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Ein einziger echter Weihnachtsmann ist übrig geblieben, nachdem der Große Weihnachtsrat die Sache mit den Geschenken in die Hand genommen hat. Und dieser einzige echte Weihnachtsmann, Niklas Julebukk, hat eigentlich Berufsverbot. Aber er kümmert sich nicht darum. Mit Sternschnuppe, seinem Rentier, einigen Engeln und Weihnachtskobolden sorgt er schon seit Jahren dafür, dass wenigstens noch ein paar Kindern die echten Wünsche erfüllt werden; er bringt die Geschenke, die man nicht für Geld kaufen kann.

 

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel  Autorin: Cornelia Funke
Illustrationen: Regina Kehn
Verlag: Dressler
Erschienen: August 2001
ISBN: 978-3-7915-0461-2
Seitenzahl: 176 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In einer stürmischen Nacht stürzt der vom unsichtbaren Rentier Sternschnuppe gezogene Wohnwagen des Weihnachtsmanns ab und landet mehr oder minder vor Bens Haustür. Eine Mutprobe bringt den schüchternen Jungen dazu, an die Wohnwagentür zu klopfen - und so lernt er Niklas Julebukk, den letzten richtigen Weihnachtsmann kennen. Doch dieser schwebt in großer Gefahr und es ist an Ben und Charlotte, ihn zu retten.

Cornelia Funke hat sich eine etwas andere Weihnachtsgeschichte ausgedacht, in der bei weitem nicht alle rotgekleideten und weißbärtigen Männer das Glück der Kinder im Blick haben, und die Erwachsenen die Freude am Weihnachtsfest neu lernen müssen. Freundschaft, Mut und Vertrauen spielen dabei eine große Rolle - und all das hat Funke in einer spannenden Geschichte verpackt.


Stil und Sprache
"In der Nacht zum zehnten Dezember zog ein furchbares Gewitter aus dem Norden heran. Tausend Blitze spießten die Sterne auf und der Donner polterte wie ein entgleister Güterzug über den schwarzen Himmel." Mit diesen bildgewaltigen Worten zieht die Autorin direkt in die turbulente Geschichte hinein, die in dritter Person erzählt wird. Dabei zeichnet sie mit herrlich treffenden Bildern nicht nur die Schauplätze, sondern auch die Figuren, stattet sie mit wenigen charakteristischen Eigenschaften aus und macht sie damit lebendig.

Der letzte echte Weihnachtsmann, Niklas Julebukk, ist mitsamt seinem Wohnwagen vom Himmel gefallen und muss nun sein unsichtbares Rentier wiederfinden. Doch noch mehr Sorgen bereitet im Waldemar Wilhelm Wichteltod, der seit einiger Zeit den Nordpol regiert und das Weihnachtsfest in einen kommerziellen Albtraum für jeden wahren Weihnachtsmann verwandelt hat. Doch wer sich - wie Niklas Julebukk - Wichteltod widersetzt, der hat nicht mehr lange lachen ... Dass Julebukk dennoch immer wieder große - und scheinbar unnötige - Risiken eingeht, ist auf den ersten Blick nicht immer so recht nachvollziehbar, doch er stellt nun mal das Wohl und Glück der Kinder über sein eigenes und tut dafür alles. Er ist halt ein wahrer Weihnachtsmann! Dass das zu einem spannenden Finale führt versteht sich natürlich von selbst ...


Figuren
Einfühlsam zeichnet Cornelia Funke ihre Charaktere; insbesondere Bens Gefühlsleben wird intensiv und authentisch dargestellt, wodurch man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Er ist ein schüchterner Junge, der allzu oft den Spott anderer ertragen muss, aber er hat das Herz am rechten Fleck und ist mutiger, als er selbst gedacht hat. Niklas Julebukk trägt dazu bei, dass er nicht nur neue Freunde gewinnt, sondern über sich selbst hinaus wächst. Übrigens ist es einfach herrlich, wenn der Weihnachtskobold Fliegenbart Flüche wie "Zipfelzottelige Rentierkacke" (Seite 14) von sich gibt. Das macht nicht nur Kindern beim Lesen viel Spaß!


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem aussagekräftigen Cover versehen. Auf den stabilen weißen Seiten kommen die immer wieder enthaltenen farbigen Illustrationen Regina Kehns wunderbar zur Geltung und unterstreichen die Geschichte an passender Stelle. Die Verarbeitungsqualität des Buches ist tadellos.


Fazit
Eine schöne und spannende Weihnachtsgeschichte, die in keinem Kinderzimmer fehlen sollte!


4 5 Sterne


Hinweise
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