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Kategorie: Thriller

Endlich Ferien (mit der lieben Familie!), neuer Job (glamouröser Zickenalarm!) und jede Menge verwirrende Gefühle. Das hat Natascha gerade noch gefehlt! Während ihr Freund Enzo am Filmset, wo Natascha als Mädchen für alles angeheuert hat, einen auf kalte Schulter macht, braut sich direkt unter Nataschas Nase ein handfestes Eifersuchtsdrama zusammen. Und ehe sie sich versieht, liegt eine leider mehr als echte Leiche am Set – und da sie sich mit ihrer großen Klappe nicht nur Freunde gemacht hat, wird die Sache für Natascha bald schon äußerst gefährlich.

 

Gefaehrliche Luegen 

Autor: Hanna Dietz
Verlag: Arena
Erschienen: 03/2014
ISBN: 978-3-401-06959-3
Seitenzahl: 340 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Natascha hält es daheim ohne ihren Freund Enzo nicht mehr aus, und ist entsprechend unleidig und mies drauf. Als sie dann von diesem erfährt, dass am Set ein Mädchen für alles gebraucht wird, da die Ursprüngliche nicht mehr aufgetaucht ist, sagt sie kurzentschlossen ja – und setzt damit eine Reihe von Ereignissen in Gang, die es gewaltig in sich haben. Nicht nur, dass alle vom Filmteam offensichtlich einen gewaltig an der Klatsche haben, nein, sie muss sich auch wie die letzte Küchenschabe behandeln lassen. Doch Natascha wäre nicht Natascha, wenn sie damit nicht umgehen könnte. Und so erleben die Filmleute während der Dreharbeiten ein Mädchen für alles, das es in sich hat.

Erfrischend witzig, voller flotter Sprüche und mit einer köstlichen Jugendsprache versehen, hat Hanna Dietz den dritten Teil ihrer Zu schön zum Sterben-Reihe in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Die Handlung schließt nahtlos an die Schlussereignisse von Band 2 an und es geht gleich mitten ins Geschehen hinein. Aus der Ich-Perspektive von Natascha wird der Leser sofort in eine actionreiche, manchmal auch ironische oder sehr sarkastisch angehauchte Geschichte entführt, die von frechen Antworten, köstlichen Gedankengängen der Protagonistin über kurzweilige Beschreibungen bis hin zu brenzligen Szenen alles bietet. Die Autorin gibt hier einen etwas ironischen Einblick in das Filmgeschäft, den man nicht ganz so ernst nehmen darf. Natürlich sind Ärger, schräge Szenen und peinliche Momente vorprogrammiert, wenn Natascha sich an die Arbeit macht. Hanna Dietz bringt jungendlichen Leichtsinn, voreilige Schlussfolgerungen und die Neugier aufs Leben in einer bunten Mischung aus chaotischen Szenen, wilden Verfolgungsjagden und abenteuerlichen Schauplätzen gekonnt zusammen und bietet somit Unterhaltung pur. Das Lesetempo ist rasant und Natascha arbeitet sich mit Einfallsreichtum, Humor, Charme und Schlagfertigkeit durch die Ereignisse und ja – sie hilft auch diesmal der Polizei wieder auf die Sprünge.


Figuren
Gefühle sind verwirrend, vor allem wenn man sich auf dem Weg zum Erwachsensein befindet, etwas überbeschützende Eltern hat und dann auch noch Weihnachten direkt vor der Tür steht. Hanna Dietz packt den ganz normalen Familienwahnsinn über die Feiertage aus, und hat Figuren erschaffen, die sich gegenseitig nicht nur verrückt machen, sondern auch für einander da sind, wenn es hart auf hart kommt.

Justus ist der langjährige Freund von Natascha, und der Einzige, der weiß wie sie wirklich tickt. Aus dem ungelenken Jungen ist mittlerweile ein überaus gut aussehender junger Mann geworden, der Spaß am Trainieren hat, und für seine Freundin da ist, wann immer sie ihn braucht. Er hilft ihr wo er nur kann und lässt seine flinken Finger schon mal verbotener Weise über die Computertastatur gleiten, wenn es gilt, Natascha Informationen zu beschaffen. Seine Gefühle für sie hält er dabei unter Verschluss, auch wenn sich ihm mehr als einmal die Gelegenheit bietet, diese in die Tat umzusetzen.

Natascha ist im Grunde ein ganz normaler Teenager. Würde sie nicht die unheimliche Gabe besitzen, sich in alle unmöglichen Situationen hineinzumanövrieren. Wo es brenzlig wird, ist sie mit Garantie dabei. Ihre Neugier bringt sie mehr als einmal in eine heikle Lage und oftmals verwünscht sie sich dabei, erst zu handeln, ehe sie den Kopf einschaltet und eine Lage durchdenkt. Ihre Selbstironie hilft ihr in so mancher Situation wieder einen klaren Kopf zu bekommen – auch wenn das nicht unbedingt zur Verbesserung der allgemeinen Lage führt.


Aufmachung des Buches
Der Klappenbroschur ist optisch wie seine Vorgänger gestaltet – wenn auch mit anderen Farben. Rote Punkte - von denen ein paar Silhouetten in sich haben – und ein blasser Türkiston bilden die ganze Aufmachung. Ein paar rote Blutstropfen runden die Gestaltung ab. Nicht wirklich ein Hingucker, aber auch nicht unauffällig. Auf der Rückseite des Titels steht in groben Zügen, um was sich der Roman dreht. Die linke Klappe gibt einen kleinen Textauszug preis, während auf der Rechten ein paar Worte zur Autorin stehen. Ein Bild von ihr gibt es auch.


Fazit
Um es mit Nataschas Worten zu sagen: „Alte Schabe, was für ein herrlich unterhaltsamer Thriller!". Da bleiben keine Wünsche offen, kein Auge trocken und für Lachsalven ist auch gesorgt. Zudem überzeugt er mit einer kessen Hauptdarstellerin. Wer von Hanna Dietz noch keinen Roman kennt, der ist mit diesem Titel bestens - zum Kennenlernen - bedient. Für alle anderen kann ich nur sagen: unbedingt Lesen!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Gefährliche Gedanken
Band 2: Gefährliche Gefühle