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Célia von Delphyrias, Priesterin der Göttin der Nacht und von allen Völkern der Welt von Arvaleriad als das wahre Orakel verehrt, plagen schreckliche Albträume, in denen sie ihren eigenen Tod vor Augen sieht. Doch handelt es sich bei ihren Visionen bloß um Träume oder sind es Prophezeiungen, die schon bald Realität werden?

 

Der Horizont von Nacht und Finsternis 

Autor: Natalie M. Wesely
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen: 06/2014
ASIN: B00SOFJB76
Seitenzahl: ca. 445 Seiten (ebook)


Die Grundidee der Handlung
Die Seherin Célia lebt vollkommen abgeschottet in ihrem Tempel, bewacht und kontrolliert von ihren Priestern. Das im restlichen Land Krieg herrscht, der immer bedrohlichere Ausmaße annimmt, davon bekommt sie so gut wie nichts mit. In ihren Träumen und Visionen erlebt sie Nacht für Nacht eine Szene, die sie nicht richtig deuten kann – doch eins ist ihr klar: sie würde ihre Stellung, ihren Rang als das wahre Orakel von Arvaleriad nie aufgeben. Es sei denn mit ihrem Tod. Dafür nimmt sie ihr Amt viel zu ernst. Doch es gibt Männer im Land, die sehen das etwas anders. Ihre Prophezeiungen sind begehrt, aber auch gefürchtet und besonders einer möchte von ihrer Macht profitieren und spielt dabei nicht mit offenen Karten.

Unstrukturiert und oftmals sehr weitschweifig hat die Autorin diesen ersten Band einer Dark Fantasy Trilogie in Szenen gesetzt.


Stil und Sprache
Durch einen unsichtbaren Erzähler wird der Leser vom ersten Moment an in eine etwas unübersichtliche Handlung gezogen, die sich an einigen Stellen sehr zieht, an anderen dafür schön kurzweilig und fesselnd ist. Nur wirklich begeistern und packen, das vermag dieser Band nicht. Unzählige Figuren spielen hier zusammen, viele davon sind absolut uninteressant und es wird – für meinen Geschmack – zu sehr auf Nichtigkeiten eingegangen, die mich als Leser gar nicht interessiert haben. Dadurch, dass das Geschehen sehr unstrukturiert ist und im weiteren Verlauf der Geschichte Dinge passieren, die bereits ziemlich am Anfang des Buches passiert sind (nur mit etwas anderen Worten), kommt beim Lesen schnell das Gefühl auf: das hab ich doch schon mal gelesen. Keine Frage, die Autorin hat eine gute Fantasie, doch ihr fehlt die Tiefe, der Funke springt nicht über. Etwas, das bei einem großen Fantasyroman aber notwendig ist, um den Leser in seinen Bann zu ziehen. Es geht passagenweise unglaublich brutal und blutig zu, da werden mörderische Wettkämpfe ausgetragen und unschuldige Leute auf grausamste Weise ermordet – einfach weil es einer bestimmen Figur Spaß macht -  und doch entsteht, trotz der Brutalität und den Landschaftsbeschreibungen und unterschiedlichen Dialogen, keine wirkliche Begeisterung. Der Roman wirkt zu überfrachtet, zu vollgestopft und zu unübersichtlich.


Figuren
Mit großartigen Beschreibungen ihrer Charaktere hält sich Natalie M. Wesely nicht auf. Sie umreißt ihre Figuren mit wenigen Worten, und bringt diese ihrem Leser durch deren Agieren nahe. Doch statt es dem Leser durch die Ereignisse selbst zu überlassen, zu erkennen, ob diese Figur nun ein ehrliches Spiel spielt oder nicht - was die Spannung um einiges erhöht hätte - gibt sie alles vor und macht so das Zusammenspiel langweilig und sehr vorhersehbar. Das fand ich schade, stecken in diesem Roman doch gute Ansätze.

Célia ist eine von vier Seherinnen des Landes Arvaleriad, die ihr Leben in prächtigen Tempeln führen und deren einziger Kontakt zur Außenwelt über gelegentliche Audienzen und ihre Priesterschaft stattfindet. Die Seherinnen sind vom Schicksal dazu auserkoren, ein Leben ohne Liebe zu leben. Sie dürfen sich unter gar keinen Umständen verlieben oder gar mit einem Mann intim werden, denn dann wäre ihre Gabe des Sehens für alle Zeit verloren. Dass Célia sich gegen die Kontrolle ihrer Priesterschaft auflehnt, und immer öfter und klarer deutlich macht, dass sie das Orakel ist und niemand anderer, das gefällt vor allem einem Priester nicht. Aber sie hat genug von den Intrigen, der falschen Unterwürfigkeit und dass jeder ihrer Schritte vorgezeichnet ist.

Darius ist ein Bauernsohn, der auf dem Land die Schrecken des Krieges hautnah erlebt hat. Sein Wunsch nach Rache und Vergeltung führen ihn zu Célia und an den Hof in Pyromitas. Er ist ein ehrlicher und aufrichtiger Mann, der Gerechtigkeit für seine Schwester will. So sympathisch er auch ist, er geht teilweise in dem ganzen Figurengetümmel und der verworrenen Handlung unter.


Aufmachung des Buches
Das Cover des ebooks ist in kräftigen Farben gehalten und wirkt etwas düster. Eine Maske und ein verzierter Waffenschild beherrschen das Covermotiv, das als Hintergrund für den leicht verschlungen geschriebenen Buchtitel dient. Nicht unbedingt mein Geschmack, doch zum Buchinhalt passt es irgendwie.


Fazit
Dieses Buch ist kein Meisterwerk und der offene Schluss ist nicht unbedingt das, was man am Ende eines Buches erwartet. Hier wurde zu viel zu schnell gewollt und ein guter Plot mit Nebensächlichkeiten zugepackt und dadurch zerrschrieben. Schade, da hatte ich mir durch das Cover und die Inhaltsangabe etwas mehr erwartet.


2 Sterne


Hinweise
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