Hoshikawa genießen. Davon unter Druck gesetzt, überlegt sie fieberhaft, was sie will. Und auch Junkos kleiner Schwester Nene ist noch kein Liebesglück hold. So muss auch sie sich ihrer eigenen Probleme stellen. Als Leser ist man bereits gespannt, wie es im 10. Band der Reihe mit den einzelnen Personen weitergeht, die einem schon ans Herz gewachsen sind.
Hinweise
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