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Die alte Reichsstadt Askir ist ein Ort des Handelns und des Reichtums, aber auch der dunklen Geschäfte. Im Hafenviertel wird ein Toter gefunden, der entsetzlich zugerichtet ist. Seine Kehle wurde mit scharfer Klinge durchschnitten, der Kopf abgerissen. Das Opfer ist der Kammerdiener Jenks, der in der Botschaft des Nachbarstaates tätig war. Stabsleutnant Santer, der mit den Ermittlungen beauftragt wird, bekommt Unterstützung von der „Eule“ Desina, der einzigen Magierin Askirs. Desina kann die Ereignisse der Tatnacht sehen, als wäre sie selbst dabei gewesen. Und bald erkennt sie, dass in den dunklen Gassen Askirs ein weitaus mächtigerer und gefährlicherer Feind lauert als befürchtet. Ein unwiderstehliches Abenteuer für Askir-Fans und Neueinsteiger, das in die magische Welt von Richard Schwartz' hoch gelobtem Fantasy-Zyklus führt.

 

  Autor: Richard Schwartz
Verlag: Piper
Erschienen: 05/2009
ISBN: 978-3-492-26674-1
Seitenzahl: 429 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Kammerdiener Jenks wird tot im Hafen von Askir gefunden. Der Stabsleutnant Santer wird mit den Ermittlungen beauftragt und holt sich zur Unterstützung die Magierin Desina, die Eule von Askir. Desina hat die Fähigkeit, die Vergangenheit der Opfer vor ihrem Auge zu sehen. Doch was sie im Fall Jenks' sieht, bedeutet für ganz Askir eine Bedrohung: der Feind beherrscht die Schwarze Magie.

Auf dem Weg, den Mörder zu finden, trifft Desina viele Bekannte, so z. B. Istvan, den Besitzer des Wirtshauses Gebrochene Klinge. Desina vermutet hier Wiesel, einen kleinen Taschendieb. Sie glaubt, dass er gesehen hat, wie der Kammerdiener zu Tode gekommen ist. Und tatsächlich trifft die Eule von Askir den jungen Mann. Wiesel erzählt Desina, dass er an dem Todesabend im Hafen war und gesehen hat, wie Jenks zu Tode gekommen ist. Allerdings war Wiesel nicht zufällig da, sondern wurde von Jenks dorthin bestellt. Wiesel hat gesehen, wie Jenks sich selbst die Kehle durchgeschnitten und das Genick gebrochen hat. Es war aber kein Selbstmord, sondern er wurde zu der Tat gedrängt. Gedrängt von einer Macht, die wusste, dass Wiesel sie beobachtete. Der Taschendieb sollte den gezwungenen Freitod miterleben.

Desina spürt die Bedrohung. Und da sie eine junge Eule ist, bekommt sie von "oben" einen Adjudanten an die Seite gestellt. Sie ist hiervon nicht begeistert. Sie arbeitet am liebsten alleine. Da sie aber nicht drumherum kommt, bittet sie darum, dass der Stabsleutnant Santer den Job übernimmt. Sie spürte schon bei der ersten Begegnung mit ihm im Hafen, dass er etwas Besonderes war und fühlt sich mit ihm auf der sicheren Seite.

So ziehen sie gemeinsam los, um den Mörder und den Schwarz-Magier, der Askir den Untergang bringen will, zu suchen und zu finden.


Stil und Sprache
Richard Schwartz schrieb den Roman in der dritten Person und versuchte, mich in die Welt Askirs, einer alten Reichsstadt, zu entführen, was ihm anfangs gut gelungen ist. Richard Schwartz beschreibt detailliert, wie der Kammerdiener Jenks zu Tode kommt. Ich fühlte mich wie ein Wanderer, der unbeschwert über eine grüne Wiese schlendert. So leichtfüßig und interessant ließen sich die ersten Seiten lesen, doch plötzlich – ohne jede Vorwarnung – stand ich vor einem Abgrund, der für mich unüberwindbar war. Es folgten unzählige Seiten langweiliger Erklärungen und Beschreibungen. Ich konnte nicht erkennen, dass sie mit dem Aufklären des Falles zu tun hatten. Ich grub mich qualvoll durch die Seiten, bis ich endlich – und ich war wirklich froh, dass es so weit war – zu den Seiten kam, wo es wieder etwas – aber auch nur etwas – lesenswerter wurde.

Ohne, dass eine Jahreszahl genannt wird, komme ich zu dem Schluss, dass die Geschichte im Mittelalter spielt. Dementsprechend ist die Sprache in den Dialogen, woran ich mich schnell gewöhnen konnte. Der Schreibstil des Autors ist gut und einfach zu lesen. Insbesondere gefallen mir die kurz gehaltenen Sätze. Richard Schwartz verzichtet auf Marathon-Sätze.

Wendepunkte hat der Roman in meinen Augen zwei: einen negativen und einen etwas positiveren. Der negative Wendepunkt ist der Bruch von der Spannung (der Tod des Kammerdieners) in die abgrundtiefe Langeweile von Beschreibungen und Erklärungen. Die etwas positivere Wende ist der Übergang von dieser enormen Langeweile in die etwas weniger heftige. Spannung ist bei mir nur am Anfang aufgekommen, die mir aber schon sehr bald genommen wurde.

Mit dem letzten Satz der Zusammenfassung des Buches – dem Klappentext – stimme ich nicht überein, wollte aber die Inhaltsangabe in Gänze übernehmen, damit man mir nicht nachsagt, ich ließe etwas weg.


Figuren
Die Charaktere sind dagegen gut dargestellt, teilweise einfach nur beschrieben, teilweise aber auch durch Handlung präsentiert. Das gefällt. Die menschlichen Züge, z. B. Fehler, Gefühle, kommen natürlich herüber und ermöglichen, sich Szenen gut vorstellen zu können (z. B. die bullige Erscheinung Istvans, wie er die dreißigjährige Desina beim Wiedersehen freudig in die Luft hebt). So gut die Charaktere auch beschrieben werden, ein Identifizieren mit den Hauptpersonen fällt mir schwer bzw. ist mir nicht möglich, da sie mich nicht in die Welt Askirs hineinziehen können.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein ansprechendes Cover. Die gezeichnete und nicht fotografierte Szene zeigt Desina, die Magierin, und eine weiße, im Mondlicht leuchtende Eule. Ich vermutete bei dem ersten Anblick Mystisches, Geheimnisvolles, was im Buch auch präsentiert wird, allerdings nur sehr mäßig.


Fazit
Das Buch ist das aktuelle der Askir-Saga. Vielleicht hätte ich zuvor die anderen Bände lesen müssen, um Gefallen an diesem Buch zu bekommen. Doch „Die Eule von Askir“ ist für mich der Grund, warum ich mich von dem Gedanken verabschiede. Leider hat mir der Autor mit diesem Roman sehr schnell die Lust daran genommen, seine vorherigen Werke zu lesen.

Da die Idee der Geschichte gut ist (das hat mich auch gereizt, das Buch zu kaufen) und die Charaktere gut dargestellt werden, gebe ich dem Buch noch einen Punkt. Mehr hat es in meinen Augen aber nicht verdient.


1 Stern


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