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Ozaki ist überrascht, als sich ein neuer Mitarbeiter als sein ehemaliger Kommilitone Katsumata entpuppt. Katsus Herz schlägt höher und er gesteht Ozaki prompt seine Liebe. Tsuburaya hingegen beobachtet das Treiben argwöhnisch und kann sich einige fiese Kommentare nicht verkneifen …

 

Ganz verschieden gleich 3 

Originaltitel: Docchi mo docchi Vol. 3
Autor: Nozomu Hiiragi
Übersetzer: Iga Marta Handtke
Illustration: Nozomu Hiiragi
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Januar 2015
ISBN: 978-3-8420-1198-4
Seitenzahl: 164 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Eigentlich sollte es zwischen Ozaki und Tsuburuya gut laufen ... eigentlich. Doch ein ehemaliger Kommilitone Ozakis säht Unfrieden zwischen den beiden dominanten Alphatieren. Damit nicht genug: der alte Bekannte Katsumata gesteht Ozaki auch noch seine Liebe – etwas, das Tsuburaya so ganz und gar nicht gefällt und was seine fiese Zunge in Aktion treten lässt. Eine Geschäftsreise, bei der Ozaki und Katsumata zusammen sind, macht das Problem nicht besser –  Tsuburaya ist verärgert und muss sich eingestehen, dass er Ozaki ganz schön vermisst.

Das Auftauchen des ehemaligen Bekannten von Ozaki bringt frischen Wind in die ohnehin schon dynamische Story um die beiden Alphatiere. Auf den wenigen Seiten, den der Manga hat, wird die sich entwickelnde Story der beiden dominanten Männer gefühlvoll und witzig zugleich dargestellt. 


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Linienführung der Zeichnerin ist im vorliegenden Band gleichbleibend sauber und fein, die Gesichter ihrer Figuren sind akkurat dargestellt. Diese grundlegende Sauberkeit in den Zeichnungen macht es für den Leser einfach, die Mimik der Figuren zu deuten. Die Emotionen werden plastisch dargestellt, so lassen sich feine Unterschiede beispielsweise zwischen Ozakis Genervtheit und Tsuburayas brodelnder Eifersucht deutlich. Wo noch ersterer einfach genervt ist von den Annäherungsversuchen seines ehemaligen Kommilitonen und es in entsprechend deutlicher Mimik darstellt zeigt, sich Tsuburayas Wut eher tiefergehend. Dieser verzieht zwar kaum eine Miene, dennoch sind es die feinen Veränderungen, die den Unterschied machen. Dass man das als Leser gut erkennen kann, zeigt, dass die Künstlerin in der Lage ist, solch kleine Details passend einzusetzen. Andere Gefühle, wie z.B. in der Szene, als er Ozaki vermisst, zeichen sich wieder durch weiche Gesichtszüge und sinnlichen Gedanken der Figuren aus. Durch diese Abschnitte wird auch der sonst so witzige Inhalt etwas expliziter und heißer.

Trotz, dass es sich bei den beiden Hauptpersonen um starke Männer handelt, die es ablehnen, das Heft aus der Hand zu geben, stimmt die Chemie zwischen ihnen. Diese Ambivalenz zwischen Stärke an der einen Stelle und Zartheit bzw. Weichheit an anderer bilden einen schönen Konstrast und zeigen zugleich die doch sehr ernst zu wertenden Gefühle beider. Ihre Dynamik und Beziehung sprechen den Leser an, daher wirkt das Auftreten des Kommilitonen als störendes Element, wobei man eigentlich nichts in dem Sinne gegen Katsumata haben könnte. Optisch bildet er einen dritten Typ ab, der weder Tsuburaya noch Ozaki gleicht. Katsumata hat einen kurzen, in Teilen hochfrisierten Bürstenhaarschnitt, der ihn trotz seines Alters recht jugendhaft aussehen lässt. Anders als Ozaki und Tsuburaya fallen ihm keine Stirnfransen ins Gesicht, sodass man seine Augenpartie ständig offengelegt bekommt, die Gefühle in ihnen lassen sich nicht verstecken oder ähnliches. Die zum Teil intensiven Blicke, die er aufsetzt, nehmen Ozaki ziemlich in die Mangel, sodass dieser sich Katsumatas Anziehungskraft nicht gänzlich entziehen kann. Insgesamt verwirrt ein wenig Ozakis Verhalten einen als Leser und man fragt sich manches Mal schon, was sich Ozaki dabei denkt. Tsuburaya hingegen scheint in dem Band mehr aus sich herauszugehen und auch seine Gefühle für Ozaki werden dem Leser stärker offenbart.

