Don Tillman ist hochintelligent, sportlich, erfolgreich - und er will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist. Und dann kommt Rosie. Barkeeperin, Raucherin und immer zu spät. Mit ihr lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.
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Originaltitel: The Rosie Project |
Die Grundidee der Handlung
Don Tillman ist ein angesehener Wissenschaftler. Als Genetiker verdient er gut, er kann sich einen gehobenen Lebensstil leisten. Nur fehlt ihm noch die passende Partnerin. Interessiert beobachtet Don das Treiben seines Freundes Gene, der sich darum müht, von jeder Nationalität eine Frau ins Bett zu holen. So stellt er sich seine künftige Partnerschaft nicht vor. Mehrere Versuche, die passende Frau zu finden, scheitern. Also entwickelt Don einen Fragebogen, der die ultimativ beste Partnerin zu Tage fördern soll. Gene beobachtet das Ehefrau-Projekt mit Belustigung und Skepsis. Er beschließt, seinem Freund unter die Arme zu greifen und erklärt ihm, er würde ihm aus den Fragebogen-Anwärterinnen die passende aussuchen. Als kurz darauf Rosie bei Don erscheint, ist dieser irritiert. Denn nichts an der jungen Frau - mit Ausnahme ihres Aussehens - entspricht den Vostellungen von Don. Um seinen Freund nicht zu brüskieren, beschäftigt sich Don näher mit Rosie und entdeckt in ihr eine völlig neue Welt. Doch auch Rosie muss erkennen, dass der verschrobene Professor durchaus interessante Seiten hat.
Witzig, weise und voller Liebenswürdigkeit hat Graeme Simsion die Geschichte von Rosie und Don ausgestaltet. Vom ersten Moment an vermag der Hörer sich des Zaubers der Geschichte nicht mehr zu entziehen. Don, der überkorrekte und dennoch in seiner Art äußerst liebenswürdige Professor, zaubert so manches Lächeln auf das Gesicht. Und die unkonventionelle Rosie ist die perfekte Gegenspielerin des stark auf Formen bedachten Don. Dass der Autor mit seiner Geschichte auch die Frage des Asperger-Syndroms auffasst und dies auf subtile Art mitschwingen lässt, gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe. Die Wahl der Charaktere wie auch das Konzept des Plots garantieren einen Hörgenuss mit Nachwirkungen.
Darstellung des Hörbuchs
Wohl kaum einer könnte Don Tillman besser verkörpern als Sprecher Robert Stadlober. Er ist schlichthin die Traumbesetzung für den in Ich-Version geschriebenen Roman. Mit unglaublichem Feingefühl und Witz gibt Stadlober den überkorrekten Professor wieder, verleiht aber auch Gene und dessen Frau Claudia, sowie natürlich der erfrischend unkomplizierten Rosie durch leichte Nuancierung der Stimme ungeheuer viel Charakter. Viel zu schnell ist das Hörbuch fertig, niemals kommt der Eindruck auf, es gebe unnötige Längen oder man wisse nun schon genug, um den Schluss an sich zu kennen. Die wunderbare Lesung von Robert Stadlober macht auch wett, dass keinerlei musikalische Akzente gesetzt sind.
Aufmachung des Hörbuchs
Das Hörbuch ist ganz dem geschriebenen Buch nachempfunden - Das Cover ist unverwechselbar und in seiner Einfachheit schon fast wieder komplex. Präsentiert werden die fünf CDs in einem klappbaren Kartonschuber, was leider dazu führt, dass sich das Ganze nicht ganz so eignet, um mitgenommen zu werden. Ein Gummiband oder eine Plastiktüte sollten unbedingt zum Einsatz kommen, will man verhindern, dass die CDs aus dem Schuber rutschen. Die notwendigen Informationen sind alle auf der Hülle enthalten, wodurch ein Begleitheft unnötig geworden ist.
Fazit
Hinsitzen und abschalten: Kaum ein anderes Hörbuch hat diese Wirkung, die "Das Rosie-Projekt" erzielt. Selbst wer müde ist, mag der Geschichte lauschen, einerseits, weil sie witzig geschrieben ist, andererseits aber auch, weil Robert Stadlober sie absolut gekonnt vorträgt.
Hinweise
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