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Maia ist die älteste von sechs Schwestern, die alle von ihrem Vater adoptiert wurden, als sie sehr klein waren. Sie lebt als einzige noch auf dem herrschaftlichen Anwesen ihres Vaters am Genfer See. Doch dann stirbt ihr Vater überraschend und hinterlässt ihr einen Umschlag - und plötzlich hält sie den Schlüssel zu ihrer unbekannten Vergangenheit in Händen: Maia fasst den Entschluss, in ihre Geburtsstadt Rio zu fliegen, und an der Seite des befreundeten Schriftstellers Floriano Quintelas beginnt sie, das Rätsel ihrer Herkunft zu ergründen. Erst jetzt fängt Maia an zu begreifen, wer sie wirklich ist und was dies für ihr weiteres Leben bedeutet.

 

Die sieben Schwestern HB 

Originaltitel: The seven Sisters I - Maia
Autor: Lucinda Riley
Übersetzer: Sonja Hauser
Sprecher: Simone Kabst / Oliver Siebeck / Sinja Dieks
Verlag: Der Hörverlag
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3-8445-1768-2
Spieldauer: 572 Minuten, 8 CDs; gekürzte Lesung

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Maia wird jäh mit dem Tod ihres Vaters konfrontiert. Sofort bricht sie ihren Besuch bei einer Freundin in London ab und eilt zurück an den Genfer See, wo sie mit ihrem Vater und einigen Bediensteten auf einem herrschaftlichten Anwesen lebt. Auch Maias fünf Schwestern werden zurück nach Hause gerufen. Zu ihrem Erstaunen erfährt Maia, dass ihr Vater unmittelbar nach seinem plötzlichen Tod beigesetzt wurde, seinen sechs Töchtern jedoch allen etwas hinterlassen hat, das ihnen auf der Suche nach sich selber weiterhelfen wird. Denn die sechs Mädchen stammen aus den unterschiedlichsten Gebieten der Welt - und sie sind alle adoptiert worden. Maia erkennt in den Hinweisen, die ihr Vater ihr hinterlassen hat, dass sie ihre Wurzeln in Brasilien hat. Sie fliegt nach Rio, um dort nach der Familie zu suchen, deren Blut in ihren Adern fließt. Unterstützt wird Maia dabei vom Schriftsteller Floriano, dessen Bücher sie jeweils übersetzt. Nach und nach deckt Maia das gut gehütete Geheimnis einer ehemals bedeutenden Familie auf und erkennt, dass dies alles auch auf ihr Leben Einfluss hat. Denn je mehr Maia erfährt, desto stärker wird ihr Selbstbewusstsein. Sie macht sich auf die Suche nach dem Grund, weshalb sie als Baby zur Adoption frei gegeben war.

Lucinda Riley wagt sich mit diesem Roman an ein mehrteiliges Projekt - derzeit ist die Rede von sieben Teilen. Der erste Band ist der ältesten Schwester gewidmet, die ganz nach dem bekannten Muster der Autorin geformt ist. Unverkennbar ein Riley, mögen ihre Fans sagen, die jedoch zum ersten Mal damit konfrontiert sind, dass sie lediglich ein einzelnes Stück eines Mosaiks in den Händen halten. Sehr geschickt fädelt Riley dies ein, auch wenn sich Brüche da und dort nicht ganz vermeiden lassen. Wie bereits aus früheren Werken der Autorin gewohnt, sind die Protagonisten keine flachen Persönlichkeiten - doch sie bleiben oberflächlicher als erhofft. Maia ist keine eindeutige Sympathieträgerin, dazu ist sie in einigen Bereichen schon fast zu divenhaft und in anderen Belangen zu naiv. Ganz anders die Protagonistin des Handlungsstrangs, der in der Vergangenheit spielt. Izabel ist die Tochter eines reichen Mannes in Rio, der sein Vermögen mit Kaffeeplantagen gemacht hat, aber bisher vergebens versuchte, in die bessere Gesellschaft aufzusteigen. Durch die Heirat seiner Tochter mit dem Spross einer verarmten, aber adligen Familie will der Kaffeebaron dieses Manko wettmachen. Doch Izabels Herz gehört einem anderen. Hier hat Lucinda Riley höchst eindrucksvolle und ausdrucksstarke Persönlichkeiten geschaffen, bei denen der Hörer gerne weiter verharrt wäre. Jede Rückkehr in die Gegenwart ist ein schmerzhaftes Loslassen. Dennoch schafft es Lucinda Riley, die beiden Ebenen gut zu verbinden, auch wenn einige Wendungen etwas gar bemüht wirken.


