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Kategorie: Boys Love

Spieglein, Spieglein ...

Naru hat ein dunkles Geheimnis: Immer wenn er in den Spiegel schaut, ist er ganz entzückt von sich selbst und überhäuft sich mit Liebesbeschwörungen. Ausgerechnet Mamoru, der Frauenheld der Universität, kommt hinter Narus Geheimnis. Naru schämt sich, doch wundert sich schnell: Mamoru macht sich gar nicht lustig über ihn und bietet ihm stattdessen sogar seine Hilfe an!

 

Mein huebsches Ego 

Originaltitel: Nar Kiss
Autor: Mariko Nekono
Übersetzer: Etsuko Tabuchi und Florian Weitschies
Illustration: Mariko Nekono
Verlag: Tokyopop
Erschienen: April 2015
ISBN: 978-3-842-01244-8
Seitenzahl: 212 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Wie sieht es aus, wenn ein Narzist plötzlich die Liebe für sich entdeckt? Genauso so, wie Mariko Nekono es dem Leser präsentiert. Naru ist ein Narzist, wie er im Buche steht und ist in wortwörtlichem Sinne selbstverliebt. Mamoru, Kommilitone Narus, hilf ihm dabei, das Problem zu bewältigen – mit all dem nötigen Körpereinsatz. Wird Mamoru es gelingen, Narus narzistische Seite in Zaum zu halten? Es bleibt spannend.

Mariko Nekono ist eine neue Mangaka auf dem deutschen Mangamarkt und macht mit ihrer ausgewöhnlichen, sich von anderen Boys Love Manga abhebenden Story einen gelungenen Anfang. Der Manga hat Witz, Charme und eine Priese Verrückheit. Gespickt ist der witzige Manga durch heiße Bishis, bei denen es gefühlvoll abläuft.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mariko Nekonos Deutschlanddebut überzeugt mit einer witzigen Story, die man so noch nicht in dem Boys Love Segment gesehen hat. Sie hat eine saubere Strichführung, die Gesichter sind sehr niedlich gezeichnet, ohne dabei aber zu kitschig zu wirken. Ingesamt legt sie Wert auf die Augenpartie. Besonders bei der Hauptfigur Naru ist der Niedlichkeitsfaktor stark herausgearbeitet. So hat er große, putzig dreinblickende Augen, denen sich sowohl Mamoru als auch der Leser nicht entziehen kann. Naru ist in seiner Gesamtheit eine gewohnte Hauptfigur: er hat große, unschuldige Augen, hellbraunes Haar, das ihm leicht ins Gesicht fällt und dabei seine Jugendlichkeit unterstreicht. Seine Statur ist klein, neben Mamoru wirkt er zierlich und regelrecht zerbrechlich, fast schon ein wenig weiblich durch seine großen Augen. Als Narzist-Naru ist er allerdings ziemlich anders: so sind seine Augen nicht mehr niedlich und groß, stattdessen bekommen sie einen hinterlistigen Zug, sie sind wesentlich kleiner und wirken fast kalt, da die Pupille fast das ganze Auge ausfüllt. Die Glanzeffekte, die sonst zu sehen sind, fehlen.

Auch Mamoru ist zu Naru eher kontrastierend dargetsellt. Er ist eher hochgewachsen, hat ein feines, schmales Gesicht, dunkelbraune Haare, die fast schwarz wirken. Ingesamt ein Aussehen, auf das nicht nur Frauen stehen. Als Frauenscharm an der Universität bekannt, ist er keineswegs ein Womanizer in der Hinsicht, stattdessen überzeugt er einen durch seine ruhige Gelassenheit und seine Freundlichkeit. Diese Freundlichkeit darf auch Naru erleben, da ihm Mamoru aus seiner Narzist-Naru-Situation heraushilft.
Obwohl Mamoru ruhig erscheint, merkt man als Leser schnell, was er für Naru empfindet und wieso er ihm hilft. Durch seine Unterstützung kommt es zwischen den beiden zu der ein oder anderen erotischen Situation. So küssen sich Mamoru und Naru, später haben sie Petting und schließlich sogar Sex. Die erotischen Szenen sind noch nicht so ausgereift, wie ich finde, dennoch sind sie sehr explizit dargstellt, wenn man auch nicht alles sehen kann. Anatomisch sind die Zeichnungen korrekt, was diese Szenen zu einem Genuss machen. Dennoch besteht da von seiten der Mangaka noch Potenzial nach oben.
Was den Wechsel der Kleidung angeht ist die Künstlerin auch sehr ausgewogen. So lässt sie ihre Figuren recht häufig die Kleidung tauschen, was für eine schöne Abwechslung sorgt und die jeweils gewählten Stücke passen gut zu den Charakteren.

Die auftauchenden Nebenfiguren sind in der Tat Nebencharaktere, dennoch haben diese auch gewisse Alleinstellungsmerkmale. Randfiguren sind die Klubmitglieder von Naru und Mamoru. Der Klubchef ist ein eher kleiner, dicklicher junger Mann, daneben haben wir die düstere Kuroki, stets mit Haaren vor dem Gesicht. Der stille, hünenhafte Ichikawa scheint für kurze Zeit eine Art Rivalen dazustellen, dennoch wird dieser Umstand auch schnell gelöst. Obwohl die Nebenfiguren nur kurze Auftritte haben, kann man sich aufgrund ihrer Eigenarten sehr gut an sie erinnern und sie geben der Story die nötige Würze.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt das Pärchen sehr innig, im Spiegel, den Naru in der Hand hält, sieht man sein Alter Ego, das sich beschwert. Das Cover selbst ist sehr farbenfroh und passt somit gut zum Inhalt und den Charakteren. Die Rückseitenillustration ist ein Ausschnitt der im Band enthaltenen Farbseite und strahlt einen in ruhigeren Farben an.
Die enthaltenen Farbseiten zeigen einmal Naru und Mamoru zusammen, die Rückseite der Farbseite das Backcovermotiv mit einer kleinen Erweiterung. Der Manga hat außer der Farbseite keine Extras, es gibt ein kleines Nachwort der Mangaka. Der Manga ist im gewohnten Tokyopopstandardformat in den Maßen 12,6 x 18,8 cm aufgelegt. 


Fazit
Mit einer innovativen Story und witzig-spiritzigen Charakteren überzeugt Makiko Nekono mit ihrem neuen Werk. Eine bunte Mischung aus großen Gefühlen und dezenter Erotik vermischen sich hier zu einer wunderbaren Einheit. Der Manga ist für jeden Fan des Boys Love Genre zu empfehlen, der gerne seine Lachmuskeln beansprucht.


4 Sterne


Hinweise
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