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Die junge Kate Whaitman lebt mit ihrem Mann Patrick in Manhatten. Eines Morgens geht sie am Hudson River joggen, als plötzlich ein Flugzeug den Himmel durchbricht. Momente später ist das World Trade Center in Rauch gehüllt. Es ist das Gebäude, in dem Patrick arbeitet …

Dreizehn Jahre später fühlt sich Kate endlich bereit, ihr Herz wieder zu öffnen. Doch dann hat sie einen unglaublich realen Traum – von dem Leben, das sie mit Patrick gehabt haben könnte. Während sie Nacht für Nacht an ihrer verlorenen Liebe festhält, beginnt Kate zu ahnen, dass es für sie einen zweiten Weg zum Glück geben könnte …

 

Ueber uns der Himmel 

Originaltitel: The Life Intended
Autor: Kristin Harmel
Übersetzer: Veronika Dünninger
Verlag: Blanvalet
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3442383337
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dreizehn Jahre sind vergangen, seit Kates Leben zusammen mit dem World Trade Center, das ihren Mann unter sich begrub, einstürzte. Ihr Leben ging weiter und doch ist Patrick noch immer in ihren Gedanken – so sehr sie auch versucht, ihn zu vergessen. In der Nacht, nachdem ihr neuer Freund ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, wacht sie plötzlich wieder an Patricks Seite auf. In dem Leben, das sie gehabt hätte, wenn Patrick am 11. September nicht zur Arbeit gegangen wäre. Ein Traum? Oder ein Zeichen? Oder doch viel mehr als das?

Kristin Harmel hat in „Über uns der Himmel“ eine unglaublich emotionale Geschichte geschrieben. Kates Schicksal steht exemplarisch für sehr viele Verluste in Folge des Terroranschlags und die Art, wie sie auch Jahre später noch betroffen ist, macht die Auswirkungen greifbar und nachfühlbar. Das, verknüpft mit einer Liebesgeschichte, einigen sozialen Themen und jeder Menge Leidenschaft für Musik ergibt einen großartigen Roman.


Stil und Sprache
Bei einer so emotionalen Geschichte ist es nur konsequent, dass Kate als Hauptperson auch in der ersten Person ihre Geschichte erzählt. So entsteht direkt die Verbindung vom Leser zur Hauptperson, insbesondere dadurch, dass die Geschichte vor dreizehn Jahre mit dem Verlust von Kate einsteigt. Der Taschentuchvorrat ist also direkt nötig. Die eigentliche Geschichte setzt dann kurz vor dem ersten real wirkenden Traum vom verpassten Leben ein und bleibt während des gesamten Romans sehr emotional und die Taschentücher sollte man nie zu weit weg packen. Kate ändert sich auf Grund der Träume und der Leser begleitet sie bei den schwierigen Entscheidungen auf dem Weg zu einem glücklichen Leben. Mir war leider nach wenigen Seiten schon klar, was die große Überraschung zum Schluss sein würde, aber zum Glück gab es viele kleinere Überraschungen und Wendungen auf dem Weg dahin. Grundsätzlich bietet der Roman natürlich nicht den Spannungsbogen eines Thrillers, aber durch die Verbindung zu Kate ist man so involviert in ihr Schicksal, dass man vor Neugier den Roman nicht aus der Hand legen kann. Die vielen Wendungen tun ihr übriges, dass es immer spannend bleibt und man das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen würde. Das Ende ist dann vielleicht ein bisschen zu allumfassend glücklich, aber nach all dem Leiden hat Kate es auf jeden Fall verdient und ich habe mich einfach für sie gefreut.

Der Schreibstil von Kristin Harmel passt wunderbar zur Handlung und schafft es von Beginn an, die richtigen Emotionen zu übermitteln. Die Dramatik der Situation überträgt sie problemlos auf den Leser und trägt damit auch zur Spannung bei. Insbesondere konnte sie mit den musikalischen Szenen überzeugen, teilweise meint man, die Musik beim Lesen beinahe hören zu können.


Figuren
Kate ist Musiktherapeutin und versucht mit ihrer Leidenschaft für Musik, Kindern zu helfen. Das allein macht sie schon ausgesprochen sympathisch. Zusätzlich lernen wir sie in ihrem schwersten Moment kennen, dem Todestag ihres Mannes Patrick. Nun dreizehn Jahre später zu sehen, wie die Träume von ihrem Mann sie immer noch aus der Bahn werfen und wie sie nach und nach daran wächst, macht den Reiz des Romans aus. Auch wenn viele ihrer Entscheidungen nach außen geradezu verrückt wirken, kann man sie als Leser jederzeit nachvollziehen und sie bleibt gerade durch ihre Wandlung glaubwürdig und überzeugend.

Die vielen Nebencharaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Es wird erfrischend wenig mit Klischees gearbeitet, stattdessen führt Kristin Harmel vielschichte Figuren ein. Insbesondere die Jugendliche Allie hat mir unglaublich gut gefallen, weil man hinter all ihrem Schmerz und Trotz so viel Tiefe erahnen kann und die gesamte Geschichte um sie herum sehr beeindruckend war.


Aufmachung des Buches
Das Design von „Über uns der Himmel“ passt hervorragend zum bereits von Kristin Harmel im Blanvalet Verlag erschienenen Roman, nur leider nicht so hundertprozentig zum Inhalt. Das broschierte Buch erschien mit einem bunten Blumencover, hauptsächlich in Gelb und Orange gehalten. Das Motiv sieht durchaus gut aus, ist für meinen Geschmack aber zu bunt für die wunderschöne, ernste Geschichte. Im Bücherregal ist das Buch aber trotzdem ein Hingucker.

Ergänzend gibt es noch einige der im Roman erwähnten Rezepte als Extra für die Leser. Eine wirklich schöne Idee, die auch nach der Lektüre noch an das Buch erinnern wird.


Fazit
Kristin Harmel hat mich mit Kates Geschichte sofort eingefangen und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Wunderschön, traurig, romantisch und zauberhaft – einfach großartig und sehr empfehlenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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