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"Die unsichtbare Noa" erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, das zu Hause eine starke, mutige Räuberfrau ist, die alles bekommt, was sie haben will. Wenn sie aber aus dem Haus geht, verschwindet ihr Mut und sie wird plötzlich unsichtbar. Manchmal ist es praktisch, unsichtbar zu sein, denn draußen lauern viele Gefahren. Aber auf dem Spielplatz ist es schlimm, wenn alle Kinder miteinander spielen und Noa nicht mitspielen kann, weil sie einfach "übersehen" wird. Deshalb findet sie auch keine Freunde. Erst als sie Nick kennen lernt, ändert sich zum Glück alles.

Das mit dem Kinderbuchpreis des Landes NRW ausgezeichnete Vorlesebuch eignet sich für Kinder ab drei Jahren. 


 Autor: Dagmar H. Mueller
Illustrationen: Martina Theisen
Verlag: Klartext
Erschienen: 2008
ISBN: 978-3-837-50090-5
Seitenzahl: 32 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In den eigenen vier Wänden ist Noa mutig und nimmt es sogar mit den größten Bären und mit gefährlichen Räubern auf. Sobald sie aber die Wohnung verlässt, wird sie auf wundersame Art und Weise unsichtbar. Die nette Verkäuferin, die Melonenstückchen verteilt, kann sie nicht sehen - und vor allem die Kinder am Spielplatz nehmen Noa nicht wahr. Deswegen ist das Mädchen natürlich traurig, auch wenn es manchmal ganz nützlich sein kann, wenn man unsichtbar ist, zum Beispiel wenn man Bären oder Räubern über den Weg läuft. Eines Tages geschieht  etwas seltsames: Auf dem Spielplatz taucht ein weiteres Kind auf, das unsichtbar ist. Ein Junge namens Nick. Die beiden schließen Freundschaft und werden gemeinsam sichtbar. Plötzlich werden sie auch von den anderen Kindern wahrgenommen und zum Mitspielen eingeladen.
Hier wird auf einfühlsame Weise die Gefühlswelt eines kleinen Mädchens aufgegriffen, dass nicht weiß, wie es sich verhalten soll, um wahrgenommen zu werden. Die Geschichte wirkt zu keinem Zeitpunkt gefühlsduselig oder übertrieben pädagogisch. Das Problem wird weder bagatellisiert, noch überbewertet. 


Darstellung der Bildgeschichte
Bild und Text passen hervorragend zusammen. Die Illustrationen von Martina Theisen sind witzig und lebendig. Der Bär und die Räuber wirken kein bisschen gruslig, sondern ein bisschen tölperhaft, so dass auch kleine Kinder nicht erschreckt werden. In den Bildern werden auch die Charaktere der Kinder sehr schön gezeigt. Noa, die in der Wohnung ganz mutig und verwegen ist und mit jedem Schritt, mit dem sie sich vom Haus entfernt, nicht nur zusehends weniger sichtbar, sondern auch verhuschter und schüchterner wird. In den Bildern wird die Dynamik sichtbar, die von den anderen Kindern ausgeht, während Noa sich ganz still zurückzieht. Ich denke, dass das den kindlichen Empfindungen sehr nahe kommt.


Aufmachung des Buches
Das eher kleinformatige Buch (halbe Bilderbuchgröße) ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen. Darauf ist Noa an der Hand ihrer Mutter abgebildet. Hinter einer Häuserecke versteckt sich ein riesiger Bär. Ich finde das Cover sehr gelungen, weil bereits hier klar wird, dass die kindliche Perspektive im Mittelpunkt steht (man sieht vor allem Noa und nur einen Teil der Mutter). 


Fazit
Die Geschichte vermittelt sehr gut die Gefühlswelt eines schüchternen Kindes. Sicherlich können sich viele Kinder mit Noa identifizieren. Es kommt ihnen einfach seltsam vor, dass sie unter bestimmten Bedingungen (z.B. zu Hause) mutig sind und in der Öffentlichkeit plötzlich nicht mehr wissen, warum sie weniger wahrgenommen werden, als andere Kinder. Das Buch kann auf alle Fälle auch sehr gut aufzeigen, dass es auch anderen Kindern so geht - und, dass es eine Lösung für das Problem gibt. 



Hinweise
Rezension von Sigrid Grün


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