Junko und Hoshikawa haben endlich zueinandergefunden und sind jetzt offiziell ein Paar, obwohl sich Junko immer noch gegen eine Heirat sträubt. Arthur leidet sehr unter seiner uneingestandenen Liebe zu Momoe und brütet über Strategien, sie für sich zu gewinnen. Außerdem ist er eifersüchtig auf Momoes Schüler, einen ehemaligen Marinesoldaten. Doch selbst hinter Arthurs Einladung zu einer Party wittert Momoe einen gemeinen Trick ...
Originaltitel: 5ji kara 9ji made Vol. 8 |
Die Grundidee der Handlung
Zwischen Junko und Hoshikawa scheint alles ausgestanden und beide sind mit der Planung ihrer Beziehung beschäftigt. Derweil bahnt sich auch was Ernstes zwischen Arthur und Momoe an. Doch diese nimmt dem sonst so lebhaften Womanizer die ernsten Gefühle nicht ab – zum Leidwesen Arthurs, der daraufhin sein bestes versucht, um Momoe vom Gegenteil zu überzeugen. Auf einer Hausparty von ihm werden beide schließlich ein Paar. Wie wird es zwischen den Beiden weitergehen? Und wie läuft es an der Front bei Zexy und Hachiya, der doch eigentlich viel zu jung für sie ist?
Diesmal im Zentrum steht die Beziehung zwischen Momoe und Arthur, die sich bereits in vorherigen Bänden abgezeichnet hat. Die mehr oder weniger parallelen Erzählungen machen den Manga zu einer aufregenden Berg-und-Tal-Fahrt im Bezug auf die Gefühle der Figuren und bieten dem Leser einen Einblick in deren Innenleben und ihre Gedankengänge.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit ausdrucksstarken Gesichtern präsentiert die Künstlerin Miki Aihara ihre Figuren. Die Augen der Charaktere scheinen teilweise das Innenleben nach außen zu kehren und genau abzubilden. Diese detailvollen, dabei aber nicht zu kitisch wirkenden Augen machen den Manga interessant. Durch ihren eigenen Stil im Bezug auf Gesichtsformen und Augenpartie bietet die Mangaka einen Kontrast zu anderen Werken, die Romance im Zentrum haben. Passend auf die etwas älter angelegte Zielgruppe stimmen auch die Figuren diesem Bild überein.
Mit Momoe, Zexy und Junko haben wir erwachsene, berufstätige Frauen, und trotz ihrer zurückhaltenden Gefühle für ihre Freunde und in Beziehungen allgemein, mit dem entsprechenden Erröten und dem Schamempfinden, treten sie doch als selbstbewusste, wenn auch nicht komplett autonome Figuren auf. Die Stärke der jeweiligen Frauen wurde bereits in den vorherigen Bänden zum Teil dargstellt, im vorliegenden Band liegt der Fokus stark auf Momoe und Arthur. Momoe, die Unerfahrene der Frauen, weiß mit den Gefühlen von Arthur nur schwer etwas anzufangen, und trotz ihres sonst so resoluten Auftretens wirkt sie in seiner Gegenwart beschämt und zögerlich. Ihre Körpersprache drückt ihre Nervosität gut aus, sie bückt sich, schaut auf den Boden und errötet stark. Arthur, der sich optisch von Momoe absolut abgrenzt, ist allerdings so erpicht darauf, sie zur Freundin zu bekommen, dass er in dem Band seine weiche Seite zeigt und auch aus sich herausgeht. Durch den Konsum von Alkohol wird Arthur im Band sanft, sein Blick, mit dem er Momoe betrachtet wird weich, zugleich schämt auch er sich wegen seiner Gefühle, er wirkt eher wie ein kleiner Junge. Diese neue Seite von Arthur und Momoes zögerliches Verhalten machen den Band derart lesenswert und bieten einen enormen Unterhaltungscharakter, da man mit den Figuren mitfühlt.
Auch die anderen Szenen, in denen z.B. Junko mit Hoshikawa auftritt und beide die Probleme ihrer Bezeihung aus dem Weg räumen müssen, bieten die Unterhaltung, die man bei guten Manga sucht. Neben romantischen Szenen kommen aber auch witzige Passagen nicht zu kurz, ebenso wenig ernstere Auseinandersetzungen. Besonders Momoe hat im Band eine breite Palette an Emotionen, die sich fast ungefiltert auf dem Gesicht abbilden. So reicht es von Scham bis hin zu Ungläubigkeit.
Anatomisch sind die Figuren gewohnt genau und korrekt dargestellt, dabei wirken sie allerdings nicht so realistisch, dass man sie für echte Charaktere halten kann, sie bleiben für einen immer noch Mangafiguren. Durch den Einblick in das Innenleben hingegen haben wir allerdings eine Identifikation mit ihnen, sodass die inhaltliche Ebene durchaus in die Realität und mit entsprechenden Problemen übertragen werden kann. Diese Kombination der zwei Elemente machen den Manga zu einer ansprechenden Unterhaltung, der einen gewissen Anspruch hat, ohne dabei aber belehrend zu wirken.
Der Einsatz von Rasterfolie kommt nicht zu kurz, ohne jedoch Überhand zu nehmen. Dabei wechselt die Intensität und Dichte der einzelnen Rastermusterung voneinander ab und kreieren so Hell-Dunkel-Nuancen, die das Bild lebhaft und vor allem plastisch machen. Zudem findet sich ein Wechsel in den Perspektiven. Daneben werden vereinzelte Teile der Szenen in Closeups, wie z.B. sich berührende Füße, genauer und in einzelnen Paneln dargstellt. Ein eher einzigartiges Merkmal, welches die Zeichungen aufweisen, sind die Panel, auf der die gesamte Szene abgebildet ist und wo mit unterschiedlicher Hervorhebung das Paar fokusiert wird, welches gerade wichtig ist. Dieser Wechsel in der Verortung im Hinblick auf die Perspektive bieten eine enorme Abwechslung zu anderen Manga, da hier weniger liniear als parallel erzählt und das zeichnerisch dargestellt wird. Die Dynamik das Mangas hängt insbesondere davon ab, zudem sind es die Inhalte, die ihn so interessant machen.
Aufmachung des Manga
Auf dem Cover sind Momoe und Arthur abgebildet, im Hintergrund sehen wir den Schüler Momoes, jenen Mann, der gewissermaßen Interesse an Momoe zu haben scheint. Die Farben sind sehr hervorstechend, der altrosa Hintergrund wird durch die Kleidung von Arthur und Momoe gut in Szene gesetzt, die Spotlackierung des Bandes bilden einen schönen Effekt. Auf der Rückseite findet sich, wie bei den vorherigen Bänden eine Art Selbstbeschreibung der einzelnen Charaktere, diesmal ist es Hachiya, der sich vorstellt. Ein Teil der Coverillustration ist aufgenommen und mit einer Sprechblase versehen. Zusammen mit dem eines Steckbriefs ähnlichen Text ist dies das Einzige, was sich auf der Buchrückseite befindet. Der Band enthält keine Extras oder Bonuscomics
Fazit
Ganz fokussiert auf Momoes und Arthurs sich anbahnender Beziehung wird dem Leser die kleine Berg-und-Tal-Fahrt präsentiert. Doch auch Hauptfigur Junko und ihr Quasi-Verlobter Hishikawa haben ihre eigenen Szenen, ebenso Zexy und Hachiya, die eine nicht ganz unproblematische Beziehung führen. Witzig, spritzig und vor allem romantisch ist auch wieder der 8. Band der erfrischenden Story.
Hinweise
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