Darstellung des Hörbuchs
Gelesen wird das Hörbuch von verschiedenen Sprechern. Den Part von Maia übernimmt Simone Kabst, die sich schon als Sprecherin von anderen Riley-Romanen bewährt hat. Auch hier holt die Sprecherin das Beste aus dem Stoff heraus. Sie liest nicht nur professionell, sondern auch mit viel Verve und einem breiten Spektrum. Die einzelnen Figuren bekommen durch ihren variantenreichen Einsatz der Stimme Persönlichkeit und auch die Szenerie wird geprägt von langsamerer oder schnellerer Sprechweise, von veränderter Tonlage und einem optimalen Einsatz der Lautstärke. Für den Vergangenheitsteil steht Oliver Siebeck mit seiner ruhigen Art, zu sprechen. Er verleiht Izabel und ihrer Geschichte sehr viel Tiefe, gerät aber hin und wieder in Gefahr, zu monoton zu werden und es damit manchmal schwierig zu machen, dem Text zu folgen. Hier ist es genau umgekehrt wie bei Maias Teil: Die überzeugende Geschichte von Izabel vermag die leichten Einbußen beim Sprecher mühelos wett zu machen, während Simone Kabst gekonnt über die leichten Schwächen des Textes hinweg liest. Ganz zum Schluss kommt Sinja Diecks zum Einsatz. Sie liest den Cliffhanger, der zur zweiten der sechs Schwestern führt und damit den Beginn des zweiten Buches ankündigt. Sinja Diecks unterscheidet sich merklich von Simone Kabst, was angesichts ihrer Aufgabe jedoch gewollt ist, sie wird ja eine ganz andere Persönlichkeit wiedergeben.

Die professionelle Umsetzung des Romans durch geübte Sprecher kommt dem Hörer zugute. Ausnahmsweise auch die Kürzung gegenüber dem geschriebenen Roman. Denn hier konnten einige Längen umgangen werden, auch wenn der Preis ist, dass es die eine oder andere Situation gibt, die etwas schräg in der Landschaft steht, weil der Zusammenhang nicht immer ganz schlüssig ist. Keine Rolle spielt auch, dass der Verlag auf musikalische Akzente verzichtete.


Aufmachung des Hörbuchs
Die neuen CDs des Hörbuchs sind alle in kleine Plastiktaschen gesteckt und werden in einer soliden Kartonbox abgegeben. Die hochwertige Aufmachung des Hörbuchs bringt es mit sich, dass sich es sich sehr gut eignet, um mit auf Reisen genommen werden. Die CDs sind optimal geschützt und auch bei unsanftem Umgang springt die Box nicht gleich auf. Ein schönes Cover und ein kleines Begleitheft sind weitere Pluspunkte bei der Aufmachung dieses Hörbuchs.


Fazit
Wer Lucinda Riley mag, wird um diese Produktion nicht herum kommen. Sie unterscheidet sich zwar merklich von den bisherigen Riley-Werken, bietet aber großen Unterhaltungswert. Die vielen verschiedenen Aspekte der Geschichte führen dazu, dass der Roman auch Leute ansprechen kann, die sonst dem Unterhaltungsgenre eher skeptisch gegenüber stehen. Allerdings sollte man das Flair für Vergangenheit mitbringen, um die wirkliche Perle des Romans uneingeschränkt genießen zu können.

4 5 Sterne


Hinweise
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