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Wer ist die Tote von der Birkeninsel?

Die Tochter von Kriminaltechniker Ulf Holtz arbeitet im Sommer auf Birka, der Birkeninsel vor Stockholm, an archäologischen Ausgrabungen. Als Linda dabei auf ein menschliches Skelett stößt, informiert sie ihren Vater. Der Fund gibt Rätsel auf. Wer war die Frau, die offensichtlich bereits in den Sechziger Jahren starb? Holtz gelingt es, das Geheimnis der Toten nach und nach zu lüften, doch dann erlebt er eine böse Überraschung …

 

Keine Erde gleicht der anderen 

Originaltitel: Ingen jord den andra lik
Autor: Varg Gyllander
Übersetzer: Holger Wolandt und Lotta Rüegger
Verlag: btb
Erschienen: 10/2014
ISBN: 978-3442747450
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es ist genau so, wie es der Rückentext schon sagt: Ulf Holtz‘ Tochter Linda hilft bei einer archäologischen Grabung aus und stößt auf ein Skelett, das deutlich jünger ist als der Rest der Fundstücke. Ulf ist eigentlich krankgeschrieben, erhält aber dennoch die Erlaubnis, in dem beinahe aussichtlosen Fall zu ermitteln. Er hofft so, sich aus seiner tiefen Depression nach dem gewaltsamen Tod seiner Geliebten zu befreien, was ihm aber nur zeitweise gelingt, denn da ist noch der Vater von Nahid …

Ulfs aktueller Fall ist alt, ein sogenannter „Cold Case“, bei dem eine Aufklärung nach Jahrzehnten kaum möglich erscheint. Naturgemäß passiert in solchen Fällen nur sehr selten etwas Aktuelles, etwas, das die Spannung anheizen könnte und so ist es leider auch hier. Zwar kann der Leser einen zweiten Handlungsstrang aus der Vergangenheit mit den aktuellen Ermittlungen verknüpfen, aber auch der ändert nichts an der fehlenden Grundspannung.


Stil und Sprache
Varg Gyllander verströmt mit seinen Schilderungen zu Beginn der Geschichte sofort eine depressive Grundatmosphäre, denn sein Protagonist leidet an einer Erschöpfungsdepression und strahlt das auch aus. Nicht unbedingt das, was einen Thriller so richtig spannend macht. Ulf ist relativ antriebslos und genau so empfindet man auch seine gesamte Ermittlung, alles dümpelt irgendwie vor sich hin und man verspürt als Leser nicht wirklich den Drang, das Ganze aufzuklären.

Neben der aktuellen Handlung, die überwiegend aus Sicht des Kriminaltechnikers erzählt wird, gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt und von dem man relativ schnell ahnt, dass er wohl mit der Toten von der Birkeninsel zu tun haben muss. Hier ergeben sich allerdings zum Ende hin noch ein paar überraschenden Wendungen, die ein wenig Schwung in das Ganze bringen. Die Rahmenhandlung rund um Ulf, seine tote Geliebte sowie seine Kollegin Pia wird hingegen nur in Andeutungen weitergeführt, so dass man vielfach nicht so genau weiß, warum und mit welchem Ziel gewisse Passagen überhaupt vertieft werden.

Stilistisch hebt sich Varg Gyllander nicht von anderen nordischen Autoren ab, ist allerdings trotz eher kurzer Sätze doch häufig sehr detailverliebt, was wie oben schon erwähnt nicht unbedingt dabei hilft, Drive in die Geschichte zu bringen.


Figuren
Ulf Holtz leidet an einer tiefen Depression und ist eigentlich krankgeschrieben. Die anstehenden Ermittlungen nimmt er nur widerwillig auf, weil seine Tochter ihn darum bittet und er sie nicht enttäuschen will. War er schon immer etwas menschenscheu und seltsam in seinem Verhalten, so ist dies nun noch stärker ausgeprägt. Auch seine Kollegin Pia Levin hat so ihre Probleme: Ihre Freundin scheint sich von ihr abzuwenden und sie fürchtet, sie zu verlieren. Ulfs Tochter Linda hingegen verliebt sich gerade ein bisschen und so prallen doch im Laufe der Handlung sehr unterschiedliche Stimmungen aufeinander. Das belebt zwar alles ein bisschen, retten kann es diesen Thriller aber auch nicht.

Grundsätzlich wirken aber alle Charaktere authentisch und echt, auch verschiedene Nebendarsteller sind gut dargestellt und vermitteln einen vielschichtigen Eindruck. Leider gibt es aber keinen aktuellen „Bösewicht“, was den Thriller insgesamt etwas blutleer wirken lässt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist eher zurückhaltend gestaltet und zeigt auf dem Cover ein winterliches Panorama vermutlich von Stockholm. Lediglich der Titel bringt mit seinen roten Lettern etwas Farbe ins Spiel. Auch innen gibt es keine großen Besonderheiten, die Kapitel sind weder nummeriert noch mit Überschriften versehen.


Fazit
Ulf Holtz ermittelt weiterhin ohne große Höhepunkte vor sich hin, nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der lächelnde Mörder
Band 2: Eiskalte Rache
Band 3: Tote reden nicht

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