Ein „heiß" geliebtes Bilderbuch!
„Noch mal, noch mal!", drängelt der kleine Drache. Warum will seine Mutter ihm seine Lieblingsgeschichte nicht noch mal vorlesen? „Nicht einschlafen, weiterlesen!", quengelt er immer lauter. Ist mir doch egal, wenn ihr alle müde seid, ihr Bilderbuchfiguren, denkt er hellwach und faucht ärgerlich. „Macht gefälligst weiter, sonst spuck ich Feuer!"
Eine feurige Gutenachtgeschichte von der man einfach nicht genug bekommen kann.
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Originaltitel: Again! |
Die Grundidee der Handlung
Der kleine Drache ist noch kein bisschen müde und möchte seine liebste Gutenachtgeschichte hören. Also liest seine Mutter ihm diese vor. Doch das ist nicht genug. Der kleine Drache bettelt und bettelt, dass sie ihm die Geschichte noch einmal vorliest. So liest die Mutter abermals die Geschichte vor und von Mal zu Mal kürzt sie die Geschichte immer ein wenig ab, bis sie selbst und die Figuren in der Geschichte einschlafen. Das macht den kleinen Drachen so wütend, dass er nur noch Feuer speit. Bis schließlich auch sein Lieblingsbuch ein Brandloch hat ...
Wohl alle Eltern kennen die Situation, dass Kinder das Zubettgehen gerne hinauszögern und die Gutenachtgeschichte immer und immer wieder hören wollen. Die Autorin Emily Gravett greift dieses Thema auf eine ungewöhnliche Art und Weise auf, die wohl Geschmackssache ist.
Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
„Noch mal!" soll laut Buchangaben eine Gutenachtgeschichte für Kinder ab vier Jahren sein. Allerdings ist die Geschichte für diese Zielgruppe sehr schwer verständlich und wenig kindgerecht aufbereitet. Die angebrachte Sprache ist sehr hochgestochen und Kindern fällt es besonders in diesem Alter noch schwer, den Zusammenhang und die Intention der Handlung zu verstehen. Das Bilderbuch beginnt damit, dass der kleine Drache mit seinem Lieblingsbuch auf seine Mutter zukommt. Infolgedessen wird auf der nächsten Seite das Buch mit der Drachengeschichte abgebildet, welche die Mutter vorliest. Somit befinden sich zwei Geschichten in einem Buch. Das kann für die jungen Betrachter und Zuhörer sehr verwirrend sein. Die Gutenachtgeschichte ist in einer märchenhaften und gereimten Sprache verfasst, welche zum Teil recht furchterregende Sätze beinhaltet. Der kleine Drache erhält als Protagonist nur wenig Sympathiepunkte. Durch seinen übertriebenen Wutausbruch wirkt er auf den Leser unsympathisch und die Einsicht über sein Fehlverhalten bleibt in diesem Buch vollkommen aus. Die genaue Intention, welche die Autorin mit dieser Art von Gutenachtgeschichte verfolgt, ist nicht ganz klar. Meiner Meinung nach wühlt solch eine aufregende Geschichte eher auf und ist als Gutenachtgeschichte wohl weniger geeignet.
Vom Text und Inhalt abgesehen sind die Illustrationen, die ebenfalls von der Autorin Emily Gravett stammen, recht niedlich und klar gestaltet. So erstrecken sich die großflächigen Illustrationen stets über eine Doppelseite. Wenn die Drachenmutter ihrem Sohn vorliest, ist das große Buch abgebildet, sodass man dessen fragwürdigen Inhalt lesen kann. Im Vordergrund sieht man dabei den kleinen Drachen mit seiner Mutter. Die Illustrationen sind in satten Farben gestaltet, die Gemütszustände der beiden werden aussagekräftig dargestellt. So erkennen bereits jüngere Kinder, dass die Mutter von Seite zu Seite müder wird und der kleine Drache zunehmend an Wut gewinnt. Dabei wird das Schriftbild dieses Ausrufs immer größer geschrieben, wodurch ausgedrückt werden soll, dass der kleine Drache dies am Schluss aus lauter Wut schreit. Schlussendlich spuckt er Feuer, wodurch sowohl im abgebildeten Buch, wie auch im richtigen Buch ein Brandloch entsteht, welches sogar auf der Buchrückseite eingestanzt ist.
Aufmachung des Buches
Das Bilderbuch „Noch mal!" ist in einem beinahe quadratischen Format erschienen. Durch seine angenehme Größe liegt es sehr gut in der Hand. Auf dem lindgrünen Cover ist der kleine Drache mit seinem roten Lieblingsdrachenbuch abgebildet. Das ausgestanzte Loch auf der Buchrückseite zieht einige Blicke auf sich.
Fazit
„Noch mal!" kann durch seinen Inhalt sowie die schwer verständlichen Formulierungen nicht überzeugen. Auch als Gutenachtgeschichte ist das Buch nicht zu empfehlen. Lediglich die Aufmachung und Gestaltung des Buchinneren werten das Bilderbuch auf.
Hinweise
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