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Grausige Morde, verheerende Naturkatastrophen und Vampire im Blutrausch – die Zeichen sind eindeutig: Ein uraltes, bösartiges Wesen ist aus seinem Jahrhunderte währenden Schlaf erwacht und verbreitet Angst und Schrecken in der Welt. Vampirjägerin Elena Deveraux und ihr Geliebter, der Erzengel Raphael, müssen alles versuchen, um das drohende Unheil abzuwenden …

Engelsblut 

Originaltitel: Archangel's Consort. A Guild Hunter Novel
Autor: Nalini Singh
Übersetzer: Cornelia Röser
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: November 2011
ISBN: 978-3-8025-8595-1
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eigentlich müsste Elena sich erst von den Strapazen ihrer Verletzungen erholen, doch dafür bleibt ihr keine Zeit. Die Welt scheint auf den Kopf gestellt, zahlreiche Naturkatastrophen verwüsten ganze Landstriche, jedoch auffällig immer dort, wo sich Elena gerade befindet. Dazu kommt noch das tägliche Training, denn obwohl Elena jetzt ein Engel ist, bleibt sie verwundbar und hat Feinde. Und Horden von wild gewordenen Vampiren müssen in Schach gehalten werden, die neuerdings auch in Gruppen jagen. Elena wird von der Gilde auf die Jagd nach Vampiren geschickt und findet überall den Duft der schwarzen Orchideen, den Duft von Raphaels Mutter, die vor Jahrhunderten dem Wahnsinn verfallen und seither geschlafen hat. Sie hat es offensichtlich auf ihren Sohn und dessen Gefährtin abgesehen …

Auch dieser Band ist spannend mit viel Erotik in Szene gesetzt worden, leidet jedoch an einigen Überlängen und Wiederholungen. Der Fokus ist dabei auf die Familien und die Vergangenheit von Elena und Raphael gelegt.


Stil und Sprache
Engelsblut knüpft punktgenau an Ende des letzten Bandes an und beginnt eher gemächlich mit den verschiedenen Naturphänomenen, die zuerst nicht mit dem Erwachen eines uralten Erzengels in Verbindung gebracht werden. Doch schnell wird klar, dass einer der ganz Mächtigen zu Bewusstsein kommt, was die Spannung in die Höhe treibt. Immer mehr unerwartete Ereignisse, plötzliche Angriffe von der Natur und blutrünstigen Vampiren zeigen, dass Elena das eigentliche Ziel der Gewaltwellen ist. Rhaphael würde Elena daher am liebsten in Watte packen. Dass sich dies die eigenwillige Jägerin nicht gefallen lässt, bringt so manchen Dialog zum Kochen, auch wenn dies manchmal zu wiederholten Diskussionen führt. Die Gefühle der Protagonisten sind dabei perfekt in Szene gesetzt und überzeugen mit zahlreichen Facetten. Viel heiße Erotik ist wiederum in die Handlung eingebaut, die leider nicht mit neuen Ideen aufwarten kann, sondern einem mittlerweile allzu bekannten Muster folgt. An sich sind sie ansprechend und gefühlvoll ausgearbeitet.

Spannend wird es auch, weil Elena als Gildenjägerin gebraucht wird, obwohl sie als junger Engel noch zu sehr verwundbar ist. Gefährliche Übergriffe müssen abgewehrt werden, wobei nicht nur Elena in die Schusslinie gerät, sondern auch ihre engelhaften oder vampirischen Begleiter und Beschützer. Das Tempo der Handlung nimmt laufend zu, immer mehr Anzeichen und Auswirkungen des erwachenden Urengels sind wie Paukenschläge und steuern auf den Showdown zu. Dieser ist packend, wendungsreich und mit einem überraschenden Ausgang perfekt gelungen.


Figuren
Elena läuft die Zeit davon. Einerseits muss sie ihre Flugfähigkeit verbessern, ihre Muskeln und die neuen Bewegungen im Kampf trainieren, andererseits nimmt sie auch an der Seite von Raphael als seine Gefährtin offizielle Termine war. Ihre Feinde sind dabei zahlreich, nur wenige akzeptieren Elena aber viele Rivalen erhoffen sich, Raphael zu schwächen oder gar zu stürzen, indem sie Elena vernichten. Zudem ist sie als Jägerin für die Gilde im Einsatz. Dieser ganze Druck wirkt sich auf die Beziehung mit Raphael aus, was sehr schön herausgearbeitet wurde. Ausgezeichnet gefallen hat mir, dass Elena sich allen gegenüber behauptet, auch wenn es zuweilen schwer für sie ist.

Raphael ist in ständiger Sorge um Elena, muss immer wieder seinen Beschützerinstinkt zurücknehmen und sich in Erinnerung rufen, dass Elena eine Jägerin und „seine Kriegerin“ ist. So wie Elena ihre Vergangenheit mit der Erbschaft ihrer Mutter einholt, muss sich Raphael mit der Horrorbefürchtung auseinandersetzen, dass es seine Mutter ist, die erwacht. Die Wellen von Gewalt, die zusammen mit den Naturkatastrophen die Stadt überrollen, gehen fast über seine Selbstbeherrschung.

Die Nebenfiguren sind durchweg gelungen und man kennt die meisten davon mittlerweile recht gut. Fast alle bekommen neue Facetten dazu oder man erfährt mehr über deren Vergangenheit. Der Fokus steht in diesem Band bei Elenas Familie. Obwohl auch die Mutter von Raphael oft erwähnt wird, hatte ich nicht den Eindruck, ihr wirklich näher zu kommen. Sie findet vor allem in der Erinnerung von Raphael Erwähnung, die jedoch nur wenige Schlüsselszenen enthalten, die mehrmals wiederholt werden.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur reiht sich perfekt in die Serie ein. Das Bild ist geprägt von rot-braunen Schattierungen. Die Augen der Frau sind mit einer glänzenden Farbschicht versehen und blicken den Betrachter direkt an. Auch der Schriftzug „Engelsblut“ sticht mit der Spotlackierung und dem hellen Hintergrund heraus. Im gesamten Bild sind dezent geschriebene Worte und Schriftzeichen abgedruckt. Die Rückseite zeigt ein ähnliches Bild, im unteren Bereich ist eine beleuchtete Skyline mit Schriftzeichen zu sehen, darüber mit einem satten, rot gefärbten Hintergrund ist die Inhaltsangabe.


Fazit
Zwar ist dies ein äußerst spannender, mit Katastrophen vollgepackter Band, er leidet jedoch an einigen Wiederholungen, die zuweilen bremsend wirken. Sehr gut gelungen ist dabei die Entwicklung der Beziehung von Elena und dem Erzengel Raphael und lässt den Leser neugierig auf den nächsten Band zurück.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Engelskuss
Band 2: Engelszorn

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