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Sing um dein Leben! Für Vicki scheint ein Traum wahrgeworden zu sein: Sie hat es bei der neuen Castingshow in die letzte Runde auf einer abgelegenen Südsee-Insel geschafft und hat nun die Chance auf eine Million Euro und einen Plattenvertrag. Aber der Wettbewerb ist nicht nur hart, sondern tödlich. Vickis Mitbewohnerin Carolin wird am Strand gefunden – erschlagen. Wer ist zu so einer Tat fähig? War es einer der Kandidaten, die Carolin in den Fights aus dem Wettbewerb gedrängt hat? Die Anspannung wird zu einem wahren Nervenkrieg, denn der Mörder muss noch auf der Insel sein …

 

Schlusstakt 

Autor: Arno Strobel
Verlag: Loewe
Erschienen: 03/2015
ISBN: 978-3785578650
Seitenzahl: 224 Seiten


Die Grundidee der Handlung
"Germany’s MegaStar" heißt die Show, bei der Vicky mitmacht. Inzwischen hat sie Phase drei erreicht und fliegt mit 49 anderen Kandidaten auf die Malediven. Dort läuft aber lange nicht alles wie geplant, nicht die Sängerinnen und Sänger stehen im Mittelpunkt, sondern alles dreht sich um Einschaltquoten und Action für die Show. Vicky gerät mitten hinein in Intrigen und Grabenkämpfe, sieht sich unfairen Methoden ausgesetzt und ist schnell überfordert. Als dann eine ihrer Mitstreiterinnen ermordet wird, versucht Vicky herauszubekommen, was auf der Insel eigentlich gespielt wird. Das passt allerdings den Machern der Show ganz und gar nicht, denn die wollen sich nicht in die Karten sehen lassen …

Schlusstakt beschreibt eine Mischung aus DSDS und dem Dschungelcamp, in der junge Mädchen wie Vicky und ihre Mitkandidaten vollkommen überfordert sind. Der Thrilleranteil ist nicht gar so hoch wie der Rückentext es vermuten lässt, vielmehr stehen die teilweise unlauteren Methoden der Fernsehmacher im Mittelpunkt, was aber nicht unbedingt weniger beängstigend ist. Man fragt sich beim Lesen unwillkürlich, wie viel Wahrheit über das TV-Geschäft die Geschichte enthält.


Stil und Sprache
Arno Strobel hat sich eher mit Psychothrillern für Erwachsene einen Namen gemacht, ihm gelingt aber auch die Ansprache einer ganz anderen Zielgruppe. Nach einem thrillertypischen Prolog setzt die Handlung drei Tage zuvor ein und Vicky erzählt in der dritten Person aus ihrer Sicht die Geschichte. So weiß man als Leser nicht mehr als sie und kommt ihr schnell sehr nahe. Einzig einige wenige Abschnitte sind in kursiver Schrift gedruckt und erzählen aus der Vergangenheit einer unbekannten Person, deren Identität erst sehr spät enthüllt wird.

Abgesehen davon, dass der Mord erst geschieht, als das Buch schon fast zur Hälfte rum ist, gelingt es Arno Strobel trotzdem, eine gewisse Grundspannung aufzubauen, die aber eben nicht dem Mord entspringt, sondern dem Drumherum der TV-Show und den Konflikten, die auf dieser Ebene entstehen. Insgesamt gewinnt man als erwachsener Leser den Eindruck, es handele sich um eine „abgespeckte“ Version eines echten Thrillers, der für Jugendliche aufbereitet wurde. Spaß macht das Lesen trotzdem und für die gedachte Altersgruppe ist Schlusstakt genau richtig!


Figuren
Vicky ist die zentrale Figur und sie ist eine – in meinen Augen – typische 18jährige. Einerseits auf dem Papier volljährig, andererseits noch nicht wirklich erwachsen. Voller Zweifel, Ängste und mit dem Wunsch, es allen recht zu machen. Ihr kommt man aufgrund der Erzählperspektive sehr nahe und kann sich durchaus mit ihr identifizieren.

Aber auch die übrigen Personen wirken überwiegend authentisch und sind gut dargestellt. Natürlich werden hier (auch) Klischees und Stereotypen bedient. Es gibt die ehrgeizige Ivana, die rücksichtslos und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist, die schüchterne, aber sehr talentierte Carolin, den Liebeslieder schmalzenden Boygroup-Typ und ähnliche Vertreter, aber diese gehören in so eine Show und damit auch in dieses Buch. Da kann man  ein paar Oberflächlichkeiten durchaus verschmerzen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist etwas größer als üblich und in Klappbroschur ausgeführt. Das Cover zeigt eine kleine Palmeninsel, umgeben von türkisfarbenem Meer. Der Titel ist erhaben geprägt und wirkt wie eine hingekritzelte Parole mit seinen unregelmäßigen Buchstaben. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog 37 kurze Kapitel.


Fazit
Schlusstakt ist ein Jugendthriller, der mit einem topaktuellen Thema lockt und darüber auch eine Menge zu erzählen hat. Spannend, lebendig, gut!


4 5 Sterne


Hinweise
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