In Bezug auf körperliche Merkmale werden die Figuren erneut gut dargestellt, Katsumata ist im Vergleich zu Tsuburaya und Ozaki eher kräftig gebaut, dabei aber nicht übermäßig massig. Durch gemeinsame Zeit Ozakis mit Katsumata werden dem Leser Rückblenden präsentiert, die beide als junge Erwachsene zeigt. Ozakis Körperbau scheint mehr oder weniger gleich geblieben, ebenso Frisur und Verhalten. Katsumata dagegen wirkt als junger Mann weniger hart und verschlossen, seine Frisur ist auch noch eine normaler Kurzhaarschnitt.

Der Einsatz der Rasterfolie ist wie die Bände zuvor nicht übermäßig. Szenen wie Tsuburayas Fantasien über Ozaki oder auch die Nacht in der Pension, in der Ozaki und Katsumata übernachten werden mit Hilfe der Rasterfolie in die Nacht verlegt, was die Plastizität auch im Hinblick auf Tagenszeiten deutlich macht. Der Wechsel der Kleidung im begrenzten Maße bieten Abwechslung für das Auge des Lesers, die Motive und Musterungen der einzelnen Kleidungsstücke werden häufig mit Motivrasterfolie dargestellt, ansonsten finden sich auch einige getuschte Stellen. Die Hintergründe sind eher minimalistisch, wenn auch mit genügend Details, um nicht leer oder steril zu wirken. Auf übermäßig starke Soundwörter wird verzichtet und auch Speedlines tauchen weniger auf, da die Story zwar dynamisch, aber nicht hektisch ist.

Eine im Band enthalte Bonusstory rundet den Inhalt ab, auch hier haben wir zwei neue Typen an Figuren, wie bereits in den Bonusstories aus Band 2. Die Künstlerin ist durchaus in der Lage verschiedene Figuren zu kontruieren und so Abwechslung zu bieten. Diese Vielfalt machen die Serie aber auch die Stories zu einem tollen Lesevergnügen.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt auf einem knallgelb gedruckten Hintergrund das Pärchen Ozaki und Tsuburaya, die nahe zusammenstehen, Tsuburaya scheint aber weniger glücklich und zieht eine Schnute. Das Bild zeigt die Ambivalenz der Beziehung und untermalt den Humor der Story. Die kontrastreichen Elemente wie Ozakis grüne Krawatte sowie der Karamellton von Tsuburayas Anzug richten den Fokus auf die Illustration.
Auf der Rückseite des Buches befindet sich eine Chibi-Zeichnung mit Ozaki, der von Tsuburaya träumt und Ozakis Chef, der ihn versucht zuzudecken. Die gelbe Farbe des Covers wird auch hier verwendet. Der Klappentext runden die Rückseite ab.

Neben dem Inhalt enthält der Band eine abgeschlossene, eigenständige Bonussstory der Zeichnerin, die nicht in Verbidung mit der Serie steht.


Fazit
Eine neue Figur bedeutet frischen Wind? Im Falle des 3. Bandes von Ganz verschieden gleich schon. Doch dieser eigentlich frische Wind wird für die beiden Alphamänner zu einer Bewährungsprobe ihrer doch sehr eigenwilligen Beziehung. Doch trotz aller Unstimmigkeiten finden die beiden dann doch wieder zusammen – große Gefühle und vor allem der gleichbleibende Humor bieten ein großes Lesevergnügen und man freut sich auf die weiteren Bände.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2

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