Drucken
Kategorie: Ab 4 Jahre

Eines Tages taucht ein Schneemann mit kahlem Kopf im Eisland auf!
"Ich bin Dimitri", stellt der Fremde sich vor. Er ist traurig, weil er auf seiner Reise seinen Hut verloren hat. Ben leiht ihm daraufhin seine Mütze für ein paar Tage, bekommt sie aber nicht zurück! Dimitri scheint nicht teilen zu wollen - was soll Ben jetzt nur tun?

In diesem Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren vermittelt uns Ben eine beeindruckende Lektion über das Teilen.

 

Ben der Schneemann Koennen wir nicht teilen  Originaltitel: Stanneke Sneeuwmanneke. Misschien kunnen we delen
Autor: Guido van Genechten
Übersetzer: Martin Rometsch
Illustrationen: Guido van Genechten
Verlag: aracari
Erschienen: 11.09.2014
ISBN: 978-3-905945-42-3
Seitenzahl: 32 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Im Eisland taucht plötzlich ein fremder Schneemann auf, der auf dem Weg dorthin seine Kopfbedeckung verloren hat. Ein Unding, denn ein Schneemann ohne Kopfbedeckung ist nur ein halber Schneemann. Ben bietet daher direkt an, ihm seine wunderschöne Mütze zu leihen, doch auch nach ein paar Tagen hat er diese noch nicht wieder zurück bekommen. Was soll er nur tun? Denn nun ist er es, der ohne Kopfbedeckung herumläuft ...

Die Grundidee dieser Geschichte ist gut, doch bei der Umsetzung hätte man feinfühliger zu Werke gehen können, denn es ist der fremde Schneemann mit Namen Dimitri - sprich: der Ausländer -, der ein freundliches Angebot und ein herzliches Willkommen annimmt, sich anschließend jedoch furchtbar egoistisch verhält. Andererseits wird aufgezeigt, dass es Dimitri sehr wichtig ist, sich in seiner neuen Heimat anzupassen und nicht aus der Masse heraus zu stechen, doch greift er dabei eindeutig auf das falsche Mittel zurück. Die Auflösung des Ganzen kommt eventuell etwas schnell, ist jedoch gelungen und rückt das Thema des Buches in ein besseres Licht.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Guido van Genechten hat die zweite Geschichte mit Ben dem Schneemann ebenso liebevoll und atmosphärisch illustriert, wie es schon beim ersten Band der Fall war. Mit freundlichen Gesichtern lachen die Schneemänner auf der Doppelseite, während sie sich mit Schneebällen bewerfen. Dabei tragen sie Mützen, ein Nudelsieb oder gar eine alte Konservendose auf dem Kopf. Die kräftigen Farben der Mützen, Schals und natürlich orangefarbenen Möhrennasen heben sich von der größtenteils weiß-blauen Winterlandschaft wunderbar ab. Der geschwungene Pinselstrich und schräg fliegenden Schneeflocken unterstreichen die Dynamik einiger Bilder, während andere eher ruhig und sanft in Szene gesetzt wurden und die Emotionen - beispielsweise des traurigen Dimitris - im Mittelpunkt stehen.

Die Texte sind kurz und - der Zielgruppe entsprechend - einfach gehalten, und fügen sich gut in die sich stets über eine Doppelseite erstreckenden Illustrationen ein.


Aufmachung des Buches
Das nahezu quadratische Buch (25 x 26 cm) ist fest eingebunden und mit stabilen Seiten ausgestattet, auf denen die Zeichnungen sehr gut zur Geltung kommen. Die Verarbeitungsqualität der Fadenheftung ist sehr gut und lässt keine Wünsche offen.


Fazit
Ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt. Die Illustrationen sind wunderschön und man betrachtet jede Doppelseite gerne ausführlich. Die Umsetzung der Grundidee des Teilens hinterlässt jedoch einen bitteren Beigeschmack.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Ben der Schneemann