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Du wirst der Nächste sein ...

Schottland, ein sonniger Tag in den Highlands. Deine Familie hat Kanuboote gemietet und ihr rudert stromabwärts.

Plötzlich hörst du einen Schuss. Am Ufer taucht eine verzweifelte Frau auf, verfolgt von drei bewaffneten Männern, ihr könnt entkommen.

Dann bricht die Nacht an. Die Killer sind euch auf den Fersen. Du weißt: Die Jagd hat erst begonnen ... 

 

Treibjagd 

Originaltitel: Stay alive
Autor: Simon Kernick
Übersetzer: Christoph Hahn
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
Erschienen: 08.09.2014
ISBN: 9783453417885
Seitenzahl: 459 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Amanda Rowan kehrt nach einem Streit mit ihrem Vater verfrüht nach Hause zurück – und überrascht ihren Ehemann mit seiner Geliebten. Doch sie findet beide in schrecklichem Zustand vor, soeben ermordet und der Mörder ist noch im Haus. Er greift sie an und nur knapp kann sie ihm entkommen. Eine Treibjagd beginnt. Mehrere Unbekannte verfolgen und schießen auf sie. Sie flüchtet an einen Strand, springt in eines von zwei Kanubooten, versucht zu entkommen und bringt dabei eine ganze Familie in Todesgefahr.

Simon Kernick versteht es, Spannung aufzubauen, den Leser auf falsche Fährten zu führen und stets zum Ende eines Kapitels hin durch geschickte Cliffhanger erneute Aufreger zu setzen. Allerdings gibt es durch gewisse Wiederholungen ähnlicher Szenen auch einen starken Gewöhnungseffekt beim Leser. Man erwartet, dass nicht das eintritt, was offensichtlich erscheint. Damit wird es zunehmend schwerer für den Autor, den Leser weiterhin zufrieden zu stellen und am Ball zu behalten. Vieles wirkt vorhersehbar, dann wieder sehr konstruiert und wenig glaubhaft. Das Ende überrascht dennoch.


Stil und Sprache
Der Autor hat eine klare, unkomplizierte Sprache. Er  geht sicher, dass der Leser die Hintergründe und Zusammenhänge nicht aus den Augen verliert, indem er öfters in den Gedanken seiner Protagonisten das Geschehen zusammenfasst, eine Zwischenbilanz zieht.

Die Ausführungen und das Vorgehen der Ermittler, die versuchen, den Doppelmord aufzuklären, wechseln sich ab mit der aktuellen Situation der Verfolgten. Es finden Zeitwechsel statt, vor allem Zeitsprünge in die Vergangenheit, mehrere Tage bis Stunden vor das aktuellen Geschehen, welche aber stets gut nachvollziehbar bleiben.

Die Verfolgungsjagd durch die schottischen Wälder steht im Mittelpunkt. Schonungslos vermittelt der Autor die Brutalität und Abgebrühtheit, mit der die Verfolger vorgehen. Demgegenüber stehen die eher schwach wirkenden Mädchen, vor allem die erst 10jährige Casey, die von ihrer älteren Schwester stark in Schutz genommen wird. Die Fürsorglichkeit der Schwester erscheint schon übertrieben, dann kommt ihnen auch noch Hilfe von außen zu. Scope, Angestellter des Kanuverleihs, stellt sich todesmutig den Verfolgern entgegen. Die Sprache wirkt teilweise zu blumig, zu theatralisch an manchen Stellen, andererseits wieder sehr abgebrüht. Der Autor versucht seinen Figuren entsprechend auch deren Ausdrucksweise anzugleichen, teilweise wirkt das schon überzogen.


Figuren
Die Figuren sind allesamt sehr stark gezeichnet, sie wirken fast schon überzeichnet. Die Rollen gut und böse sind klar verteilt, erst zum Ende hin gibt es eine Verschiebung. Auf der einen Seite stehen die unschuldig Verfolgten, auf der anderen die brutal vorgehenden, keine Skrupel kennenden Auftragskiller. Dazwischen tritt Scope, der ähnlich vorgeht wie die böse Seite, aber sich auf die Guten konzentriert.

Es fällt schwer, Sympathie zu entwickeln, auch für die bedrängten Kinder. Zu sehr entsprechen sie Klischees. Das zarte, 10jährige Mädchen, das Eltern und dann auch noch Onkel und Tante verliert. Die große Schwester, die sich aufopfernd um die Kleine kümmert, sie über alles zu lieben scheint und alles für sie tun würde. Scope, der helfende Retter, der ihnen zur Seite springt , dabei zwar mal schnell drei Leute umbringt, aber dennoch als Held am Ende dasteht.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein Cover, das zwei Boote auf einem ruhigen Fluss, schon im Dämmerlicht, abbildet. Es passt gut zum Inhalt. Am Ende des Buches werden eine ganze Reihe der vom Autor bereits erschienenen Thriller vorgestellt.


Fazit
Ein Thriller, der mich leider nicht so wirklich überzeugt und mitgerissen hat. Über weite Strecken unterhaltend, dann aber wieder zu konstruiert,  vorhersehbar und wenig in die Tiefe gehend.


3 Sterne


Hinweise
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