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„Geschlossen.“ Das Schild, das Paige Sullivan an die Eingangstür ihres Diners hängt, könnte sie seit zwei Jahren auch gut um ihr Herz tragen. Komisch nur, dass Mitch Kowalski das komplett ignoriert: Der notorische Bad Boy, soeben auf seinem Motorrad nach Whitford zurückgekehrt, sieht sie an, als wäre sie ein besonders köstlich aussehendes Erdbeertörtchen. Allerdings: Sein Lächeln geht Paige unter die Haut … Sollte sie vielleicht eine Ausnahme machen und Kowalski auf seine legendären Fähigkeiten als Mann testen? Paige wäre eher an etwas Solidem, etwas Ernstem interessiert und ist alles andere als der Typ für eine heiße Affäre. Andererseits bleibt Mitch ja nur für sechs Wochen. Kann man in der kurzen Zeit ernsthaft sein Herz verlieren?

 

Manche moegens Kowalski 

Originaltitel: All He Ever Needed
Autor: Shannon Stacey
Übersetzer: Thomas Hase
Verlag: Mira
Erschienen: April 2014
ISBN: 978-3-95649-004-0
Seitenzahl: 304 Seiten


Die Grundidee der Handlung
So hatte sich das Mitch nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er nur zu Hause nach dem Rechten sehen, solange sein jüngster Bruder das Bein im Gips auskuriert, doch was er vorfindet, ist eine Katastrophe: Die Lodge ist heruntergekommen, sein Bruder schwelgt in einem moralischen Tief und sein bester Freund steht kurz vor der Scheidung. Da kann er es eigentlich gar nicht gebrauchen, dass ihm die schöne Besitzerin des Diners nicht mehr aus dem Kopf geht, obwohl die ihn gar nicht beachtet. Er, der eigentlich immer zuerst seine Regeln klarstellt: Nur eine unverbindliche Affäre, keine Verpflichtungen und am Ende bin ich weg! Doch da hat er die Rechnung ohne Paige Sullivan gemacht, die ihm unter die Haut geht und immerzu seine Gedanken beherrscht …

Nach dem besonders lustigen und gelungenen letzten Band wirkt der 4. Teil der Kowalski-Serie blass. Die Geschichte ist zu einfach gestrickt und bietet kaum Überraschungen.


Stil und Sprache
Die beiden Protagonisten führen zu etwa gleichen Teilen durch die Geschichte. Wie gewohnt wird sie in dritter Person geschildert, wobei zahlreiche Gedanken jeweils in Kursivschrift eingefügt sind. Auch unverändert ist der lockere Schreibstil, der hier jedoch mit weniger Humor gespickt ist, als ich eigentlich erwartet hätte. Die zahlreichen lustigen Verwicklungen, die so vortrefflich im letzten Band vorhanden sind, habe ich hier vermisst.

Sicher, es gibt einige Stellen zum Schmunzeln und Lachen, die Dialoge sind zeitweise witzig. Doch hauptsächlich ist die Geschichte einfach gestrickt, zumeist ohne unvorhergesehene Wendungen. Der flüssige und schnörkellose Schreibstil der Autorin verstärkt diesen Eindruck. Die Emotionen sind breit gefächert, lassen aber die Tiefe vermissen. So betrinkt sich Mitch mit seinem Freund Drew, als dessen Ehe scheitert, ohne die tiefen Gefühle auf den Leser überspringen lassen zu können. Nach zwei Bieren setzt die Handlung aus und nur der schreckliche Kater am nächsten Tag zeichnet für das moralische Elend. Dies ist einfach zu wenig! Gelungen hingegen ist, wie Mitch die Vergangenheit und vor allem die Jugendsünden auf Schritt und Tritt begleiten und ihn zuweilen auch einholen.


Figuren
Mitch ist ein bekennender Schürzenjäger, der die Regeln vor jedem sexuellen Abenteuer klar auf den Tisch bringt. Werden sie nicht akzeptiert, ist er schneller weg, als die Frau sich das vorstellen kann. Dadurch lässt er auch keine gebrochenen Herzen zurück und schützt sein eigenes, das ihm in der Vergangenheit selbst gebrochen wurde. Mitch reagiert sehr empfindlich, wenn die Grenzen überschritten werden. Sein berühmt-berüchtigter Charme blitzt manchmal auf, kommt jedoch beim Leser nicht immer zu Geltung, weil er bei Paige fast völlig seine Wirkung verfehlt.

Paige lebt seit zwei Jahren in der kleinen Stadt und noch kein einziger Mann konnte ihr ein Date abringen. Ihre Gründe dazu sind einleuchtend erklärt und ihre Reaktionen aufgrund der Vergangenheit überzeugend. Sie ist sympathisch und nett, ein wenig mehr Temperament hätte ihr in meinen Augen aber gut gestanden.

Die bekannten Mitglieder des Kowalski-Clans fehlen hier fast gänzlich, da die Handlung in der Heimatstadt von Mitch und seinen Brüdern angesiedelt ist. Josh, der jüngste Bruder, hat sich beim Fall von der Leiter das Bein gebrochen und zeigt einige Gefühlsschwankungen. Zahlreiche Freundinnen von Paige sind in die Handlung eingebunden und haben mir durchweg gut gefallen. Auch Rose, die Haushälterin und Ersatzmutter der Kowalskis, hat viele Facetten.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Taschenbuches ist farbig und zeigt vermutlich einen Ausschnitt aus dem Diner von Paige und sie selbst beugt sich dem Törtchen entgegen. Das Cover passt somit ausgezeichnet zum Inhalt des Buches und auch zu den bisherigen Bänden der Serie. Wie gewohnt sind die Schriftzüge und auch das Törtchen mit einer leichten Lackschicht versehen. Auch die Rückseite zeigt sich im bekannten Stil: Im oberen Bereich auf gelbem Untergrund ist die Inhaltsangabe, darunter auf weißem ist das Foto und die Kurzvorstellung der Autorin abgedruckt.


Fazit
Erfolgsverwöhnter Playboy trifft auf hartgesottene Single-Frau und beißt sich die Zähne aus. Dies ist eine schöne Geschichte, mehr aber auch nicht. Weder Überraschungen noch viel Humor sind vorhanden, sodass es eher ein fades Lesevergnügen für Zwischendurch geworden ist.

3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich
Band 2: Ein bisschen Kowalski gibt es nicht
Band 3: Ganz oder Kowalski

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