Ein mysteriöser Brief erreicht die ehemaligen Ermittler der A-Gruppe. Sie sollen sich treffen, in einem verlassenen Herrenhaus, und jeder von ihnen soll eine Geschichte erzählen. Wer steckt hinter dieser Einladung? Ein letztes Mal kommen Paul Hjelm und seine Ex-Kollegen zusammen und warten auf den geheimnisvollen elften Gast.
Originaltitel: Elva |
Die Grundidee der Handlung
Alles beginnt mit einem Brief. Einem Brief, den alle zehn ehemaligen Mitglieder der A-Gruppe erhalten haben und in dem sie eingeladen werden, sich ein letztes Mal zu treffen. Als sie am Ort des Geschehens eintreffen, ist niemand da, aber alles ist vorbereitet: Gästezimmer sind hergerichtet, es gibt reichlich zu essen und zu trinken und alles weist auf einen wunderbaren Abend hin. Nur ihr Gastgeber zeigt sich den Gästen nicht, also erzählen sie reihum ihre ganz speziellen Geschichten. Bis kurz vor Mitternacht doch noch jemand eintrifft … und sie gemeinsam eine allerletzte Aufgabe zu lösen bekommen …
Wer sich hier auf den Hinweis eines großen Versandhandels verlässt („A-Team, Band 11“), wird vermutlich enttäuscht sein, denn ein Krimi ist Der elfte Gast nicht und für jemanden, der nicht alle zehn Bände gelesen hat, wird sich der Sinn dieses Buches nicht erschließen. Am Ende von Bußestunde hat Arne Dahl versprochen, dass sich seine Ermittler noch einmal treffen werden und dieses Versprechen hat er gehalten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Stil und Sprache
Arne Dahl bleibt sich treu. Er baut seine Geschichte ganz behutsam auf, beleuchtet sie von jeder Seite und gibt jedem Teammitglied die Gelegenheit, seine Gedanken einzubringen. Allein die Art und Weise, wie sich die Zehn nach und nach versammeln, erinnert doch sehr an die verschiedenen Erzählstränge der vorhergehenden Bände. Und sofort ist man wieder bei ihnen, bei Arto Söderstedt, Viggo Norlander, Jan-Olov Hultin, Jon Anderson, Jorge Chavez, Lena Lindberg, Sara Svenhagen, Gunnar Nyberg und natürlich bei Paul Hjelm und Kerstin Holm. Sind sie dann alle erst einmal versammelt, verwendet Arne Dahl die beobachtende Perspektive und beleuchtet den Abend von außen, wie ein über den Dingen schwebender Geist.
Zentraler Bestandteil der Geschichte sind wiederum die Geschichten der Protagonisten. Sie sind in ihrem Inhalt sehr unterschiedlich und ebenso unterschiedlich sind sie bei der Faszination, die sie auf den Leser ausüben. Das reicht von sehr spannend über mittelmäßig bis hin zu vollkommen schräg und nur schwer verständlich. Für meinen Geschmack hätten einige Storys ruhig deutlich kürzer ausfallen dürfen, die Rahmenhandlung erweist sich doch als wesentlich interessanter. Über das Ende kann ich natürlich nichts verraten, auch nicht, wer denn nun der elfte Gast ist, muss allerdings gestehen, dass ich etwas in der Art erwartet hatte.
Figuren
Ich mag sie einfach, diese zehn Ermittler, über die Jahre sind sie mir ans Herz gewachsen und haben sich fast zu echten Menschen entwickelt. Irgendwo in Schweden (oder wo sie sonst gerade sind) kann man sie treffen, ganz bestimmt! Derart lebendige Romanfiguren sind mir sonst noch nirgendwo untergekommen, hier versteht es Arne Dahl, ganz großes Kino zu zaubern und das zieht er durch bis zum Schluss. Obwohl, ganz Schluss ist es zumindest für einen Teil der Figuren ja noch nicht, sind sie doch auch Teil der OPCOP-Gruppe, über deren Fälle Arne Dahl in einer zweiten Serie schreibt.
Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch passt in seiner Aufmachung zu den zehn Fällen, die die A-Gruppe lösen musste. Ebenfalls passend zum Inhalt der Geschichte ist auf dem Cover ein Kelch abgebildet, in den von oben Wein eingegossen wird. Innen gibt es insgesamt 24 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.
Fazit
Wer einen letzten Fall für die A-Gruppe erwartet, ist hier falsch. Wer sich hingegen noch einmal in Ruhe von Kerstin Holm und ihren Kollegen verabschieden will, bekommt mit diesem Roman eine gute Gelegenheit dazu.
Hinweise
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